Impfstoff ist immer noch rar: Nach Wochen sind laut Landratsamt Würzburg erst knapp 9000 Menschen in Impfzentren, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern in Stadt und Landkreis geimpft worden. Gleichzeitig bekamen 5600 Mitarbeiter der Universitätsklinik laut Pressestelle die Immunisierung. Das heißt, fast 40 Prozent aller Geimpften arbeiten in der Uniklinik.
Wie Recherchen dieser Redaktion ergaben, sind unter ihnen auch Mitarbeiter, die laut Impfverordung noch nicht an der Reihe waren. Die Leitung der Klinik erklärt das mit der Notwendigkeit, den Krankenhausbetrieb sicherzustellen.
Interne Quellen berichten, dass Mitarbeiter in Büros und Forschungslaboren geimpft wurden
Offiziell bekommen momentan nur Menschen einen Impftermin, die der ersten Priorisierungsgruppe angehören. Laut staatlicher Impfverordnung sind das über 80-Jährige, pflegendes Personal in Einrichtungen sowie Mitarbeiter in Krankenhäusern, die entweder einem hohem Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind – zum Beispiel auf Intensivstationen, Notaufnahmen oder Corona-Stationen – oder die Menschen mit hohem Risiko betreuen (insbesondere Onkologie und Transplantationsmedizin).
Dass die Uniklinik auch Beschäftigte immunisieren soll, die in der Verwaltung oder in der Forschung tätig sind, hat diese Redaktion aus internen Quellen erfahren. Teilweise hätten diese sogar Vorrang vor Personal mit Patientenkontakt gehabt, wird berichtet. Der Vorsitzende des Personalrats Christian Huß sagt dagegen, dass ihm solche Beschwerden nicht zu Ohren gekommen sind.
Die Leitung der Uniklinik räumt auf Nachfrage ein, dass das Impfkonzept des 1400-Betten-Hauses eigene Prioritätsgruppen hat, die sich nicht "1:1 mit der gängigen Risikogruppen-Definition des Bundesgesundheitsministeriums decken". Selbstverständlich hätten aber Beschäftigte mit höchstem Risiko "absoluten Vorrang ".
Dass es im eigenen Impfkonzept Ausnahmen von der gesetzlichen Regelung gibt, sei mit "den Aufsichtsbehörden und dem Staatsministerium abgestimmt" und durch die "hochgradige interdisziplinäre Arbeitsweise" der Klinik bedingt. Der Kaufmännische Direktor Philip Rieger schreibt: "Wir wollen auf jeden Fall unsere Handlungsfähigkeit sicherstellen und Situationen wie in anderen Großkrankenhäusern verhindern." Einige Fragen bleiben aber offen.
Laut Gesundheitsministerium sind Ausnahmen nur in Einzelfällen erlaubt
So sagt die Uniklinik nicht, wie viele der 5600 geimpften Mitarbeiter der Uniklinik nicht der ersten Priorisierungsgruppe angehören. Auch die Frage, wie viele ihrer 7000 Mitarbeiter in klinikfernen Bereichen arbeiten, wird nicht beantwortet. Direktor Rieger begründet das mit Datenschutz.
Außerdem erklärt das Bayerische Gesundheitsministerium, dass "Krankenhäuser bei ihrem Impfkonzept an die Corona-Impfverordnung gebunden" sind. Ein Ministeriumsprecher erklärt, dass Krankenhäuser "aktuell nur Impfstoff für Beschäftigte der höchsten Priorisierungsstufe" bekämen. Von der Impfreihenfolge könne "in Einzelfällen" abgewichen werden, zum Beispiel wenn Impfdosen übrig sind. Dieses Problem hat die Uniklinik aber nicht.
Im Klinikum Würzburg Mitte wird laut Pressesprecherin Daniela Kalb so geimpft, wie es die Impfverordnung vorgibt. Bislang hätten von den rund 2100 Mitarbeitern 1086 eine Impfung erhalten, die direkten Patientenkontakt haben. Dazu zählten Ärzte und Pflegekräfte, wie auch Therapeuten oder medizinische Fachangestellte in sensiblen Bereichen. "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ausschließlich im Büro tätig sind, wurden bisher nicht geimpft." Auch Mitglieder der Geschäftsführung seien noch nicht geimpft.
Frau Göbel hat vollkommen Recht, beim kfm. Direktor nachzufragen, da ein öffentliches Interesse besteht.
Sie fragen, wo ist das Problem?
Das will ich Ihnen gerne beantworten. Die Menschen, außerhalb des Microkosmos Uniklinik, die Sie so abfällig als „Hinz und Kunz“ bezeichnen, haben kein Problem damit wenn in der Uniklinik die Mitarbeiter geimpft werden, die direkten Kontakt mit Patienten haben.
Den Menschen, denen Sie Impfneid unterstellen, geht es um Gerechtigkeit.
Was Sie als theoretische Impfpriorisierungen abtun, ist doch eine Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit.
Wenn die Menschen, denen man die Verantwortung für den Impfstoff gibt, sich erst einmal selbst die Nächsten sind, ist das Verantwortungslos. Laut GWM muss man halt zu Coronazeiten Abstriche machen!
Menschengruppen, wie Politiker, Klinikpersonal, etc. haben während der gesamten Pandemie die Bevölkerung zur Solidarität aufgefordert. Diese Solidarität wurde mit harten Geldstrafen durchgesetzt. Jetzt stellt sich heraus, dass einige dieser Menschen genau das, die Solidarität vermissen lassen.
Ihre Entscheidung, Ihre Konsequenzen.
Wie kann die Uniklinik überhaupt darüber entscheiden, wer geimpft wird? Die Impfzuweisung erfolgt in Bayern doch meines Wissens nach zentral festgelegten Kriterien … !?
Gibt es ein definiertes Kontingent für die Kliniken? Dann ist doch alles OK – dann soll die Klinik das so verteilen, wie sie es für richtig hält.
Wenn diese Impfungen aber aus demselben Kontingent kommen, aus dem die registrierten Risikopatienten geimpft werden, dann wäre eine Erklärung wirklich angebracht. Das wäre dann eine unschöne „Selbstbedienung“, die das ganze System aus Registrierung und Priorisierung unglaubwürdig macht …
Und wie sieht das eigentlich an anderen Kliniken aus?
Eine Klinik mit tausenden Ärzten und Pflegern ohne funktionierende Verwaltung muß innerhalb kurzer Zeit geschlossen werden.
Ohne Verwaltung fehlt der Nachschub an Verbrauchsmaterialien und Medikamenten, gibt es keine Personaleinteilung, gibt es keine Entsorgung, .........
Nur an sich und nicht auch an die Hersteller von Verbrauchsmaterialien, Logistik, ÖPNV für Mitarbeiter, Feuerwehr und Polizei bei Gefahren, Kitas und Schulen für Kinder von Mitarbeitern, Lebensmittelproduzenten für Küche, Reinigungs- und Desinfektionsfirmen, Müllabfuhr, usw. gedacht ist einfach nur egoistisch.
Genau deshalb hat eine Ethikkommission eine Priorisierung/Reihenfolge festgelegt und durch Regierung bestätigt. Wenn einem das nicht gefällt, muss man sich halt in den Prozess einbringen, wie das auch der FC Bayern macht.
Die haben doch alle gepennt - und jeder denkt halt er ist am wichtigsten und muss sofort geimpft werden.
Da es an der Universitätsklinik ca. 3.600 Beschäftigte im ärztlichen - und Pflegebereich geben dürfte , müssten ca. 2.000 Impfungen an andere Beschäftigte vergeben worden sein , also ca. 1/5 aller bisherigen Impfungen.
Dies ist vielleicht inhaltlich nicht zu beanstanden , aber als freistaatliche Einrichtung könnte man die bayerische Impfpolitik sicher etwas besser bewerben ?
Abstriche machen.
Und gegebenen Falls auch von
theoretischen Impfpriorisierungen abweichen.
Um den reibungslosen Ablauf und die Funktionsfähigkeit des gesamten Microkosmos Uniklinik soweit wie möglich sicher zu stellen.
Wo ist das Problem?
In vielen Kommentaren zu diesem Bericht wird der Impfneid deutlich erkennbar.
Und wenn auch Hinz und Kunz an der Reihe ist, dann wird wiederum gejammert, weil dann jede*r der Meinung ist, dass der andere Impfstoff garantiert für eine*n selber viel besser geeignet wäre.
Sollten wir besser warten, bis weltweit 15Milliarden Dosen an Impfpräparaten
zur Verfügung stehen,
um dann die gesamte Menschheit
möglichst am selben Tag zu impfen ?
Da halte ich mich halt auch nicht mehr an die Regeln. Ist doch sch... egal!
Wenn Klinikpersonal jetzt bevorzugt mit Astra Zeneca geimpft wird finde ich das für OK. Diese Leute bekommen täglich Patienten rein und sollten weder infiziert werden noch Patienten infizieren.
Also rein mit der Nadel in das Klinikpersonal und sch... auf die Bürokratie.
Natürlich gibt es Blockunterricht, aber was ist mit den praktischen Einsätzen? Die finden nach wie vor ganz normal statt. Also haben meiner Meinung nach auch Schüler ein Recht auf diese Impfung!