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Würzburg/Schweinfurt
Coronavirus in Europa: Was Urlauber jetzt  wissen müssen
Das Coronavirus breitet sich in Europa aus. Viele Reisende sind verunsichert. Diese Dinge sollten Urlauber unbedingt wissen.
Das Coronavirus breitet sich in Europa aus. Urlauber sollten einige Dinge beachten.
Foto: Daniele Mascolo, dpa | Das Coronavirus breitet sich in Europa aus. Urlauber sollten einige Dinge beachten.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:32 Uhr

Das Coronavirus hält Europa in Atem. In Italien sind bereits die ersten Patienten gestorben, in zahlreichen weiteren europäischen Ländern wurden Erkrankungsfälle gemeldet. Die starke Zunahme der Erkrankungen in Europa bereitet vielen Reisenden Sorgen. Welche Rechte und Möglichkeiten sie jetzt haben und was sie unbedingt beachten sollten.

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Welche Länder in Europa sind bislang vom Coronavirus betroffen?

Laut statistischem Bundesamt (Stand 26. Februar) wurden in Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, der Schweiz, Österreich, Kroatien, Schweden und Finnland Infektionen gemeldet.

Gibt es Reisebeschränkungen?

Bislang hat die EU trotz des besonders heftigen Coronavirus-Ausbruchs in Italien keine Reisebeschränkungen für Europa angekündigt. In einer Pressemitteilung der EU-Kommission heißt es dazu: "Wir geben den Mitgliedstaaten (...) Leitlinien an die Hand, Grenzkontrollen sind derzeit nicht Bestandteil dieser Leitlinien." 232 Millionen Euro will die EU laut Pressemitteilung für den Kampf gegen das Virus aufbringen.

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Coronavirus in Europa: Was Urlauber jetzt  wissen müssen
Welche Regionen sollte ich meiden?

In Norditalien hat sich das Coronavirus besonders stark verbreitet. In der besonders betroffenen Region Lombardei wurden zehn Gemeinden in der Provinz Lodi zu Sperrzonen erklärt: Sicherheitskräfte kontrollieren dort, wer rein und wer raus darf. In Venetien wurde die Gemeinde Vo abgeriegelt. Schulen, Universitäten und Museen blieben geschlossen.

Bin ich auf Flughäfen und Bahnhöfen besonders ansteckungsgefährdet?

Nein. Wie Professor Ulrich Vogel, Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene am Uniklinikum Würzburg berichtet, versuchen die Behörden weltweit, die Virusinfektionen lokal einzugrenzen. "Solange wir uns in dieser Phase befinden, ist die Wahrscheinlichkeit, sich an diesen Orten anzustecken sehr gering." Sollte das Virus sich in Deutschland ausbreiten, würden die Gesundheitsbehörden über das richtige Verhalten informieren. Es könnte zum Beispiel sein, dass man dann Orte mit Massenansammlungen von Menschen meiden sollte.

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Wie schütze ich mich im Ausland am besten gegen Corona?

"Am wichtigsten ist, dass Reisende sich informieren", so Vogel. "Die Situation ist sehr dynamisch und es lässt sich nicht genau sagen, wo als nächstes etwas Ähnliches passiert wie in Italien." Beim Thema Hygiene gelte das Gleiche wie bei Influenza: Reisende sollten sich regelmäßig die Hände waschen, sich nicht mit den Händen ins Gesicht fassen, versuchen einen gewissen Abstand von hustenden und niesenden Menschen halten und auf die eigene Hustenetikette achten. "Erkältete Menschen tragen gegebenenfalls einen Atemschutz, um andere zu schützen. Ansonsten wird der Atemschutz im täglichen Leben nicht empfohlen."

Was tun bei Verdacht auf eigene Corona-Erkrankung?

Personen, die sich in den letzten 14 Tagen, in einem vom Robert Koch-Institut definierten Risikogebiet aufgehalten haben und Symptome zeigen, sollten sich laut Vogel an das Gesundheitsamt wenden. Ebenso Personen, die mit einem Erkrankten Kontakt hatten. Hat man im Ausland den Verdacht auf eine eigene Corona-Erkrankung, sollte man nach telefonischer Vorankündigung eine ambulante Einrichtung mit Atemschutz aufsuchen und die Erkrankung abklären lassen, rät Professor Vogel. Ginge es hingegen lediglich um allgemeine Vorsorge, so sollte das weitere Vorgehen mit einem Hausarzt abgesprochen werden.

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"Die allgemeine Sorge vor Covid-19 begründet keinen Grund für einen kostenfreien Rücktritt."
Kay Rodegra, Anwalt für Reiserecht
Welche Rechte haben Pauschalreisende?

Grundsätzlich kann man eine Pauschalreise immer stornieren, sagt der Würzburger Anwalt Kay Rodegra, der sich auf Reiserecht spezialisiert hat. Dann könne der Reiseveranstalter allerdings Stornokosten verlangen. "Das darf er jedoch nicht, wenn man vom Reisevertrag zurücktritt, weil am Reiseziel oder in dessen unmittelbarer Nähe unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände auftreten, die die Durchführung der Reise erheblich beeinträchtigen." Ein Indiz hierfür sei etwa eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Die allgemeine Sorge vor Covid-19 begründet jedoch keinen Grund für einen kostenfreien Rücktritt."

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Was können Individualreisende tun?

Laut Anwalt Rodegra können Individualreisende kostenfrei von einem Vertrag zurücktreten, wenn eine Leistung zum Beispiel gar nicht mehr erbracht wird (dazu gehören Flugstreichungen) oder die Anreise in eine bestimmte Region, in dem beispielsweise ein gebuchtes Hotel liegt, nicht mehr erlaubt ist.

Welche Möglichkeiten haben Bahnreisende, die wegen Corona stornieren wollen?

In Italien werden Zugtickets derzeit kostenlos erstattet, wenn Reisende ihre Fahrt wegen des Coronavirus nicht antreten wollen. Das teilten die italienischen Bahnunternehmen mit. Wer hingegen aus Sorge vor vielen Menschen auf engem Raum eine Fahrt mit der Deutschen Bahn stornieren wolle, bleibe aber je nach Tickettarif auf den Stornokosten sitzen, so Anwalt Rodegra.

Welche Möglichkeiten haben Flugreisende, die wegen Corona stornieren wollen?

Wer nur aus Angst vor Covid-19 seinen Flug storniert, muss laut Kay Rodegra gerade bei günstigen Tickets mit Stornokosten rechnen. Komme es zu Problemen bei der Flugabwicklung, gelten die EU-Fluggastrechte. Demnach könne man ab fünf Stunden Verspätung vom Flug kostenfrei zurücktreten. Bei größeren Verspätungen und Annullierungen müsse die Airline für die Wartezeit kostenfreie Betreuungsleistungen erbringen.

Was raten Reisebüros?

Dieter Geis vom Bavaria-Reisebüro in Schweinfurt rät Reisenden, vor einer Entscheidung erstmal die Ruhe zu bewahren: Je nach Zielgebiet sei die Lage anders einzuordnen. Eine Kundin aus Schweinfurt, die etwa nach Italien reisen wollte, habe umgebucht und reise stattdessen innerhalb Deutschlands.  "Wir raten zu gesunder Vorsicht, aber nicht zu Hysterie", so Geis.

 
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  • S. S.
    Im Jahr 2017/2018 hatten 25000 Tote in Deutschland auf Grund einer Grippe. Ich hoffe nicht, dass dieser Virus aus einem Chinesischen Labor stammt
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  • J. B.
    Der Direktor der Schweinfurter Rathenau Schulen will in ca. 8 Wochen einen China Ausstausch machen.
    Da könnte mal die Redaktion nachhacken warum er das nicht absagt.
    In einer Schule in der mehr als 1000 Schüler im engen Kontakt miteinander umgehen.
    Meiner Meinung nach unverantwortlich.
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  • M. K.
    Versagen auf voller Linie. Wie so oft. Man hätte schon vor Wochen handeln müssen. Immer noch kommen Flüge aus China in Frankfurt und München an. Ab jetzt zahlt man den Preis für die Versäumnisse. Früheres Handeln wäre billiger gewesen. Ist diese Regierung noch fähig ihre Bevölkerung zu schützen?
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  • W. S.
    Klar mag der Virus für einen Teil der Bevölkerung unbedenklich sein - aber hat man nicht auch eine Verpflichtung gegenüber seinen Mitmenschen z.B. eben Menschen mit einem geschwächten Immunsystem?
    Es ist eben so, dass wir nicht nur Grippe sonder eben auch Corona dieses Jahr haben.
    Ist da der Urlaub wirklich so wichtig?
    Einmal nicht in den Urlaub fahren - mancher kann sich auch gar nicht jedes Jahr einen Urlaub im Ausland leisten.
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  • J. G.
    Sicher, der Virus ist nicht ohne. Aber dass die Menschen schon jetzt in eine Panik oder Hysterie verfallen, ist irgendwie typisch deutsch. Damit ist keinem gedient und bewirkt eher noch das Gegenteil. Man sollte lieber die üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei Influenza oder SARS beachten. Mal ehrlich: Wer weiß denn bei einer Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen, wer das Virus in sich trägt. Vielleicht auch noch was zum Thema Mundschutz, den die Leute derzeit wie verrückt kaufen: Nicht jeder schützt wirksam gegen das Virus.
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  • S. K.
    Man muss die bisher schon existierende Mortalität durch Autos, Tabak etc. nicht durch zusätzliche Risiken erhöhen oder?
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  • E. B.
    Leider ist der Mist den viele von sich geben ansteckender als jede Krankheit!
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  • M. K.
    In der Grippesaison 2017/18 starben laut RKI 25100 Menschen in Deutschland an Influenza!!!! Hat da Europa auch versagt? Hätten die anderen Länder den Flugverkehr nach D einstellen sollen? Alles nur dummes Geschmarr! Einer der Ärzte, die in München die Webasto Mitarbeiter behandelt haben, wurde heute gefragt, ob er nach Italien fahren würde oder ob er aus Angst lieber zu Hause bliebe. Antwort: „ich habe keine Angst nach Italien zu fahren, ich habe nicht mal Angst mich mit dem Virus zu infizieren. Die einzige Angst wäre, nicht mehr heimzukommen, da die Italiener alles abriegeln“! Scheint doch noch vernünftige Zeitgenossen zu geben.
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  • C. L.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • H. S.
    Hätte die EU von Anfang an sämtlichen Flugverkehr in betroffene Länder gestoppt, hätten heute hier keine Probleme mit Corona! Die Gefährlichkeit dieses Viruses ist seit Wochen bekannt! Auch Gesundheitsminister Spahn hat hier leider versagt!
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  • E. H.
    Das ist doch Quatsch. Es fährt ja keiner mit dem Auto oder den Zug oder am Ende noch mit dem Bus oder Fahrrad ins Ausland?
    Machen wir mal die Milchmädchenrechnung auf: 2% Mortalität: Deutschland rund 1,6 Mio. Tote, auf Würzburg übertragen, 2.600.
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  • R. S.
    An ihren Kommentar sieht man überdeutlich, dass sie sich von der Hysterie um den Corona Virus haben anstecken lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
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  • H. S.
    Schön, das sie schon ganz genau wissen, das das Virus völlig harmlos ist. Solche Beschwichtiger gabs vor 2 Monaten in Wuhan auch, ihre Anzahl hat sich dort seitdem allerdings etwas reduziert...
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  • A. H.
    und dann, dann kommen sie wie z.B.in Italien auf irgendwelchenLandwegen, aber kommen tun sie....
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  • P. K.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Bitte belegen Sie die Aussage zu den Grippetoten.
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  • R. D.
    Die EU ist, wie bei vielen anderen Themen auch, handlungsunfähig. Vor lauter falsch verstandener Rücksicht auf Befindlichkeiten einzelner Mitgliedsländer wird lieber gar nichts getan und alle gefährdet.
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  • A. H.
    was soll sie denn tun, die EU? Zusperren?
    Also ich bin froh und glücklich, dass wir sie haben!!
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  • T. M.
    Nachdem mit England nun ein Nettozahler fehlt dürfen Sie gerne etwas mehr arbeiten gehen und auch etwas mehr für Ihre EU bezahlen!
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  • A. H.
    Ich nimmer😉
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