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Würzburg
Corona-Verbote: Polizei hatte am Wochenende viel zu tun
Das schöne Frühlingswetter hat am Wochenende viele Menschen in Mainfranken nach draußen gelockt – manche bezahlen das mit einer Anzeige. Die Polizei kontrollierte streng.
Herrliches Frühlingswetter, aber Bewegung an der frischen Luft ist nur allein oder zusammen mit Familienmitgliedern aus dem Hausstand erlaubt. Die Polizei kontrollierte wie hier am Mainufer bei Randersacker.
Foto: Silvia Gralla | Herrliches Frühlingswetter, aber Bewegung an der frischen Luft ist nur allein oder zusammen mit Familienmitgliedern aus dem Hausstand erlaubt. Die Polizei kontrollierte wie hier am Mainufer bei Randersacker.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:40 Uhr

Die Sonne genießen. Das taten vor allem am Samstag viele Menschen in Mainfranken. Trotz der verordneten Ausgangsbeschränkung sind Sport und Bewegung an der frischen Luft möglich – allerdings nur allein oder zusammen mit Familienmitgliedern des eigenen Hausstandes.

Mehr als 190 Einsätze der Polizei allein am Samstag

Die Polizei in Unterfranken hat wie angekündigt die Einhaltung der Verordnung intensiv beobachtet und kontrolliert. Und hatte dabei einiges zu tun. Von mehr als 190 Einsätzen wird allein für Samstag berichtet. Teils beließen es die Beamten bei Ermahnungen und schickten etwa Jugendliche nach Hause, die sich zu zweit getroffen hatten. Andere Polizisten waren weniger gnädig, es hagelte zahlreiche Anzeigen.

So erwischte es einen 18-Jährigen in Rentweinsdorf (Lkr. Haßberge), der mit seinem Mofa unterwegs war und keinen triftigen Grund für die Fahrt nennen konnte. Oder zwei Wohnungspartys in Schweinfurt: Hier erwartet elf Beteiligte eine Anzeige. Kein Pardon auch für drei Freunde im Würzburger Stadtteil Oberdürrbach: Sie waren am Samstag zu dritt im Auto zum gemeinsamen Einkaufen gefahren. Weil sie in getrennten Haushalten leben, werden sie laut Polizei ebenfalls anzeigt.

Insgesamt zeigten die Streifenbeamten am Wochenende die angekündigte starke Präsenz – an beliebten Ausflugszielen aber auch in der Würzburger Innenstadt und an den Mainufern. Und bei der Bewertung von „triftigen Gründen“ blieben die Polizisten bei einer strikten Linie.

Mit zahlreichen Streifen kontrollierte die Polizei am Samstag die Ausgangsbeschränkungen, wie hier am unteren Markt in Würzburg.
Foto: Patty Varasano | Mit zahlreichen Streifen kontrollierte die Polizei am Samstag die Ausgangsbeschränkungen, wie hier am unteren Markt in Würzburg.

Dass zum Beispiel auch das Abholen von Waren nicht erlaubt ist, die man übers Internet (im konkreten Falle auf „eBay“) erwirbt, musste ein 45-Jähriger in Saal a. d. Saale (Lkr. Rhön-Grabfeld) feststellen. Er gab bei einer Verkehrskontrolle an, eine Kappsäge kaufen zu wollen. Als triftigen Grund ließen das die Beamten nicht durchgehen.

Geahndet: Grillparty und Skatertraining

Verteilt in ganz Mainfranken stieß die Polizei auf Bekannte und Freunde, die sich zu zweit oder mehreren trafen – was laut aktuell geltender Ausgangsbeschränkung nicht zulässig ist. Gleich zu acht hatten es sich in Heidingsfeld die Bewohner einer Anlage für Arbeiter bei einer Grillparty auf der Dachterrasse gemütlich gemacht. In einem Skaterpark in Fuchsstadt (Lkr. Bad Kissingen) trainierten laut Polizeibericht drei junge Frauen. Auch hier sprachen die Beamten Platzverweise aus und erstellten Anzeigen.

Im Gemündener Ortsteil Wernfeld hatte eine 50-Jährige entgegen der gültigen Verbote ihren Flohmarkt in Garage und Schuppen geöffnet – und sogar noch mit einem Schild darauf hingewiesen. In Bad Neustadt/Saale, Ortsteil Herschfeld, hatten die Beamten gleich etwas mehr zu schreiben: Hier stießen sie auf eine sechsköpfige Gruppe an einer Parkbank. Bei der Kontrolle fanden sie noch eine geringe Menge an Betäubungsmittel. Somit kommen zu den Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz die Anzeigen gegen das Betäubungsmittelgesetz oben drauf.

Joggen ist trotz Ausgangsbeschränkung erlaubt – allerdings nicht in Gruppen und nur allein oder zusammen mit Partnern oder Familienmitgliedern aus dem eigenen Hausstand.
Foto: Patty Varasano | Joggen ist trotz Ausgangsbeschränkung erlaubt – allerdings nicht in Gruppen und nur allein oder zusammen mit Partnern oder Familienmitgliedern aus dem eigenen Hausstand.

Bereits am Freitag hatte die Polizei mehr als 130 Corona-Einsätze in der Region registriert. Zu einem besonderen Vorfall kam es im Krankenhaus Lohr. Weil er sich von seiner am Coronavirus erkrankten Frau verabschieden wollte, hielt sich ein 62-jähriger Mann auf der Corona-Isolierstation auf. Gegen zwei Uhr morgens forderte ihn das Krankenhauspersonal mehrfach auf, die Klinik zu verlassen.

Dem kam der Mann zunächst nicht nach und drohte den Pflegekräften, sie mit dem Virus zu infizieren. Erst seinen herbeigerufenen erwachsenen Kindern gelang es, den Vater zu beruhigen und ihn zum Verlassen des der Klinik zu bewegen. Dabei entschuldigte sich der Mann beim gesamten Personal für sein Verhalten.

Polizei appelliert an Bevölkerung zum Einhalten der Verordnung

In Markt Einersheim (Lkr. Kitzingen) kontrollierte die Polizei am Freitagabend fünf Personen in einer zur Bar umgebauten Garage. „Die Gruppe zeigte sich bei der Kontrolle uneinsichtig und drohte den eingesetzten Beamten mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs“, so die Polizei in ihrem Pressebericht.

Die Polizei mahnt die Bevölkerung, die verhängte Ausgangsbeschränkung einzuhalten. Dies sei notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Bitte bleiben Sie zu Hause!“, so der Appell.

 
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  • L. T.
    Allein auf einer Bank zu sitzen ist sicher gemeingefährlich. Manche Vorschriften sind absolut nicht nachzuvollziehen.
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  • M. D.
    Genau dieser Unsinn hier war absehbar. Genau so absehbar ist es, dass Teile der Exekutive es geil findet, sich mal richtig zu machen. Die bayerische Polizei sollte allerdings bei aller Obrigkeitshörigkeit das selbständige Denken nicht verlernen.
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  • R. B.
    @mdeeg, die Polizeibeamten in Bayern haben nicht mehr und nicht weniger Obrigkeitshörigkeit wie ihre Kollegen in anderen Bundesländern. Hinter Ihren Kommentaren steht stets eine von persönlichen Motiven getriebene Motivation, daher kann ich Ihren geistigen Erguss längst nicht mehr ernst nehmen.
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  • N. B.
    Es gibt leider immer noch solche Menschen, die sich wie ein Rumpelstilzchen verhalten und mit den Füßen auf den Boden stampfen. Nach dem Motto, ich bin im Recht und halte mich nicht an die Vorgaben. Es sind zwar angeblich nur 3-5 Prozent der Bevölkerung, so wie hier bei den Kommentaren. Traurig aber leider wahr.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    3-5 Prozent. Es ist immer eine Minderheit, die vernünftig und rational denkt und nicht dem Herdentrieb folgt.
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  • W. K.
    Die auf dem Bild zu sehende Peron auf dem unteren Markt scheint ja anscheinend aus dem terroristischen Milieu zu stammen. 5 Ordnungshüter*Innen um einen Sünder dingfest zu machen?
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  • G. F.
    Es ist unverständlich wie sich manche Leute verhalten. Der Egoismus scheint bei manchen stärker ausgeprägt zu sein als das soziale Verständnis. Leute es gibt Regeln, bei rot heisst es an der Ampel zu warten, auch wenn die Kreuzung frei ist! Widersetzt man sich dem, wird man bestraft, das würden wohl die meisten akzeptieren ohne wenn und aber. Derzeit gilt eine Ausgangsbeschränkung die auch mit Regeln und Strafen versehen ist. Was ist daran so schwer zu verstehen! Jeder der meint er müsse aus reinem Eigensinn sich nicht nach den Regeln zu verhalten ist für mich asozial und passt nicht in unsere Gesellschaft!
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  • D. T.
    Da freuen sich die übereifrigen Kommissare: Einem Mofafahrer hunderte Euro aus der Tasche ziehen fürs alleine herumfahren. Und am Main bilden sich zeitgleich duzende Gruppen und weit und breit kein Streifenwagen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Der Kommentar von #Albatros gibt eine sehr gute Antwort auf Ihren #Coladeris!

    Davon sind auch Motorradfahrer nicht ausgenommen, die immernoch häufig in Gruppen und viel zu schnell unterwegs sind.
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  • D. T.
    Bezeichnen sie mich ruhig als dumm #4650246, ich bleib dabei: Einen Einzelnen zu bestrafen, der keinerlei Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, anstatt schwerpunktmäßig an den Mainpromenanden zu patroullieren, halte ich für wenig zielführend, um das Ursprungsproblem, nämlich dem Virus den Garaus zu machen, zu bekämpfen.
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  • R. B.
    Wer immer auch den Mensch erschaffen hat, es gibt Dicke und Dünne, Große und Kleine, und eben auch Dumme und Gescheite. An die Vernunft eines Dummen zu appelieren ist so aussichtslos, wie einem Schwein das Fliegen beizubringen. Folglich müssen dumme Menschen sanktioniert werden, so einfach ist das.
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  • M. D.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • A. H.
    Ich verstehe es einfach nicht. Warum sind die Leute so doof oder naiv, sich an die Ausgangsbeschränkungen zu halten. Corona ist noch nicht vorbei - es steigt und steigt - und da fragt man sich warum? Ja, warum, wenn die Leute sich nicht an die Regeln halten. Ich habe eine Familie zu ernähren, mein Mann hat Kurzarbeit und unsere Kinder haben Schulverbot und lernen zuhause. Allerdings müssen wir die Hausaufgaben zusätzlich begleiten, betreuen und kontrollieren. Wir halten uns an die Regeln, damit der normale Alltag nach den Osterferien wieder beginnen kann, aber wenn die Leute keine Einsicht haben, werden wir wahrscheinlich noch die Ausgangssperre verordnet bekommen - und das, nur weil Leute sich nicht an die Regeln halten können!!! Verdammt nochmal, BLEIBT ZUHAUSE! WIr möchten unseren Alltag wieder haben. Eine Ausgangssperre trifft noch härter zu und gewiss gibt's hier PANIK ohne Ende...Mensch, seid solidarisch und BLEIBT ZUHAUSE. BITTE!
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  • C. L.
    Es steigt aber auch mehr, weil mehr getestet wird, die Inkubationszeit bis zu 14 Tage dauert und die Ausgangsbeschränkung erst eine gute Woche her ist. Außerdem glänzen manche Gesundheitsämter durch wegsehen.
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  • U. K.
    Moin.
    Anzeigen für diese Honks sind völlig in Ordnung und müssen rigoros auch mit Bußgeldern "bepreist" werden. Bitte in der MP auch die Bußgelder FETT gedruckt als Abschreckung veröffentlichen.
    Ehh ... ich will auch mal wieder meine Eltern und meine Schweigereltern besuchen, aber wegen solcher Spezialisten befürchte ich, dass das CV-Virus (=Wuhan-Virus) uns noch länger beschäftigen wird. Und uns auch noch ne AUSGANGSSPERRE bescheren wird.
    Vielen Dank ihr Unbelehrbaren dafür!
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  • S. K.
    Mit "Bitten" kommt man hier nicht weit

    es muss Anzeigen hageln und bei den Geldbußen darf gerne
    noch die ein oder andere Null dran...

    Ersatzweise ein paar Tage Ordnungshaft
    dann sind se aufgeräumt
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  • R. Ö.
    Die Gefängnisse sind doch jetzt schon überfüllt!
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  • M. B.
    Was ist der Unterschied zwischen Mofa-fahren und Fahrrad fahren .
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  • T. M.
    Wenn Sie ein Mofa fahren ohne den Motor anzumachen keiner!
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  • H. S.
    Mofa fahren ist aber auch geil grinsen
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