In der Stadt Würzburg wurde der Grenzwert von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz dreimal in Folge überschritten – ab Mittwoch greift deshalb die Corona-Notbremse. Einkaufen im Einzelhandel ist laut der zwölften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung dann nur noch mit Termin und einem negativen Corona-Testergebnis möglich.
Konkret gibt es dafür drei Möglichkeiten. Möglichkeit eins ist ein PCR-Test, wie er beispielsweise auf der Würzburger Talavera angeboten wird. Dieser ist für den Einkauf im Einzelhandel 48 Stunden gültig. Option zwei ist ein Schnelltest, der in den Schnelltest-Zentren der Stadt, wie beispielsweise im Burkardushaus, als auch in verschiedenen Apotheken angeboten wird. Dieser besitzt eine Gültigkeit von 24 Stunden. Sowie Möglichkeit drei: ein Selbsttest. Dieser darf nach Angaben des Gesundheitsministeriums jedoch nicht zu Hause gemacht werden, sondern nur vor Ort unter Aufsicht des Ladenpersonals. Er ist ebenfalls 24 Stunden gültig.
Neben dem Einzelhandel gelten nun auch für Gartencenter, Baumärkte und Buchhandlungen die neuen Verordnungen. Davon nicht betroffen sind jedoch Lebensmittelmärkte und Drogerien.
Negativer Corona-Test im Einzelhandel notwendig
"Es gibt verschiedene Einzelhändler, die sich Laien-Schnelltests besorgt haben und diese bei sich im Geschäft anbieten", sagt Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß". Im Gegensatz zu den Testergebnissen der offiziellen Stellen seien die Ergebnisse der Laientests jedoch nur für den Einkauf im jeweiligen Laden gültig. Zusätzlich müsse der Kunde rund eine Viertelstunde warten, bis er das Ergebnis des Corona-Tests ablesen kann, so Weier.
Ob die Händler den Kunden Tests anbieten, auf die kostenlosen Teststellen der Stadt oder die Testmöglichkeiten in den Apotheken verweisen, sei ihnen jedoch selbst überlassen. "Eine einheitliche Regelung gibt es dazu nicht", erklärt Weier.
Ergebnisse von Schnelltests sind 24 Stunden gültig
"Wie genau es die verschiedenen Einzelhändler in Würzburg handhaben, werden die nächsten Tage zeigen", sagt Weier. Während die Kaufhäuser Wöhrl und Kaufhof ihre Kunden beispielsweise zum Burkardushaus schicken, stellen andere Einzelhändler Corona-Tests zur Verfügung.
Wie beispielsweise Sandra Lemmich vom Mainglück in der Spiegelstraße, die im Garten hinter der Modeboutique ein Test-Zelt aufgebaut hat. Über 500 Tests habe sie für ihre Kunden besorgt, die Kosten dafür trage Lemmich selbst. "Ich habe alles gegeben, was in meiner Macht steht, um die Voraussetzung zu schaffen, dass die Kunden kommen können", so die Inhaberin. Drei Haushalte könnten gleichzeitig im Test-Zelt getestet werden, sagt Lemmich. "Wir erklären den Test und helfen den Kunden dabei. Den Test müssen sie aber selbst machen."
Corona-Müdigkeit bei den Einzelhändlern
Anders bei Carl Schlier vom Modehaus Schlier in der Domstraße. Er bietet seinen Kunden keine Testmöglichkeiten an, sondern verweist auf die offiziellen Test-Stellen der Stadt. "Wir freuen uns über jeden Kunden, der kommt und wir versuchen zu retten, was zu retten geht", so Schlier. Vorerst wolle er jedoch abwarten, wie das Geschäft in den kommenden Tagen läuft und ob er statt Click & Meet (Termineinkauf) wieder Click & Collect (Abholung) anbiete.
Auch die Buchhandlung Dreizehneinhalb in der Eichhornstraße bietet keine Tests vor Ort an, sagt Gabriele von Zobel, eine der Inhaberinnen. "Click & Collect hatten wir in letzter Zeit nicht, denn bei uns durften die Kunden kommen." Wie es auf Grund der neuen Regeln für das Geschäft in den kommenden Wochen ausschauen wird, könne sie deshalb noch nicht einschätzen. Zusätzlich zum Testaufwand, den die Kunden scheuen könnten, mache ihr auch eine Baustelle vor der Tür einen Strich durch die Rechnung. "Ich hoffe deshalb, dass die Inzidenzzahlen schnell wieder nach unten gehen."
Großer Optimismus sei bei vielen Einzelhändlern nicht vorhanden, sagt Weier. Die Stimmung schwanke zwischen Resignation, Verzweiflung, Wut und Corona-Müdigkeit. Die Unternehmen müssten jetzt erst wieder neue Erfahrungen sammeln. "Auch die Kunden sind völlig verunsichert, da immer wieder neue Regelungen in Kraft treten."
Bis zu 75 Prozent weniger Umsatz durch schärfere Regelungen
"Je länger diese Ungleichbehandlung und die Unzuverlässigkeit andauert, desto mehr wird der innerstädtische Einzelhandel in die Pleite getrieben", kritisiert er. Der Kunde mache zwar viel mit, sagt Weier: "Aber jetzt sind wir wieder in einer neuen Situation. Die Zahlen aus anderen Bundesländern belegen, dass der Umsatz im Vergleich zu vor der Pandemie bis zu 75 Prozent einbricht."
Viele Einzelhändler bieten dort deshalb nur noch Click & Collect an, da das Testen zu kompliziert und aufwändig sei. Auch die Finanzierung sei ein entscheidender Faktor: Zwar helfe das Stadtmarketing bei der Organisation der Tests, die Kosten dafür müssten die Ladeninhaber aber immer noch selbst tragen, wie Weier erklärt.
Aktuelle Corona-Teststellen in Würzburg
- Testzentrum auf der Talavera, telefonische Terminvereinbarung, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr unter Tel.: (0931) 800 082 8 oder Online-Terminvereinbarung über https://www.testzentrum-wuerzburg.de samt anschließender Registrierung.
Eine vorherige Terminbuchung ist nicht nötig, jedoch eine Registrierung unter www.schnelltest-wuerzburg.de
Terminvereinbarung unter der Tel.: (0931) 800 082 8 sowie online unter www.testzentrum-wuerzburg.de möglich.
(Ab Donnerstag) Online-Registrierung und Terminanmeldung unter www.asb-testzentrum.de
Anker-Apotheke (Friedrich-Spee-Straße 11)
Apotheke am Bahnhof (Kaiserstraße 33)
Apotheke am Hubland-Center (Rottendorfer Straße 65)
Eichendorff-Apotheke (Wölffelstraße 12)
Glocken-Apotheke (Kaiserstraße 13)
Grombühl-Apotheke (Brücknerstraße 3)
Markt-Apotheke (Marktplatz 12)
Residenz-Apotheke (Theaterstraße 12)
Sonnen-Apotheke (Hans-Löffler-Straße 8)
Sonnenhof-Apotheke (Moskauer Ring 2)
Stern Apotheke (Brücknerstraße 9a)
St. Georgs-Apotheke (Wenzelstraße 7)
Vitasano Apotheke Echter Galerie OHG (Juliuspromenade 64)
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