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Würzburg
Corona in Würzburg: Warum das Gesundheitsamt Fallzahlen korrigieren musste
Wo sich die meisten Menschen im Landkreis Würzburg mit dem Corona-Virus infiziert haben und mit welcher Entwicklung das Gesundheitsamt in den kommenden Wochen rechnet.
Immer mehr Menschen infizieren sich mit der Coronavirus-Variante Omikron (Archivbild).
Foto: Silvia Gralla | Immer mehr Menschen infizieren sich mit der Coronavirus-Variante Omikron (Archivbild).
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 13.02.2024 09:12 Uhr

Während die Ausbreitung des Corona-Virus in Stadt und Landkreis Würzburg zunehmend außer Kontrolle gerät, kommt auch noch eine Datenpanne hinzu. Aufgrund eines fehlerhaften Datenabgleichs zwischen den Testlabors und dem Gesundheitsamt wurden einzelne Fälle der Omikron-Variante doppelt erfasst. Der Anstieg der Fallzahlen in den 52 Landkreisgemeinden innerhalb der vergangenen Woche ist deshalb nur bedingt aussagekräftig. Auf die an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Daten hatte dies laut einer Sprecherin keinen Einfluss. Deshalb steht eines fest: Die Infektionszahlen schießen weiter nach oben. In der Stadt Würzburg erreichte die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag einen Wert von 2204,7, im Landkreis Würzburg lag sie bei 1760.

Ursache für die Panne ist nach Auskunft der Sprecherin der variantenspezifische PCR-Test, der bis vor kurzem zum Nachweis der Omikron-Variante zusätzlich angewendet wurde. Durch teils unvollständige und unklare Angaben zu den Probanden, etwa durch abweichende Schreibweisen, seien in Stadt und Landkreis während dieser Zeit insgesamt 331 positive Varianten-Tests nicht dem ursprünglichen PCR-Test zugeordnet worden und wurden deshalb doppelt gezählt.

Fallzahlen in den Gemeinde wurden nach unten korrigiert

Die Zahlen wurden inzwischen bereinigt. Besonders stark von der Korrektur betroffen ist die Gemeinde Margetshöchheim, wo es Anfang Januar zum ersten größeren Ausbruch der Omikron-Variante im Landkreis Würzburg gekommen war. Um insgesamt 67 Fälle mussten die Zahlen dort nach unten berichtigt werden. In der Stadt Würzburg wurden insgesamt 97 Fälle zu viel gezählt. Dessen ungeachtet kamen im Stadtgebiet zwischen dem 24. Januar und dem 1. Februar 2424 neue Corona-Fälle hinzu. In den allermeisten der übrigen Gemeinden des Landkreises liegt die Korrektur  im einstelligen Bereich.

"Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sind betroffen."
Dr. Johann Löw, Leiter des Gesundheitsamts Würzburg

Auch für die vergangenen Tage spricht der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Johann Löw, von einem "diffusen Ausbruchsgeschehen bei hoher Infektiosität des Erregers", das sich kaum einzelnen Infektionsclustern zuordnen lässt.  "Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sind betroffen", so Löw gegenüber der Redaktion. Zum auffallend hohen Anstieg der Fallzahlen in Bergtheim war es durch einen Ausbruch in einer dezentralen Unterkunft für Asylsuchende gekommen.

Corona in Würzburg: Warum das Gesundheitsamt Fallzahlen korrigieren musste

Dabei geht der Leiter des Gesundheitsamts davon aus, dass der Scheitel der Omikron-Welle noch nicht überschritten ist. "Wir rechnen damit, dass in den nächsten Wochen die Fallzahlen noch steigen werden", so Löw. Weiterhin führt die Omikron-Variante zumindest bei Geimpften überwiegend zu milden oder gar asymptomatischen Verläufen.

Notfallplan an der Main-Klinik

Noch sind auch die Belegungszahlen in den Krankenhäusern entspannt, wenngleich sowohl die Zahl der Patienten, die wegen oder mit Covid in die Klinik eingeliefert wurden, als auch die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen im Vergleich zur Vorwoche in Bayern wieder angestiegen ist. Dafür haben die Kliniken zunehmend ein anderes Problem, wie der Geschäftsführer der Main-Klinik in Ochsenfurt, Christian Schell, berichtet. Die Zahl der Pflegekräfte, die wegen Corona ausfallen, sei in den vergangenen Tagen merklich angestiegen. Zum einen seien dies Mitarbeitende, die selbst positiv auf das Virus getestet wurden, zum anderen aber auch Eltern, die wegen der Betreuung ihrer quarantänepflichtigen Kinder zu Hause bleiben müssen. Die Klinik habe deshalb bereits einen Notfallplan ausgearbeitet.

 
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Kommentare
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  • Winfriedvath@web.de
    Warum man zwar erfährt, wieviele Fälle es zum Beispiel in Rimpar gab, aber nicht, wie es in den einzelnen Würzburger Stadtteilen aussieht, erschließt sich mir nicht. In Würzburg sind die Infektionszahlen jedenfalls höher als in Berlin. Erklärungsversuche?
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Eine Gleichung mit drei Bekannten: diffuses Ausbruchsgeschehen + hohe Infektiosität + fehlende Zuordnung zu Infektionsclustern. Oder auf Deutsch: ich weiß nicht genau, woran es liegt, dass die Situation so ist wie sie ist. Wenn man dann mal einige Fälle falsch zuordnet, ist das auch nicht so tragisch. Es bleibt einfach diffus, hochinfektiös und die Zuordnung klappt vielleicht demnächst wieder.
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