zurück
Würzburg
Corona in Würzburg: Drei neue Todesfälle unter Geimpften
Drei alte Menschen sind im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben, obwohl sie geimpft waren. Wie das Seniorenzentrum am Hubland mit der Situation umgeht.
In den Seniorenheimen sind nahezu alle Bewohner zweimal geimpft. Trotzdem kommt es weiterhin zu schweren Corona-Verläufen und Todesfällen.
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert | In den Seniorenheimen sind nahezu alle Bewohner zweimal geimpft. Trotzdem kommt es weiterhin zu schweren Corona-Verläufen und Todesfällen.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 09.02.2024 01:38 Uhr

Drei neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat das Würzburger Gesundheitsamt in dieser Woche gemeldet. Alle drei Personen waren über 80 Jahre alt, lebten in einem Seniorenpflegeheim und waren ein zweites Mal gegen das Coronavirus geimpft, teilt die Pressestelle des Landratsamts mit. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie erhöht sich dadurch auf 203, davon 127 in der Stadt Würzburg, 76 im Landkreis.

Einer der Verstorbenen war 93 Jahre alt und laut Landratsamt schwer vorerkrankt. Er lebte in der Seniorenwohnanlage St. Aurelia in Zell. Dort waren in der vergangenen Woche vier vollständig geimpfte Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Am Mittwoch noch hatte das Gesundheitsamt mitgeteilt, dass die Betroffenen weitgehend symptomfrei seien. 

Zwei weitere Todesfälle beklagt das Seniorenheim am Hubland in Würzburg. Die Bewohnerinnen im Alter von 83 und 85 Jahren waren ebenfalls ein zweites Mal geimpft. Wie Alexander Schraml, Vorstand des Landkreis-Kommunalunternehmens und Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg, auf Anfrage mitteilt, litten die beiden Frauen zwar an altersbedingten Vorerkrankungen, Todesursache sei aber eindeutig der schwere Verlauf ihrer Corona-Erkrankung. 

In der Pflegeeinrichtung  wurden seit Ende August insgesamt acht vollständig geimpfte Bewohner, sowie mehrere Beschäftigte und Besucher positiv auf das Virus getestet, teilt Alexander Schraml weiter mit. Der Ausbruch war bemerkt geworden, nachdem am 25. August ein 78-jähriger Bewohner verstarb, nachdem er positiv getestet worden war.

"Uns allen muss klar sein, dass Impfen zwar wichtig ist, aber keine hundertprozentige Sicherheit bietet."
Alexander Schraml, Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg

Der Verstorbene war schwer vorerkrankt und befand sind in der finalen Lebensphase, so das Gesundheitsamt. Als Todesursache lasse sich die Corona-Infektion deshalb ausschließen, sagt KU-Vorstand Alexander Schraml. Bei den anschließenden Reihentests wurden allerdings sieben weitere Bewohner positiv getestet. Drei davon, darunter die beiden Verstorbenen, mussten in die Klinik eingeliefert werden. Die dritte Person konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Eine vierte Person hatte minderschwere Symptome. Bei den übrigen verlief die Infektion unauffällig, so Schraml. 

Der Ausbruch betraf einen Wohnbereich der Pflegeeinrichtung, so Schraml weiter. In Ansprache mit dem Gesundheitsamt sei dieser umgehend isoliert worden. Seitdem finden mehrfach in der Woche Reihentestungen unter den Bewohnern und Mitarbeitern statt. Aktuell seien dabei keinen neuen Infektionen mehr festgestellt worden. Zwei Bewohner gelten aktuell noch als coronapositiv. Mehrere Beschäftigte befänden sich noch in häuslicher Quarantäne.

"Die Maßnahmen haben sofort gegriffen, wir sind glücklich, dass die Infektion nicht auf andere Abteilungen übergreifen konnte", sagt Alexander Schraml. Aktuell darf die Einrichtung nur betreten, wer vollständig geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet ist. Wie das Virus in die Pflegeeinrichtung eingeschleppt wurde, habe sich nicht feststellen lassen, sagt Alexander Schraml. "Durch das gelockerte Besuchskonzept, das inzwischen gegolten hat, ist das nicht mehr nachvollziehbar." 

Aus Sicht des Geschäftsführers bestätigen die jüngsten Fälle die Warnungen von Virologen vor Impfdurchbrüchen bei alten Menschen und einem verfrühten Verzicht auf Schutz- und Hygienemaßnahmen. "Uns allen muss klar sein, dass Impfen zwar wichtig ist, aber keine hundertprozentige Sicherheit bietet", so Schraml.

Inzwischen hätten die Bewohner des Seniorenzentrums am Hubland eine Auffrischimpfung erhalten. Bis Ende des Monats sollen auch die Bewohner der übrigen sechs Pflegeeinrichtungen des Landkreises ein drittes Mal geimpft worden sein. Auch das Gesundheitsamt rät Personen über 80 Jahren, sich ein drittes Mal impfen zu lassen, wenn die Zweitimpfungen mehr als sechs Monate zurückliegt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Zell
Gerhard Meißner
Coronavirus
Covid-19
Einrichtungen im Pflegebereich
Gesundheitsbehörden
Impfungen
Infektionskrankheiten
Quarantäne
Seniorenheime
Seniorenpflegeheime
Virologen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • M. S.
    Ich finde Ihre Überschrift nicht sehr glücklich gewählt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. K.
    Es ist absolut schlimm wenn jemand stirbt, egal an was. Aber sind nicht früher auch Menschen an der Grippe gestorben, die auch geimpft waren.
    Nochmal für alle… eine Impfung soll vor schweren Verläufen schützen, sie macht einen nicht Immun und man kann den Virus auch weiter verbreiten.
    Eine Impfung hilft nur das ganze etwas einzudämmen.
    … und nochmal was zum Nachdenken.
    Je mehr geimpfte es gibt umso mehr sinkt natürlich dann auch das Risiko einer Verteilung, es wird diese aber auch nie ganz ausschließen und es werden, so schlimm das ist auch weiter Menschen daran sterben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • I. R.
    Klar,jeder muss sich an die Hygiene Regeln halten, sonst wird es nicht besser
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. G.
    Das ist überhaupt nicht lächerlich. Es scheint, Sie machen sich die Welt so, wie Sie Ihnen am besten gefällt. Es ist völlig richtig, dass die Mainpost auch über das berichtet. Das gehört genauso zu Corona, als wenn ein Ungeimpfter daran stirbt. Wobei jeder Tote so oder so zuviel ist. Dass auch Geimpfte ansteckend sein und erkranken können, das stellen nicht mal Wissenschaftler wie Prof. Kekule und andere in Frage. Der Chef von Biontech hat schon vor Wochen (u. a. auf t-online) geäußert, dass die Impfung im Laufe der Zeit nachlassen kann und er die Auffrischimpfung empfiehlt. Der Prof. Lauterbach schlägt sinngemäß in die gleiche Kerbe. Was passiert, wenn die Impfwirkung nachlässt? Dann könnten Geimpften (wie auch ich) fast genauso eine Gefahr für das Umfeld darstellen. Das will bloß keiner wahrhaben, dass jeder wieder sein Vergnügen haben will. So blauäugig kann man nicht sein, ich plädiere daher weiterhin für kostenlose Tests für Geimpfte.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Ich finde diesen Artikel hochgradig gefährlich für die Impfkampagne! Sorry, aber damit wird zusätzlich Futter für die Impfgegner gestreut...
    Man sollte mal klar herausstellen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes in Deutschland bei derzeit ca. 78 Jahren liegt, und die einer Frau bei ca. 83 Jahren.
    Alle diese drei Fälle lagen darüber, und hatten teilweise massive Vorerkrankungen!
    Diesen Menschen hätte auch eine ganz normale Grippe, oder noch viel banalere Dinge das Leben kosten können. Hier hat halt ein Impfdurchbruch stattgefunden, der dank der momentanen Testdichte auch festgestellt wurde. Ob das letztlich dann die Todesursache war, lässt sich sicherlich nicht einwandfrei bestimmen.
    Wir sollten hier mal die Kirche im Dorf lassen: Für diese bedauernswerten Menschen war Corona vielleicht noch der letzte Tropfen, der das Fass überlaufen ließ.
    Corona hat die nicht versterben lassen. Corona war nur noch das letzte Zünglein an der Waage!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • W. E.
    Bin geimpft, rate zum impfen, bin aber massiver Corona-Politik-Kritiker.
    Nebenbei: Jährlich sterben > 120.000 Menschen in D durchs Rauchen (anzunehmenderweise selbstverschuldet, oder?), > 3000 durch Passivrauchen > 20.000 Menschen sterben pro Jahr an Krankenhauskeimen - nix passiert, Krankenhäuser werden kaputtgespart. Von den gleichen Politikern, die bei Corona in ihrer aufgegeilten Machtfülle austickern...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. K.
    Da haben Sie schon Recht – die Untätigkeit gegenüber anderen (relativ leicht beeinflussbaren Risikofaktoren wie Alkohol, Rauchen, MRSA-Keimen etc) ist nicht akzeptabel.

    Nur sollte man nicht die Corona-Politik kritisieren – sondern eben die Politik zu diesen anderen Themen …

    Der Grund, weshalb die Politik in Bezug auf Corona so viel aktiver ist als zu anderen Erkrankungen liegt in der exponentiellen Verbreitung. Die „anderen“ Opferzahlen sind einigermaßen konstant – unser Gesundheitssystem kann sich darauf einstellen.

    Schaut man aber bei Corona zu lange blöde aus der Wäsche und macht nix, dann schlägt der R-Faktor > 1 erbarmungslos zu. Dann kann es ganz schnell gehen und das Gesundheitssystem kollabiert. Siehe Italien & Co …

    Und ich will nicht dabei sein, wenn sich in der Bevölkerung die Angst breit macht, nicht mehr ausreichend medizinisch versorgt werden zu können. Ich meine, der Deutsche gerät ja schon in einen psychischen Ausnahmezustand, wenn das Toilettenpapier knapp wird ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. E.
    Ich weiß aus persönlichen Gesprächen, dass sich viele Pflegekräfte nicht impfen lassen!!
    Darüber sollte mal nachgedacht werden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. D.
    Da fehlen mir die Worte.😥
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Aber wenn´s die dann trifft ist das Geheule groß! Die sollten auch mal an ihre Familien denken! 🤔🤷‍♂️🤦‍♀️
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Sie stellen hier ja ganz irre und wirre Behauptungen auf! 🙈 Woher beziehen Sie eigentlich ihr Unwissen??? 🤦‍♂️
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @ mainpost-he

    Das ist Ihre subjektive Meinung.

    Was verstehen Sie unter „viele“? 10 %, 20 %, 50 %, 70 % ???

    In dem Pflegeheim von meinem Vater sind fast alle geimpft, so die Aussage der Pflegeleitung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • B. F.
    darüber wird jetzt wieder monatelang diskutiert, an stelle gehandelt!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. K.
    ich weiß auch aus persönlichen Gesprächen
    das viele Pflegekräfte und Ärzte
    rauchen wie ein Schlot...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. P.
    Die Testpflicht gehört für "Alle" gratis beibehalten, da auch Geimpfte
    an Corona erkranken können und somit m.E. auch die Krankheit weiter
    geben können.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • O. B.
    Konsequenter Weise müsste dann auch wieder die insidenz die Richtschnur für Maßnahmen sein, und wollen wir das wirklich?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. N.
    Dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Geimpfte können ansteckend sein, wahrscheinlich zwar kürzer als nichtgeimpfte, aber immerhin ansteckend, auch von Geimpft zu Geimpft, das sieht man ja jetzt an dem Fall in Münster.
    Wieso müsste eine Testpflicht für geimpfte wieder an die Inzidenz gekoppelt sein? Der Schwellenwert von 35 gilt doch sowieso schon.
    In diesen Regelungen zeigt sich so klar, dass es bei der Testpflich vor allem darum geht, Druck auf ungeimpfte auszuüben. Wenn es allein um sie Eindämmung der Krankheit ginge, dann müssten weiterhin alle der Testpflicht unterliegen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • O. B.
    Alte Regeln (Insidenz) bezieht sich auf Infektionen, neue Regeln beziehen sich auf (schwere) Erkrankungen. Da Geimpfte in erheblichem Maße vor schweren Verkäufen geschützt sind werden sie auch zu weit weniger Kapszitätsbelastung der Krankenhäuser beitragen. COVID auszurotten wird nicht funktionieren, weswegen die Insidenz auch weniger relevant wird. Aber es in den Griff zu bekommen, das heißt eine Reduktion der schweren und tödlichen Verläufe, dazu trägt die Impfung einen ganz erheblichen Teil bei uns ist die beste Waffe, die wir haben. Kurzum, Impfung schützt (Ausnahmen wird es immer geben, kein 100%Igel Schutz ja) vor genau dem, woran wir neuerdings unsere Maßnahmen koppeln, die schweren Verläufe. Flächiges Testen war ein Behelf, solange es keine bessere Option gab. Die gibt es nun, die Impfung. Trivial eigentlich. Auch die Insidenz war als Indikator solange geeignet, solange es keine bessere Option gibt…ja die Impfung. Es könnte so einfach sein…
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. N.
    Es gibt sie doch noch, die Inzidenz. G3 greift ab 35. Was spricht dagegen, dass sich ab 35 alle wieder testen müssen, da auch geimpte das Virus weitergeben können, außer dass sich dann der Impfanreiz relativiert?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten