Die Kritik am zögerlichen Nachschub mit Corona-Impfstoff ist bundesweit laut, und auch in Stadt und Landkreis Würzburg könnten mehr Menschen gegen das Virus geimpft werden, wenn die nötigen Dosen vorhanden wären. Erst drei Lieferungen hat die Region Würzburg bisher erhalten: Nach dem eher symbolischen Auftakt mit 200 Dosen am 27. Dezember folgten am 29. Dezember 975 und am 31. Dezember noch einmal 1560 Dosen, wie Landrat Thomas Eberth der Redaktion auf Anfrage sagte.
Aus dem Bestand der bislang letzten Lieferung wird wohl noch bis diesen Dienstag geimpft, sowohl in den Impfzentren als auch in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Außerdem erhielten am Montag laut Eberth im Impfzentrum Giebelstadt noch 25 Allgemeinmediziner aus Hausarzt- und Kinderarztpraxen eine Impfung. "Dann werden wir wohl eine Pause machen müssen, bis der nächste Impfstoff kommt", so Eberth.
800 Impftermine mussten abgesagt werden
Die unsichere Lage bei den Impfstofflieferungen bekommen derzeit vor allem diejenigen zu spüren, die sich Termine in den Impfzentren an der Würzburger Talavera und in Giebelstadt geben lassen wollten oder schon einen Termin hatten. Noch am Montag vergangener Woche hatte Eberth auf eine neue Lieferung am 4. Januar gehofft – daraus wurde nichts. "Wir mussten tatsächlich rund 800 Impftermine absagen. Das hat natürlich bei niemandem Begeisterung hervorgerufen", so der Landrat. Aus dieser Erfahrung heraus wolle man in den nächsten Tagen noch stärker zunächst in den Seniorenheimen impfen, auch wegen des Risikos, erneut viele individuelle Termine absagen zu müssen, falls nicht genügend Impfstoff kommt.
Die nächste Lieferung soll nun laut einer Mitteilung des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) an diesem Freitag eintreffen – und dann wieder am nächsten Dienstag. Der Rhythmus Freitag/Dienstag soll auch in den folgenden Wochen beibehalten werden – immer vorausgesetzt, es kommen pünktlich genügend Impfstoffe von Biontech nach Bayern. Laut LGL werden zunächst 107 250 Impfdosen pro Woche für den gesamten Freistaat angeliefert.
Eberth ist optimistisch, dass mit einem regelmäßigen Liefertakt die Impfungen in den Seniorenheimen gut vorankommen. "Das wird jetzt noch zwei bis drei Wochen dauern, danach steht, abgesehen von den Zweitimpfungen in den Senioreneinrichtungen, der Impfstoff komplett der Bevölkerung zur Verfügung." Dazu komme, dass die Uniklinik inzwischen separat und somit nicht aus dem Kontingent für Stadt und Landkreis beliefert werde.
Zunächst wird weiter auf Sicht gefahren
Zunächst wird in Stadt und Landkreis aber weiter auf Sicht gefahren: "In den nächsten zwei Wochen werden wir wohl noch im 'Kühlschrank-Modus' arbeiten. Das heißt, dass wir immer nachschauen müssen, was wir noch dahaben", so Eberth – zumal man auch Impfstoff für die Zweitimpfungen zurückhalten müsse. "Aber ich glaube schon, dass wir Mitte, spätestens Ende Januar in eine Konstanz hineinkommen und danach dann wirklich 1200, 1500 oder auch 2000 Impfungen pro Tag in Giebelstadt und an der Talavera an die Bevölkerung geben können, weil wir dann auch mit den Heimen durch sind."
Wegen der unsicheren Liefersituation werden derzeit an den Impfzentren allerdings keine Termine vergeben. "Wir müssen jetzt erst einmal ruhig abwarten, bevor wir zu viele Termine vergeben und dann welche absagen müssen", sagt Eberth dazu. Genauere Infos zu den Terminvergaben könne es erst nach der erwarteten Lieferung am Freitag geben: "Wir wissen erst mehr, wenn wir die Kartons ausgepackt haben."
Glückwunsch dann sind wir bis Ende Juni in Stadt und Landkreis durch!
Wers glaubt wird selig, hoffentlich hilft " selig sein" gegen Corona!