Der Sommer ist da und mit ihm die erste Hitzewelle. Vielen Menschen setzen Temperaturen von über 30 Grad Celsius zu. Aber wie verhält man sich richtig, wenn man an solchen heißen Tagen einen Termin für eine Corona-Schutzimpfung hat? Ein Würzburger Mediziner erklärt, was man tun kann, damit die Impfreaktion möglichst gering ausfällt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung bei hohen Temperaturen.
"Es gibt keine Studien, die zeigen, dass bei Hitze vermehrt Nebenwirkungen auftreten", sagt Prof. Oliver Kurzai. Dem Vorstand des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der Uni Würzburg zufolge ist die hohe Temperatur eine zusätzliche Belastung für den Körper. Deswegen sei es besonders wichtig die Schonzeit nach der Impfung einzuhalten. "Am besten ist man frühzeitig beim Hausarzt oder im Impfzentrum, dann kann man sich dort noch hinsetzen und akklimatisieren", rät er. Das Robert Koch-Institut empfiehlt, dass sich Geimpfte noch mindestens 15 Minuten in der Nähe von Ärzten aufhalten sollen, falls es zu Komplikationen kommen sollte.
Kein Sport, keine körperliche Anstrengung, keine Sauna und kein Alkohol – das rät Mediziner Kurzai unabhängig vom Wetter für die ersten 24 Stunden nach der Corona-Impfung. "An heißen Tagen sollte man sich nicht direkt nach der Impfung in die pralle Sonne legen", sagt er. Wichtig sei gerade bei extremer Hitze: Regelmäßig ausreichend trinken, am besten Wasser. Wenn man in den ersten beiden Tagen nach der Impfung typische Nebenwirkungen wie Fieber, Schüttelfrost oder Schmerzen an der Einstichstelle bekommt, wirken fiebersenkende Mitteln (zum Beispiel Ibuprofen) in der Regel gut.
Dem Mikrobiologen Kurzai zufolge gibt es keine Hinweise darauf, dass die Hitzewelle die Wirksamkeit des Vakzins beeinflusst – vorausgesetzt es wird entsprechend gelagert. "Der Impfstoff wird aus der Kühlung zeitnah vor der jeweiligen Impfung entnommen, aufgezogen und innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs des Herstellers verimpft", sagt Michael Dröse, einer der Leiter der Würzburger Impfzentren. Das ist das übliche Vorgehen. Spezielle Maßnahmen wegen der sommerlichen Temperaturen seien nicht erforderlich.
Das Würzburger Impfzentrum auf der Talavera hat wegen der Hitze im Zelt Termine verschoben, die für Freitag- und Samstagnachmittag vereinbart waren. Zuvor wurden den Impflingen Getränke angeboten und die Verweildauer der Besucher durch gestraffte Abläufe minimiert. Weil das Würzburger Impfzentrum in einem Zelt erreichtet wurde, sind die Temperaturen dort besonders hoch. Am Donnerstag waren es etwa 40 Grad. Die Feuerwehr musste das Zeltdach bewässern, um so für Kühlung zu sorgen. Im zweiten Impfzentrum im Raum Würzburg, dass sich in einer Halle am Flugplatz Giebelstadt befindet, mussten die Termine nicht abgesagt werden. In Kitzingen ist das Impfzentrum in einer ehemaligen Kaserne untergebracht. Dem Landratsamt zufolge bemühe man sich derzeit um eine Klimaanlage. Das Schweinfurter Impfzentrum basiert auf der Container-Bauweise und verfügt über eine Klimaanlage. "Durch die klimatisierten Räumlichkeiten ist der Regelbetrieb ohne Probleme aufrecht zu halten", sagt Kristina Dietz, Pressesprecherin der Stadt Schweinfurt.