Die Impfung der Senioren über 80 Jahren schreitet voran. Im Landkreis Haßberge, dem Spitzenreiter in Unterfranken, haben mittlerweile fast 60 Prozent der Hochbetagten zumindest ihre erste Vakzin-Dosis im Kampf gegen Corona erhalten. Bei den Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sind bayernweit bislang über 80 Prozent mindestens ein Mal geimpft, heißt es im Gesundheitsministerium. Gleichzeitig sorgen Meldungen über angeblich ungenutzten Impfstoff des Herstellers AstraZenenca für Irritationen.
Die Frage, ob und wie viel AstraZeneca-Impfstoff aktuell in den bayerischen Impfzentren liegen bleibt, weil es an Interesse fehle, konnte das Ministerium mit Verweis auf eine hohe Anzahl von Medienanfragen am Mittwoch nicht beantworten. Während Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstagabend gegenüber "Bild-online" sagte, es sei "echt absurd, dass wir Impfstoff haben, den keiner will", hieß es beim Impfzentrum in Würzburg, es gebe insgesamt wenig Terminabsagen. Der übriggebliebene Impfstoff lasse sich gut im Kühlschrank lagern.
Für die Grünen-Landtagsabgeordnete Kerstin Celina aus Kürnach (Lkr. Würzburg) trägt die Staatsregierung die Verantwortung dafür, "dass Vertrauen in die Impfkampagne verspielt wurde". Sie habe den Eindruck, dass dem Gesundheitsministerium der Überblick über die Impfungen verloren gegangen ist. So hätte sie unter anderem gerne gewusst, wie viele Menschen in Bayern schon geimpft worden sind, die nicht in die Gruppe mit oberster Prioritätsstufe gehören. Dies aber, so Celina, könne ihr niemand sagen. So waren zuletzt Impfungen von Mitarbeitern der Würzburger Uniklinik, die keinen Patientenkontakt haben, bekannt geworden.
Celina beklagt Mangel an Transparenz
Angesichts eines Mangels an Transparenz fürchtet die Grünen-Abgeordnete um die Fairness bei der Impfstoffvergabe. Aufgeschreckt habe sie dabei auch die Nachricht, dass die stark Corona-belasteten Hotspots in Ostbayern von der Staatsregierung je 1000 zusätzliche Impfstoff-Dosen von AstraZeneca erhalten. Die Grünen-Politikerin fragt, wo in Bayern diese Dosen abgezwackt würden. Es dürfe nicht sein, dass in Regionen wie Unterfranken mit vergleichsweise niedrigen Inzidenzen Impfberechtigte nun länger auf ihre Behandlung warten müssten. Die Frage nach der Herkunft dieser zusätzlichen Dosen beantwortete das Ministerium auf Nachfrage zunächst nicht.
Es wäre ein Strategiewechsel, statt den sogenannten vulnerablen Gruppen wie Alten und chronisch Kranken zunächst mobile, jüngere, arbeitende Menschen in den Regionen mit besonders hohen Inzidenzwerten zu impfen, sagt Celina. "Das kann man machen, nur muss man diese Änderung der Impfreihenfolge dann auch offen kommunizieren statt immer nur zu verschleiern."
Alle Impfstoffe sind wirksam
Unterdessen haben Ärzteverbände und das Landesamt für Gesundheit noch einmal ausdrücklich auch für den Impfstoff von AstraZeneca geworben. Alle in der EU verfügbaren Impfstoffe seien sicher und unbedenklich, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Markus Beier. Mit allen drei Präparaten könnten schwere Krankheitsverläufe und Sterbefälle vermieden werden. Während die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna eine Wirksamkeit von bis zu 95 Prozent erzielten, komme AstraZeneca auf bis zu 70 Prozent, so Beier, nach neueren Studien sogar auf über 80 Prozent. Wichtig sei, eine möglichst hohe Immunität in der Bevölkerung zu erreichen.
Mitarbeit: tf, tei; mit Informationen von dpa
Warum die bayrische Staatsregierung keine Übersicht veröffentlicht? Die wissen ganz genau, dass es viel, Zuviel Impfdrängler gab. Es zeigt sich gerade in der Pandemie, dass die Defizite in allen Bereichen in Bayern deutlich größer sind, als sie selbst die Pessimisten bisher vermutet haben.
Wer wude hier vorrangig geimpft zu Lasten der Älteren?
Zielführend war das nicht, aber zum Glück weiß ja Frau Celina immer ganz genau, wie alles viel besser liefe.
Ich bin da ganz anderer Meinung!
Und erst recht wenn sie dazu aufrufen Impfungen zu "spenden"...
Diese Forderung habe ich zwar selbst noch nicht gehört aber sie werden es nicht unbegründet geschrieben haben, oder?
PS:
Ich persönlich würde keinen Impfstoff(egal von welchem Hersteller) ablehnen schließlich sind weltweit mit jedem einzelnen zugelassenen Impfstoff mittlerweile schon etliche Millionen ohne Komplikationen geimpft!
Und bis ich an der Reihe bin sind weitere viele, viele Millionen Spritzen erfolgreich in Oberarmen entleert worden...
In dem Artikel geht es um die "Impfzurückhaltung" mit dem Impfstoff von Astrazeneca.
Das ist ein nach herkömmlicher Weise hergestellter Impfstoff mit einem sogenannten harmlosen Trägervirus.
Deshalb muß er auch nicht innerhalb von Stunden verimpft werden und ist bei Kühlschranktemperatur einige Wochen/Monate haltbar.
Es ist also keine Eile geboten andere "willige" Impflinge einen Termin im Zentrum zu geben und diese die zuvor ungewollten Dosen zu spritzen, z.B. Hochrisikopatienten unter 65 Jahren oder den jetzt hochgestuften Erzieher(-innen) und Lehrer(-innen) oder,oder,oder...