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Würzburg
Corona-Impfstoff: Wie fair läuft die Verteilung in Bayern ab?
Die Impfkampagne in Bayern ruckelt weiter. Kaum scheint genügend Impfstoff für die Über-80-Jährigen vorhanden zu sein, sorgt das Präparat von AstraZeneca für Diskussionen.
Bleibt angeblich mancherorts liegen: Impfstoff von AstraZeneca.
Foto: Russell Cheyne, dpa | Bleibt angeblich mancherorts liegen: Impfstoff von AstraZeneca.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:06 Uhr

Die Impfung der Senioren über 80 Jahren schreitet voran. Im Landkreis Haßberge, dem Spitzenreiter in Unterfranken, haben mittlerweile fast 60 Prozent der Hochbetagten zumindest ihre erste Vakzin-Dosis im Kampf gegen Corona erhalten. Bei den Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sind bayernweit bislang über 80 Prozent mindestens ein Mal geimpft, heißt es im Gesundheitsministerium. Gleichzeitig sorgen Meldungen über angeblich ungenutzten Impfstoff des Herstellers AstraZenenca für Irritationen.

Corona-Impfstoff: Wie fair läuft die Verteilung in Bayern ab?

Die Frage, ob und wie viel AstraZeneca-Impfstoff aktuell in den bayerischen Impfzentren liegen bleibt, weil es an Interesse fehle, konnte das Ministerium mit Verweis auf eine hohe Anzahl von Medienanfragen am Mittwoch nicht beantworten.  Während Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstagabend gegenüber "Bild-online" sagte, es sei "echt absurd, dass wir Impfstoff haben, den keiner will", hieß es beim Impfzentrum in Würzburg, es gebe insgesamt wenig Terminabsagen. Der übriggebliebene Impfstoff lasse sich gut im Kühlschrank lagern.

Für die Grünen-Landtagsabgeordnete Kerstin Celina aus Kürnach (Lkr. Würzburg) trägt die Staatsregierung die Verantwortung dafür, "dass Vertrauen in die Impfkampagne verspielt wurde". Sie habe den Eindruck, dass dem Gesundheitsministerium der Überblick über die Impfungen verloren gegangen ist. So hätte sie unter anderem gerne gewusst, wie viele Menschen in Bayern schon geimpft worden sind, die nicht in die Gruppe mit oberster Prioritätsstufe gehören. Dies aber, so Celina, könne ihr niemand sagen. So waren zuletzt Impfungen von Mitarbeitern der Würzburger Uniklinik, die keinen Patientenkontakt haben, bekannt geworden.

Celina beklagt Mangel an Transparenz 

Angesichts eines Mangels an Transparenz fürchtet die Grünen-Abgeordnete um die Fairness bei der Impfstoffvergabe. Aufgeschreckt habe sie dabei auch die Nachricht, dass die stark Corona-belasteten Hotspots in Ostbayern von der Staatsregierung je 1000 zusätzliche Impfstoff-Dosen von AstraZeneca erhalten. Die Grünen-Politikerin fragt, wo in Bayern diese Dosen abgezwackt würden. Es dürfe nicht sein, dass in Regionen wie Unterfranken mit vergleichsweise niedrigen Inzidenzen Impfberechtigte nun länger auf ihre Behandlung warten müssten. Die Frage nach der Herkunft dieser zusätzlichen Dosen beantwortete das Ministerium auf Nachfrage zunächst nicht.

Es wäre ein Strategiewechsel, statt den sogenannten vulnerablen Gruppen wie Alten und chronisch Kranken zunächst mobile, jüngere, arbeitende Menschen in den Regionen mit besonders hohen Inzidenzwerten zu impfen, sagt Celina. "Das kann man machen, nur muss man diese Änderung der Impfreihenfolge dann auch offen kommunizieren statt immer nur zu verschleiern." 

Alle Impfstoffe sind wirksam 

Unterdessen haben Ärzteverbände und das Landesamt für Gesundheit noch einmal ausdrücklich auch für den Impfstoff von AstraZeneca geworben. Alle in der EU verfügbaren Impfstoffe seien sicher und unbedenklich, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Markus Beier. Mit allen drei Präparaten könnten schwere Krankheitsverläufe und Sterbefälle vermieden werden. Während die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna eine Wirksamkeit von bis zu 95 Prozent erzielten, komme AstraZeneca auf bis zu 70 Prozent, so Beier, nach neueren Studien sogar auf über 80 Prozent. Wichtig sei, eine möglichst hohe Immunität in der Bevölkerung zu erreichen.  

Mitarbeit: tf, tei; mit Informationen von dpa

 
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  • Arcus
    Ich bin erschrocken über die hohe Anzahl der Impfdrängler. Vor allem wurde vielen dieser Leute in nicht geringem Ausmaß der BioNTech Impfstoff verabreicht. Eigentlich war und ist der für die Ü80 vorgesehen. Da sind immer noch viel zu wenige geimpft.
    Warum die bayrische Staatsregierung keine Übersicht veröffentlicht? Die wissen ganz genau, dass es viel, Zuviel Impfdrängler gab. Es zeigt sich gerade in der Pandemie, dass die Defizite in allen Bereichen in Bayern deutlich größer sind, als sie selbst die Pessimisten bisher vermutet haben.
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  • seneca
    In Würzburg und Bad Kissingen sind viele Impfungen außerhalb der Über 80.
    Wer wude hier vorrangig geimpft zu Lasten der Älteren?
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  • asazyma
    Dieser Blödsinn, den Frau Celina von sich gibt, ist leider ein typischer Reflex der bayerischen Grünen. Immer erst einmal der Staatsregierung die Schuld geben, um sich selbst ins rechte Licht zu rücken, ohne wirklich Verantwortung zu haben. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was gerade passiert, aber hier eine Schuld in München zu suchen ist schon frech. Das Misstrauen gegenüber dem Impfstoff von Astra-Zeneca dürfte doch vor allem der Negativberichterstattung in den Medien geschuldet sein, die konsequent über die niedrigere Wirksamkeit gegenüber dem Biontech-Mittel berichtet haben. Vergleicht man mal die Wirksamkeit mit Impfstoffen gegen andere Krankheiten, ist diese immer noch sehr hoch.
    Zielführend war das nicht, aber zum Glück weiß ja Frau Celina immer ganz genau, wie alles viel besser liefe.
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  • Winfriedvath@web.de
    Am 16. Dezember entfielen in Bayern 73,96 Prozent der Todesfälle bei Frauen auf 80jährige und älter. Bei den Männern war der Prozentsatz 53,57. Am 20. Februar waren die entsprechenden Prozentsätze 76,58 und 56,07. Da vorrangig die über 80jährigen geimpft werden: Warum sinkt der Anteil der Todesfälle bei den über 80jährigen nicht?
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  • tabima
    Warum impft man mit diesem Impfstoff nicht alle, die derzeit nach einer Impfung schreien - etwa die Sportler von Bayern München oder Teilnehmer der olympischen Spiele....Immerhin wurde ja bereits gefordert, dass ältere Menschen zu deren Gunsten verzichten sollen und ihre Impfung spenden....
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  • Hindenburg
    was für ein Blödsinn! wo soll das "gefordert" worden sein? bitte sachlich bleiben. Und wer "diesen" Impfstoff ablehnt, bitte schön, Impfung zurück stellen und noch 5 Jahre zuhause bleiben, nicht in Urlaub fahren, usw. das wäre die richtige Konsequenz.
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  • ba.stark@web.de
    Wer also am lautesten nach Impfung schreit soll also ihrer Meinung nach bevorzugt behandelt werden? Ernsthaft?

    Ich bin da ganz anderer Meinung!
    Und erst recht wenn sie dazu aufrufen Impfungen zu "spenden"...
    Diese Forderung habe ich zwar selbst noch nicht gehört aber sie werden es nicht unbegründet geschrieben haben, oder?

    PS:
    Ich persönlich würde keinen Impfstoff(egal von welchem Hersteller) ablehnen schließlich sind weltweit mit jedem einzelnen zugelassenen Impfstoff mittlerweile schon etliche Millionen ohne Komplikationen geimpft!
    Und bis ich an der Reihe bin sind weitere viele, viele Millionen Spritzen erfolgreich in Oberarmen entleert worden...
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  • tabima
    Nicht ich fordere solche Impfungen, sondern Menschen wie Rummenigge oder Schwimmstar Michael Gross - nachzulesen laut nordbayern.de auf dessen Profil in Xing - Quelle: nordbayern.de in deren Corona Ticker am Dienstag. Die Forderung für den FC Bayern ging vor ein paar Wochen durch die Presse....Meine Meinung - bevor ältere Leute auf ihre Impfung verzichten, solle doch bitte eher liegenbleibender Astra Impfstoff verwendet werden....
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  • ba.stark@web.de
    Die Forderung von Rummenigge habe ich auch gelesen und finde seine Aussage äußerst dreist und arrogant!

    In dem Artikel geht es um die "Impfzurückhaltung" mit dem Impfstoff von Astrazeneca.
    Das ist ein nach herkömmlicher Weise hergestellter Impfstoff mit einem sogenannten harmlosen Trägervirus.
    Deshalb muß er auch nicht innerhalb von Stunden verimpft werden und ist bei Kühlschranktemperatur einige Wochen/Monate haltbar.

    Es ist also keine Eile geboten andere "willige" Impflinge einen Termin im Zentrum zu geben und diese die zuvor ungewollten Dosen zu spritzen, z.B. Hochrisikopatienten unter 65 Jahren oder den jetzt hochgestuften Erzieher(-innen) und Lehrer(-innen) oder,oder,oder...
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