
Die Zahl der Corona-Neuinfizierten in Stadt und Landkreis Würzburg war zwar in den vergangenen Tagen leicht rückläufig, verharrt aber weiterhin nur knapp unter der Inzidenz von 350, ab der das bayerische Kabinett vor wenigen Tagen verschärfte Schutzmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen beschlossen hat. Dabei ist die Zahl der Ansteckungen im familiären Umfeld weiterhin hoch, aber auch die Zahl der Fälle, in denen das Gesundheitsamt die Infektionsquelle nicht nachvollziehen konnte.
In insgesamt 20 der 52 Landkreisgemeinden wurden in den vergangenen Tagen zehn oder mehr Neuinfektionen registriert, so die Meldung des Gesundheitsamts. Die Liste wird angeführt von den einwohnerstärksten Städten und Gemeinden Ochsenfurt, Höchberg und Veitshöchheim. In diesen 20 Gemeinden wurden im Zeitraum von sieben Tagen insgesamt 349 der 485 neuen Fälle nachgewiesen. Davon sind 135 Fälle dem familiären Umfeld zuzuschreiben, in 127 Fällen ist die Quelle unbekannt.
38 neue Fälle in Ochsenfurt
In Ochsenfurt sind laut Gesundheitsamt 38 Corona-Fälle registriert worden. 17 Betroffene haben sich im familiären Umfeld angesteckt. In 16 Fällen war die Infektionsquelle nicht nachvollziehbar. Ähnlich die Situation in Veitshöchheim, wo sich acht Personen innerhalb der Familien angesteckt haben und in 17 Fällen die Infektionsquelle unbekannt ist. Eine auffällige Ausnahme macht die Gemeinde Waldbrunn, wo in den vergangenen Tagen keine Neuinfektion bekannt geworden ist.

Bergtheim verzeichnet insgesamt 23 neue Infektionen. Fünf der Fälle sind in der Senioreneinrichtung des Landkreises aufgetreten. Wie Geschäftsführerin Eva von Vietinghoff-Scheel gegenüber der Redaktion berichtet, sei eine Wohngruppe betroffen. Zum Glück sei aktuell keiner der Seniorinnen und Senioren schwer an Covid-19 erkrankt. "Wir sehen im Moment nur milde Verläufe, einige Bewohnerinnen und Bewohner haben nicht einmal Fieber", so Vietinghoff-Scheel. "Wir sehen ganz deutlich, dass die Booster-Impfung hilft." Viel belastender für die Seniorinnen und Senioren seien die durch das Gesundheitsamt angeordnete Isolation und das Besuchsverbot.
Main-Spessart mit der niedrigsten Inzidenz in Bayern
Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen je 100 000 Einwohner, betrug laut Robert-Koch-Institut am Mittwoch in der Stadt Würzburg 304,0, im Landkreis 309,2. Damit belegten Stadt und Landkreis den sechsten und siebten der bayerischen Regionen mit den niedrigsten Fallzahlen. Die niedrigste Inzidenz mit 242,9 hat der Landkreis Main-Spessart. Angeführt wird die Liste weiterhin von Regionen im Süden und Südosten des Freistaats, darunter der Landkreis Weilheim-Schongau mit einer Inzidenz von 1062.
Relativ stark betroffen ist die Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen. Im Landkreis Würzburg liegt die Zahl der neu registrierten Fälle hier bei 76, das entspricht einer Inzidenz von 523. In der Stadt wurden 45 neue Fälle festgestellt, was einer Inzidenz von 546 entspricht. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es für die unter Zwölfjährigen bislang keine Impfempfehlung gibt und in dieser Altersgruppe aufgrund der regelmäßigen Test in den Schulen kaum ein Fall unentdeckt bleibt. In den höheren Altersgruppen gehen Fachleute von einer hohen Dunkelziffer aus, insbesondere unter Geimpften, die nicht regelmäßig getestet werden und in vielen Fällen auch keine Krankheitssymptome haben.