Ein Ende der aktuellen Corona-Welle scheint in Stadt und Landkreis Würzburg weiterhin nicht in Sicht. In der vergangenen Woche sind dem Gesundheitsamt aus der Stadt Würzburg 2945 und aus dem Landkreis Würzburg 4027 neue Fälle gemeldet worden. Laut Robert-Koch-Institut lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch in der Stadt bei 1985,0 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, im Landkreis bei 2326,4. Im unterfränkischen Vergleich sind das Werte im oberen Drittel.
Allerdings sind solche Vergleiche mit großer Vorsicht zu genießen, wie ein Blick nach Schweinfurt und Bad Kissingen zeigt. Seit Wochen werden dort auffallend niedrige Inzidenzen gemeldet und nachträglich zum Teil um mehr als das Doppelte korrigiert, weil das Gesundheitsamt Corona-Fälle erst nach mehr als sieben Tagen ans RKI weitergegeben hat und sie deshalb in der aktuellen Berechnung unberücksichtigt blieben. So war beispielsweise für den 25. März für die Stadt Schweinfurt zunächst eine Sieben-Tage-Inzidenz von 663,9 angegeben worden. Inzwischen (Stand 30.März) nennt das RKI aufgrund von Nachmeldungen für den gleichen Tag eine Inzidenz von 2359,4.
Im Gesundheitsamt Würzburg scheint man die Situation besser im Griff zu haben. Zwar müssen auch hier regelmäßig Zahlen aufgrund von Nachmeldungen korrigiert werden. Die Korrekturen bewegen sich aber im einstelligen Prozentbereich, wie eine Gegenüberstellung der RKI-Zahlen zeigt.
Sowohl in der Stadt wie auch im Landkreis Würzburg sind die Kinder und jungen Erwachsenen weiterhin am stärksten von Neuinfektionen betroffen. Im Landkreis Würzburg betrug die altersspezifische Inzidenz unter den Fünf- bis 14-Jährigen am Mittwoch 4455, in der Stadt Würzburg 2950.
In der Stadt Würzburg hat das RKI bislang insgesamt 38 732 Corona-Fälle registriert, im Landkreis 43 637. Theoretisch entspricht das einem Bevölkerungsanteil von 30,3 beziehungsweise 26,9 Prozent. Allerdings ist auch diese Zahl fehlbehaftet, weil nicht erfasst wird, wie viele Personen sich bereits mehrfach mit dem Virus angesteckt haben. Gleichzeitig geht das Gesundheitsamt aufgrund der vergleichsweise milden Verläufe durch die Omikron-Variante des Virus weiterhin von einer Dunkelziffer unerkannter Infektionen aus.
Der Blick auf die Landkreiskarte zeigt weiterhin ein weitgehend diffuses Infektionsgeschehen. Ausreißer bilden einzelne lokale Ausbrüche, die vor allem in kleinen Gemeinden die örtliche Inzidenz schnell nach oben schnellen lassen. So wurden in Oberpleichfeld allein in der vergangenen Woche 68 Neuinfektionen registriert, das entspricht ungefähr sechs Prozent der Einwohnerzahl oder einer Inzidenz von 6077.
Am höchsten ist die Infektionsrate in Gelchsheim, wo sich inzwischen 33 Prozent der Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Im benachbarten Aub, aber auch in Holzkirchen am westlichen Ende des Landkreises, war bisher nur rund jeder Fünfte einmal mit dem Virus infiziert.