Es sind üble Nachrichten, die die kleine Würzburger Landkreisgemeinde Gelchsheim am Montag erschütterten: In nur einer Woche haben sich die Corona-Zahlen in dem 800-Einwohner-Ort von drei registrierten Infektionen auf 31 mehr als verzehnfacht. Einen Tag danach ist laut Eva Schorno, Sprecherin des Landratsamtes Würzburg, klar: "Es ist genau das passiert, was vermieden werden sollte."
Wie aus dem Landratsamt zu erfahren ist, sei der Corona-Ausbruch in Gelchsheim auf "mehrere Familienverbünde, die sich im privaten Umfeld angesteckt haben" zurückzuführen. So hätten sich erst einige Bekannte im erlaubten Rahmen bei einem gemeinsamen Fernsehabend angesteckt. Diese wiederum hätten die Infektion über die Weihnachtsfeiertage und Silvester in ihre Familien getragen. Dies sei genau das Szenario, vor dem vor den Feiertagen gewarnt worden war, so Schorno.
Gelchsheimer Bürgermeister: "Wir können das Virus nur gemeinsam besiegen"
Zum aktuellen Zeitpunkt gehe man davon aus, dass es dabei keine Verstöße gegen Infektionsschutzauflagen gegeben habe, ist aus dem Landratsamt weiter zu vernehmen. Eine Verbindung zu einer aufgelösten unerlaubten Silvesterfeier in Gelchsheim, die kürzlich bekannt geworden war, sei derzeit dementsprechend nicht bekannt.
Das Gesundheitsamt ist eigenen Angaben zufolge nun mit dem Gelchsheimer Rathaus in Kontakt. Man habe vereinbart, im Ort mit Appellen zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen weiteren Infektionen vorzubeugen. "Wir werden Wurfzettel verteilen und damit ein Signal setzen, die Kontakte einzuschränken und sich an die Richtlinien zu halten", bestätigt der Gelchsheimer Bürgermeister Roland Nöth (Gelchsheimer Liste). Er hoffe nun auf die Mitarbeit der Einwohner und sagt: "Wir können das Virus nur gemeinsam besiegen."
Von Gelchsheimer Einwohnern ist zudem aktuell zu erfahren, dass die Stimmung im Ort zwar bedächtig, jedoch nicht angespannt sei. Man halte sich im Ort angesichts der problematischen Entwicklung zwar bedeckt, lasse sich jedoch nicht unterkriegen.
Mit blanken Zahlen bewirkt man keine Verhaltensänderung.
So mancher gesellige Abend, manche Feier, manche Reise hätten vielleicht nicht stattgefunden, wären sich die Betroffenen der Gefahr bewusst gewesen. Jedes einzelne Verbreitungsevent wäre es wert gewesen, darauf zu verzichten.
Dazu hätte es von Anfang an einer konkreteren Ursachenbebennung bedurft. Südkorea zeigt, dass das funktioniert.
Vor den Feiertagen hätte das bedeutet, zum Wohle der Familie auf möglichst viele Kontakte zu verzichten. Wie beispielsweise auf den Fernsehabend in geselliger Runde. Manche kapieren das einfach nicht und verursachen deswegen immer stärkere Beschränkungen für die Allgemeinheit.
"So hätten sich erst einige Bekannte im erlaubten Rahmen bei einem gemeinsamen Fernsehabend angesteckt. Diese wiederum hätten die Infektion über die Weihnachtsfeiertage und Silvester in ihre Familien getragen. Dies sei genau das Szenario, vor dem vor den Feiertagen gewarnt worden war, so Schorno."
Genau dieses Beispiel zeigt, dass die Bemühungen trotz der Begriffe Lockdown-Light, kompletter Lockdown wenig bewirken! Hier hat sich jeder offenbar konform verhalten.
Konform verhalten sich auch meine älteren Nachbarinnen die sich nicht mehr gemeinsam zur geselligen Kafferunde zu zehnt treffen. Stattdessen besuchen sie sich jetzt alle mehrfach "corona-konform" gegenseitig in kleiner Runde und sind stolz darauf sich so an die Regeln zu halten und dadurch ihren persönlichen Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung leisten. Aus Erzählungen weiß ich, dass dort natürlich auch über das schändliche Verhalten von Jugendlichen gelästert wir die um 22 Uhr noch unterwegs sind usw.