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WÜRZBURG/MÜNCHEN
Claudia Stamm verlässt die Grünen
Paukenschlag bei den bayerischen Grünen: Die Münchner Landtagsabgeordnete Claudia Stamm ist aus Partei und Fraktion ausgetreten und will nun in Bayern eine eigene Partei gründen.
Claudia Stamm tritt bei den Grünen aus       -  ARCHIV - Landrats-Kandidatin Claudia Stamm (Grüne) verfolgt am Sonntag (11.03.2012) in Ansbach (Mittelfranken) die ersten Ergebnisse der Landratswahl während einer Wahlparty der Grünen.
Foto: Armin Weigel (dpa) | ARCHIV - Landrats-Kandidatin Claudia Stamm (Grüne) verfolgt am Sonntag (11.03.2012) in Ansbach (Mittelfranken) die ersten Ergebnisse der Landratswahl während einer Wahlparty der Grünen.
Uli Bachmeier
 und  Michael Czygan
 |  aktualisiert: 27.04.2023 03:37 Uhr

Die 46-jährige gebürtige Würzburgerin, die bei ihrem Einzug in den Landtag 2009 schon allein deshalb Schlagzeilen gemacht hatte, weil sie eine Tochter von Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) ist, begründete ihren Schritt mit der Unzufriedenheit über die Politik ihrer bisherigen Partei: „Es wird geschliffen an den Grundfesten der Grünen.“ Als Beispiele nannte sie die Nachgiebigkeit im Streit um sichere Herkunftsländer oder den fehlenden Protest gegen Aufrüstung.

Gründung einer neuen Partei angestrebt

Gemeinsam mit einigen Mitstreitern wie der Menschenrechtsaktivistin Sabine Richly und dem Soziologen Stephan Lessenich strebt Stamm nun die Gründung einer neuen Partei an. Ein Name müsse noch gefunden werden. Man wolle bei der bayerischen Landtagswahl 2018 erstmals antreten.

 

Die Grünen reagierten überrascht. Die Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze und Ludwig Hartmann sagten, sie bedauerten den Austritt „unserer haushaltspolitischen Sprecherin“, respektierten aber die Entscheidung. Stamm forderten sie auf, ihr Mandat zurückzugeben. Doch die 46-Jährige möchte als fraktionslose Abgeordnete im Landtag bleiben.

 

 

 

Grünen-Chef Eike Hallitzky vermutete „rein persönliche Gründe“ hinter dem Rückzug. In der Fraktion hieß es, Stamm habe keine Perspektive mehr für sich gesehen. Noch vor zwei Jahren war die 46-Jährige als Spitzenkandidatin für die kommende Bayernwahl gehandelt worden. Stamm selbst sagte: „Bei einer Urwahl hätte ich Chancen gehabt. Aber ich konnte nicht mehr.“ Zu sehr hätten sich die Grünen bundesweit von ihren früheren Idealen entfernt.

Barbara Stamm zurückhaltend

Zurückhaltend kommentierte derweil Barbara Stamm den Austritt ihrer Tochter aus den Grünen. „Der Schritt ist eine persönliche Entscheidung und damit eine persönliche Angelegenheit von Claudia Stamm. Alles Weitere ist Familie und damit privat“, so die CSU-Politikerin auf Nachfrage der Main-Post.

 

> Lesen Sie auch: Werben um Stamm-Wähler in Ansbach
> Lesen Sie auch: Barbara und Claudia Stamm: "Heimat hat man immer dabei"
> Lesen Sie auch: "Ich liebe Wahlkampf" (Interview mit Claudia Stamm im Juli 2015)

 
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  • Fr-goetz@t-online.de
    "Grün ist mittlerweile Schwachsinn"!
    Denke nur an den Krieg in Jugoslawien wo Joska Fischer noch mit in der Regierung war (Außenminister)"!
    Ich wünsche ihnen auf jeden Fall weiterhin viel "Erfolg" bei den nächsten "Schwachsinn" eine eigene Partei zu gründen!
    Hätten Sie an die Kriegsbeteiligung und Zustimmung der "Grünen" zu dem Debakle in Jugoslawien gedacht, hätten Sie 2009 gar nicht mehr in den Landtag einziehen dürfen, denn das war ja voll gegen den einstigen Einstellungen der Grünen was in jugoslawien passiert ist"! "Krieg"!
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  • holzi
    Eine Stamm schon mal weniger bei Fastnacht in Franken...
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  • postmutti
    Frau Stamm kann ja die Grünen verlassen, wenn denn die Politik und Werte der Grünen nicht mehr mit den Ihren vereinbar sind, dann sollte Sie aber auch so konsequent sein und ihr Landtagsmandat abgeben! Oder ist es vielleicht doch ein guter Erwerb?Man sollte dann mit aller Konsequenz handeln und nicht halbes machen. Viel Glück der Frau Stamm bei der Gründung ihrer neuen Partei!
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  • Apfelkorn
    H.Hesse, Bettinas Armenbuch, Patrona Bavariae und der letzte Hieb.

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und bevor man in den großen Dornröschen-
    schlaf versinkt, holt man aus zum letzten Gefecht. Dieser Befreiungsschlag kündet von einigem Weitblick, denn die Grünen sind in Bayern zur Bedeutungslosigkeit ver-urteilt. Mit neuem Elan und Hesses Zauberkraft will man endlich beweisen, dass man etwas vom Format einer Bettina von Arnim in sich ruhen hat. Deren Armenbuch war Goethe gewidmet und die moderne Königin von Bayern will für die Armen da sein. So wird unsere Claudia zur Patronin der Schutzbefohlenen. Hoffentlich danken sie ihr das auch, sonst würde es heißen: Als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet.
    Das unternehmerische Risiko spricht wohl eher dafür, dass man sich GEltung verschaffen will, doch in Bayern ist nach der Rückkehr zum d´ Hondtschen Auszählverfahren nur wenig Raum in der großen Hütte des Landtags. Mama Stamm wird also wohl kein Argusauge auf die Tochter werfen
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  • hubert.endres@allianz.de
    Leider hat Barbara Stamm ihrer Tochter sehr wenig Verstand für ihre politischen Aufgaben mit auf dem Weg gegeben. Sie sollte sich komplett aus der Politik zurück ziehen. Diese Frau ist ersetzbar, Unfähige gibt es bereits genug bei den Grünen
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  • rebnik
    Dass Claudia nicht so laut ist wie ihre Mutter, bedeutet nicht, dass sie weniger Verstand besitzt. Sie sollte aber weiterhin in der Politik aktiv sein. Ich persönlich wäre allerdings der Partei meiner politischen Laufbahn treu geblieben. Wer weiß, was aus dem neuen Parteiprojekt wird. Wenn man die Grünen durch Austritt den SUV-Wohlfühl-Ökospießern überlässt, kann es ja gar nicht besser werden. Sie sollte sich besser mit den Fähigen und Mutigen, von denen es bei den Grünen sehr viele gibt, lieber Hubi62, vernetzen und hier weitermachen. Gut, dafür ist es jetzt wohl zu spät. Davon abgesehen: den Lauf der Dinge kann man eh nicht ändern. Aber andererseits sollte man auch nie resignieren.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn Claudia Stamm die Grünen verlässt, um eine eigene Partei zu gründen, was ja ihr gutes Recht ist, dann sollte sie aber auch die Konsequenzen ziehen, und ihren Sitz im Landtag aufgeben, damit ein anderes Mitglied der Grünen nachrücken kann.

    Denn Politik auf Kosten anderer machen, ist nur zu billig und irgendwo auch unglaubwürdig.
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  • Franken48
    Grüne
    Diese Partei zu verlassen ist kein Drama. C.Stamm kann auf sie verzichten, aber auch jeder andere deutsche Bürger.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Erst recht kann man aber auf die "Alternativen Faktenverkünder Deutschland´s" verzichten ...
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  • Frickenhausen
    Freut mich, dass Frau Stamm die soziale Komponente berücksichtigen will. Sie wird in der SPD sehr gerne aufgenommen.
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  • hgoetz
    die SPD sitzt in etlichen Länderparlamenten auf der Regierungsbank, da hätten die Herrschaften schon lange die jetzt vom Populisten Schulz geforderte 'soziale Gerechtigkeit# in Angriff nehmen können - es gibt nicht nur Bundeszuständigkeiten.
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  • al-holler@t-online.de
    Einerseits Respekt vor dem Schritt, weil sie damit in Kauf nimmt, dass ihre politische Karriere damit vsl. abrupt endet; andererseits ist aber auch zu fragen, ob sie es ohne den Namen, den sie ja sicherlich ganz bewusst behalten hat, überhaupt so weit gekommen wäre.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Wider die Diktatur der Satten

    Nachdem ja in letzter Zeit auch die Grünen bei Polit-Karrierist/innen, denen das eigene gute Leben wichtiger ist als die Partei, so en vogue gekommen sind, dass von den ursprünglichen Zielen nur noch ansatzweise etwas zu erkennen ist, werden vermutlich noch mehr Leute, die es ernst(er) meinen, diesen Schritt unternehmen.

    MMn wird es Zeit, dass sich die Grünen wieder auf ihre Kernkompetenz "Erhaltung bzw. Schutz der Lebensgrundlagen" konzentrieren - durch Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende. Wenn das nicht gelingt und weiter so Ressourcen verschwendet und Lebensräume zerstört werden, wird in wenigen Jahrzehnten sozusagen das Konto der Erbtante "Mutter Erde" so leergeräumt sein, dass für die dann lebenden Menschen extrem teure Zeiten anbrechen.

    Manchmal frage ich mich, ob die "realen Obergrünen" die Hoffnung und das Engagement für die Sache aufgegeben haben und nur noch danach trachten, wenigstens sich solange es noch geht ein gutes Leben zu machen...
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  • Funkenstern
    @ ThomasB. Die letzten beiden Worte könnte man sich sparen. Aber diese Geistesblitze entspringen immer wieder.
    Meinen Respekt zolle ich jedoch Frau Stamm. in dieser Art einen Pflock zu setzen, dazu gehört mehr als hohle Worthülsen zu verbreiten.
    Ich gehe völlig mit ihr konform, dass in diesem Land etwas anderes passieren muss. Eine neue politische Kultur sollte geschaffen werden, um die alten Filzläuse endlich zu vergiften. Wenn Wirklichkeit und machbare Realität aufeinander prallen könnten, ohne es wieder in die absolute Wohlfühlgesellschaft abdriften zu lassen, wenn Leistung wieder honoriert werden würde und es sich wieder lohnt, dafür vom Sofa aufzusteigen, dann werde ich dabei sein.
    Wen soll man wählen: CSU ? Ne, SPD ? Gleich gar nicht, Grün ? Nein danke. FDP ? War mal ne Alternative, heute weiß man es nicht. DIe LInke ? NIemals, als Nachfolger einer Unrechtspartei für mich unwählbar. AfD? Bin ich noch nicht bereit zu. Freie Wähler ? Wenn ich den Aiwanger hör, bin ich im Ausland
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Und den letzten Absatz hätten Sie sich komplett sparen können,
    denn das ist nichts Neues!
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  • R.Silber
    Eigenlich nichts Neues, die Grünen spalten sich selbst, gut so.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn die "Alternativen Faktenverkünder Deutschland´s" sich spalten und damit in der Bedeungslosigkeit verschwinden würden, wäre das (mindestens) 1000 mal besser ...
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  • R.Silber
    @Catweazle6847, kommt selten genug vor, aber hierin stimme ich Ihnen zu 100 Prozent zu. Ich weiß nicht woher Ihr krankhafter Wahn kommt in mir den Sympathisanten der AfD zu sehen, aber das liegt wohl mehr daran, dass in diesem Land Querdenker und Kritiker per se als "Rechte" denunziert werden. Dem Mainstream hinterher zu laufen ist da doch weit aus bequemer, gell "Catweazle6847".
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