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Würzburg
Chronisches Fatigue Syndrom: Eine Mutter aus Würzburg kämpft für ihren Sohn - und die Anerkennung der Krankheit
Thomas S. ist seit langem vom Chronischen Fatigue Syndrom betroffen. Doch der 29-Jährige findet keine Ärztin und keinen Arzt, die ihn als CFS-Patient behandeln. Warum?
Dagmar S. fühlt sich alleingelassen, sie findet keine Ärztin und keinen Arzt, der sich um die seltene Krankheit ihres Sohnes kümmern will.
Foto: Christoph Weiss | Dagmar S. fühlt sich alleingelassen, sie findet keine Ärztin und keinen Arzt, der sich um die seltene Krankheit ihres Sohnes kümmern will.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Dagmar S. ist verzweifelt. Ihr Sohn Thomas infizierte sich vor zwölf Jahren mit dem Epstein-Barr-Virus und erkrankte am Pfeifferschen Drüsenfieber. 2016 erhielt der heute 29-Jährige am Zentrum für seltene Erkrankungen (ZESE) in Würzburg die Diagnose Fatigue-Syndrom.  Seit drei Jahren verschlechtere sich der Zustand ihres Sohnes immer mehr, sagt Dagmar S.: "Er kann kaum mehr das Bett verlassen, kann seine Masterarbeit in Mathematik nicht abschließen. Er ist bald ein Pflegefall."

Thomas sei ein Überflieger gewesen. Er wurde früher eingeschult, machte in einer Hochbegabtenklasse Abitur. "Mathematik war seine Leidenschaft", erinnert sich seine Mutter. "Und er war immer ein Energiebündel und spielte von klein auf in einer Fußballmannschaft." Bald nach der Erkrankung mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber habe er gemerkt, dass etwas mit seinem Körper nicht stimmt. Die Treppen kam der damals 15-Jährige nur noch keuchend hoch - begleitet von Schwindel, Herzrasen, hohem Puls und Blutdruck. 

Infektion mit Epstein-Barr-Virus und Komplikationen durch Pfeiffersches Drüsenfieber

Mehr als 90 Prozent der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens laut Deutschem Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) in Braunschweig mit dem Epstein-Barr-Virus. Meist im Kindesalter und ohne Symptome. Doch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann die Infektion Pfeiffersches Drüsenfieber auslösen, das häufig mit Fieber, Müdigkeit, Halsschmerzen und geschwollenen Lymphknoten einhergeht. Meist verläuft auch dies laut DZIF harmlos. Bei einigen Erkrankten zeigen sich jedoch lebensbedrohliche Komplikationen oder langwierige Verläufe, zum Beispiel mit Chronischem Fatigue Syndrom.

Der Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter

Thomas S. konnte zwar sein Bachelor-Studium noch abschließen, seit 2019 aber verschlechtert sich sein Gesundheitszustand zunehmend. Seine Mutter berichtet: "Irgendwann konnte er nicht mehr für längere Zeit stehen oder sitzen. Nur noch Liegen ist möglich. Er hat ausgeprägte Muskel-, Gelenk- und wiederkehrende Halsschmerzen und Erkältungssymptome." Am meisten beeinträchtige den 29-Jährigen der starke Schwindel: "Es ist als könne er seinen Kopf nicht mehr tragen vor lauter Benommenheitsschwindel und Nebel im Kopf."

"Es fühlt sich an, als würde ich in einem 100-jährigen Körper stecken."
Thomas S. über das Chronische Fatigue Syndrom

Der Würzburger selbst sagt: "Es fühlt sich an, als würde ich in einem 100-jährigen Körper stecken." Sprechen, Sitzen, selbst Liegen - für ihn ein Albtraum. Eine ungeheure Licht- und Geräuschempfindlichkeit zwinge ihn dazu, sein Leben in einem abgedunkelten Raum zu verbringen. "Innerhalb eines Vierteljahres hat er 30 Kilo abgenommen", schildert seine Mutter weinend.

Der Sohn muss wieder zu Hause leben

Seit drei Jahren lebt ihr Sohn wieder zu Hause. Selbst versorgen könne er sich nicht mehr, sagt die 57-Jährige. Die Hausärztin wisse seit langem schon nicht mehr weiter: "Und die Neurologen wollen am liebsten nichts von dieser Krankheit hören." Da heiße es: "Ach, ist uns nicht alle mal schwindelig?" Oder: "Reißen Sie sich mal zusammen, mit Physiotherapie wird's besser." Doch mit Physiotherapie werde alles schlimmer, sagt Dagmar S.

Das Chronische Fatigue Syndrom galt lange als selten und nicht therapiebar. Mittlerweile hat sich das geändert. "CFS ist relativ weit verbreitet und keine seltene Erkrankung", heißt es bei der Deutschen Gesellschaft für ME und CFS. Die Myalgische Enzephalomyelitis, kurz ME, ist eine ähnliche Erkrankung, bei der weniger Müdigkeit, dafür vor allem die Erschöpfung im Vordergrund steht. In Deutschland sind Schätzungen zufolge 250.000 Menschen von ME oder CFS betroffen, weltweit etwa 17 Millionen.

Wo bekommen CFS-Erkrankte Hilfe?

"Warum gibt es keine Ärztinnen und Ärzte, die diese Krankheit behandeln können?", fragt Dagmar S. Weil CFS eine schwere neuroimmunologische Erkrankung ist, habe sie sich an die Klinik für Neurologie am Juliusspital in Würzburg gewandt – und sei abgewiesen worden. "Da unser Klinikum keine entsprechende Expertise in diesem Bereich besitzt, verweisen wir Patienten mit Post-Covid oder ME/CFS an die Infektiologie des Universitätsklinikums Würzburg", teilt die Presseabteilung des Klinikums Würzburg Mitte (KWM) dazu mit.

Aber auch an der Universitätsklinik sei ihr Sohn in der Neurologie zweimal abgewiesen worden, sagt Dagmar S.. "Eine Spezialsprechstunde für CFS allgemein gibt es an der Uniklinik in Würzburg nicht", sagt Sprecherin Susanne Just auf Nachfrage. Und: "Es tut uns leid, dass die Mutter den Eindruck gewonnen hat, nicht ernst genommen zu werden."

Bundesweit nur zwei Ambulanzen für CFS-Erkrankte in München und Berlin

Was aber sollen CFS-Erkrankte tun? Wer hilft ihnen? Wohin können sie sich wenden? "ME/CFS ist trotz Häufigkeit und Schwere der Erkrankung leider vielen Ärztinnen und Ärzten in Deutschland nicht bekannt oder wird missverstanden", sagt Janina Werther von der Deutschen Gesellschaft für ME und CFS. "Die Versorgungslage ist bislang katastrophal." Neben den Ambulanzen an der Charité Berlin für Betroffene aus Brandenburg und Berlin sowie an der TU München/München Klinik, die sich um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre aus Bayern kümmert, gebe es keine weiteren Anlaufstellen in Deutschland.

Fallen Schwerkranke wie Thomas S. durchs Raster?

Fallen Schwerkranke wie Thomas in unserem Gesundheitssystem durchs Raster? "Nach den sozialrechtlichen Bestimmungen haben auch Menschen mit ME/CFS uneingeschränkten Anspruch auf medizinische Versorgung", heißt es beim Bundesgesundheitsministerium. Doch bis heute, so teilt eine Sprecherin mit, sei ME/CFS ein "hinsichtlich der Mechanismen seiner Entstehung und Aufrechterhaltung weitgehend unverstandenes Krankheitsbild". 

Das Chronische Fatigue Syndrom gehöre zu den Krankheiten mit der niedrigsten Lebensqualität überhaupt, so die Deutsche Gesellschaft für ME und CFS. Studien hätten bei ME/CFS-Patienten die niedrigsten Vitalitäts- und Funktionalitätswerte aller chronischen Erkrankungen gemessen. "Es wird aus unserer Sicht nur möglich sein, ME/CFS-Patientinnen und Patienten zukünftig flächendeckend zu versorgen, wenn es gelingt, die Krankheit breit bekannt zu machen", sagt Janina Werther von der Deutschen Gesellschaft für ME und CFS in Hamburg.

Ziel sei, dass ME/CFS wie vergleichbare Erkrankungen zum festen Bestandteil der medizinischen Aus- und Weiterbildung werde und Patienten deutschlandweit an Universitätsambulanzen betreut werden könnten. 

Bei einer Demonstration von Long-Covid und ME/CFS-Betroffenen sind vor dem Reichstagsgebäude 500 Feldbetten mit Porträts von Betroffenen aus ganz Deutschland aufgestellt worden. 
Foto: Jörg Carstensen, dpa | Bei einer Demonstration von Long-Covid und ME/CFS-Betroffenen sind vor dem Reichstagsgebäude 500 Feldbetten mit Porträts von Betroffenen aus ganz Deutschland aufgestellt worden. 

Ende Januar erst stellten Long-Covid- und ME/CFS-Betroffene bei einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude in Berlin 500 Feldbetten mit Porträts von Betroffenen aus ganz Deutschland auf. "Wir fordern Forschung, Anerkennung und Versorgung", so die Initiative "Nicht Genesen". Es herrsche dringender Handlungsbedarf der Politik. Die Erkrankung gebe es schon seit Jahrzehnten, wahrgenommen werde ME und CFS erst, seitdem nach Corona immer mehr Menschen davon berichten würden.

Sind durch Corona immer mehr Menschen an CFS erkrankt?

Durch die Pandemie habe die Krankheit eine neue Dimension erreicht. Sie zähle zu den häufigsten Folgeerscheinungen einer Infektion mit Sars-Cov-2 und von Post Covid. Eine Forschungsgruppe der Charité in Berlin geht davon aus, dass die Anzahl der Betroffenen durch Corona deutlich steigen wird.

 "Ich hoffe für alle Betroffenen und meinen Sohn, dass es bald einen Durchbruch in der Forschung geben wird", sagt Dagmar S. Besonders wünscht sich die 57-jährige Würzburgerin, dass ein Umdenken und ein Bewusstseinswandel bei Ärzten und vor allem Neurologen einsetzt, "damit den CFS-Betroffenen der Respekt, die Menschenwürde und die Behandlung zukommt, die ihnen zusteht". 

Inzwischen setzt sich auch CSU-Politikerin Dorothee Bär für ME/CFS-Erkrankte ein: "Das Chronische Fatigue Syndrom ist eine vollkommen unterschätzte Krankheit. Die betroffenen Menschen sind so krank, dass sie oftmals nicht mehr oder nur reduziert arbeiten können" sagt die 44-jährige Bundestagsabgeordnete aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge). Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union fordert die Bundesregierung auf, dazu eine zentrale Koordinationsstelle und Task-Force aufzubauen. Zudem bräuchten auch die Angehörigen Hilfe, sagt Bär, beispielsweise in Form von telefonischen Beratungsstellen, die über Therapie und mögliche Anlaufstellen informieren.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Doch das alles wird wohl noch einige Zeit dauern. Zeit, die Thomas vielleicht nicht hat. "Ich versuche alle meine Kräfte für meinen Sohn einzusetzen und alles zu ermöglichen, ihm zu helfen", sagt Dagmar S.. Inzwischen aber stoße sie selbst an ihre psychischen und physischen Belastungsgrenzen. "Das geht vielen Angehörigen von Betroffenen so. Diese Krankheit zerstört die Erkrankten und auch die Familien."

ME/CFS und Hilfe für Betroffene

Myalgische Enzephalomyelitis (ME) und Chronisches Fatigue Syndrom (CFS) sind schwere neuroimmunologische Erkrankungen, die oft zu einem hohen Grad der körperlichen Behinderung führen. ME/CFS-Erkrankte haben oft eine sehr niedrige Lebensqualität. Ein Viertel aller Patienten kann das Haus nicht mehr verlassen, viele sind bettlägerig, schätzungsweise über 60 Prozent arbeitsunfähig. In Deutschland waren vor der Corona-Pandemie bereits etwa 250.000 Menschen betroffen, darunter 40.000 Kinder. Weltweit sind es nach Schätzungen etwa 17 Millionen.
Im Sozialpädiatrischen Zentrum der Uniklinik wird für den Würzburger Raum eine interdisziplinäre Sprechstunde für Kinder und Jugendliche für Post-Covid und ME/CFS angeboten. Erforderlich ist die Einbindung eines Kinderarztes im Vorfeld, der bei der Diagnostik andere Erkrankungen bereits ausgeschlossen hat. Infos und Kontakt unter Tel. (0931) 201-27510.
Informationen über ME/CFS findet man auf der Seite des Charité Fatigue Centrums der Berliner Charité unter cfc.charite.de.
Die Familie von Thomas S. sucht dringend eine Ärztin oder einen Arzt für die Behandlung.  Kontakt per Mail an claudia.kneifel@mainpost.de, die Redaktion leitet Hinweise weiter.
Quelle: clk
 
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  • L. B.
    Mal sehr interessante und wohl hilfreiche Kommentare
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  • B. P.
    Sehr geehrte Frau Kneifel,
    vielen Dank für Ihren Artikel zum Thema ME/CFS. Allerdings möchte ich darauf aufmerksam machen, dass er leider an einigen Stellen ungenau ist:
    - Obwohl Sie es im Laufe des Artikels aufklären, steht in der ersten Bildbeschreibung „seltene Krankheit“.
    - Über einen Abschnitt Ihres Artikels war ich sehr verwundert. Ungekürzt lautet das Zitat in dem Abschnitt „ME/CFS ist relativ weit verbreitet und keine seltene Erkrankung“.
    Wir sprechen heutzutage von ME/CFS, wenn die Kanadischen Konsenskriterien erfüllt sind und von ME, wenn die Internationalen Konsenskriterien erfüllt sind. Der bagatellisierende Name CFS wurde bei den unspezifischen Fukuda Kriterien genutzt, die nicht mehr verwendet werden, da die Forschung mittlerweile weiter ist und nun PEM das Kardinalsymptom bei der Erkrankung ist, die wir mit ME/CFS bezeichnen.
    https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/pem/
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  • B. P.
    Daher ist es auch wichtig, die im ersten Abschnitt erwähnte Diagnose Fatigue-Syndrom (die z.B. bei Rheuma, Multipler Sklerose oder Krebs vergeben wird) in dem Artikel von ME/CFS G93.3 besser abzugrenzen (um keine Desinformation zu schaffen), da es sich nicht um die gleiche Erkrankung handelt.
    - Die Versorgung von ME/CFS Erkrankten in Franken ist schlecht, allerdings gibt es in sozialen Medien, Selbsthilfegruppen und bei ME/CFS Organisationen Ärzteempfehlungen, da bereits einige Erkrankte ihre Ärzte anspornen konnten, sich fortzubilden.
    Ich würde mich freuen, wenn postinfektiöse Erkrankungen weiterhin im Fokus bleiben und sich das Niveau der Main-Post Artikel über ME/CFS in Zukunft verbessert.
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  • B. P.
    Falls Sie Inspiration benötigen:
    - Interviewen Sie Bhupesh Prusty, der an der Uni Wü zu ME/CFS forscht, dabei ist den Pathomechanismus hinter ME zu entschlüsseln und ein Medikament zu entwickeln. Nun allerdings den Standort wechseln muss, weil er in Deutschland nicht die Unterstützung erhält, die er benötigt.
    - Berichten Sie von den Aktionen am 13.3. und 12.5.
    - Fragen Sie kritisch nach, warum die Uniklinik es noch immer nicht geschafft hat, eine Spezialambulanz zu errichten. Sie haben schließlich auch Ambulanzen für Erkrankungen, die seltener sind (z.B. MS).
    - Bringen Sie in Erfahrung, warum Ambulanztage gekürzt wurden und daher viele Patienten mit SFN abgelehnt werden müssen.
    - Warum setzt die CSU in Bayern nicht so viel in Bewegung, wie die FDP in Thüringen (s. Antrag)?
    - Weswegen fördert Bayern die ME/CFS Forschung nicht mit angemesseneren Beträgen? Wegen Fachkräftemangel wäre es wichtig, die Patienten schnell wieder arbeitsfähig zu bekommen.
    Weitere Ideen finden Sie auf Twitter.
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  • G. B.
    Vielleicht könnte es sich lohnen, Kontakt mit dem dt. Dachverband für Seltene Erkrankungen ACHSE e.V. in Berlin aufzunehmen. Dort hat man Überblick über viele unterschiedliche Seltene Erkrankungen und kennt auch mögliche Übereinstimmungen zu anderen Krankheitsbildern.
    Eine Erkrankung, die zB oft mit VFS verwechselt wird, ist die Hypophosphatasie (HPP). Das ist eine genetische Erkrankung, die aber oft erst im Erwachsenenalter auftritt, zum Beispiel nach einer Infektion. In diesem Fall kann man das Enzym alkalische Phosphatase bestimmen, um Klarheit zu bekommen.
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  • B. P.
    @wassolldas1
    ME/CFS ist leider keine seltene Erkrankung. Daher würde ich eher den Kontakt mit einer der deutschen ME/CFS Patientenorganisationen, z.B. dem Fatigatio e.V. empfehlen.

    Mir ist nicht bewusst, wie es bei Kenntnis von HPP und ME/CFS zur Verwechslung der beiden Krankheitsbilder kommen sollte. Auch wenn bei beiden die Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, sowie gastrointestinale Beschwerden vorkommen können, unterscheiden sie sich doch deutlich.

    Beispielsweise ist bei HPP das Kardinalsymptom von ME/CFS (PEM oder PENE genannt), die mindestens 14 Stunden anhaltende Zustandsverschlechterung nach körperlicher/kognitiver/emotionaler Belastung, nicht vorhanden.
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  • E. K.
    Ich empfehle die Reportage von Dr. Eckart von Hirschhausen.
    https://www.daserste.de/information/ratgeber-service/hirschhausens-check-up/videos/hirschhausen-und-long-covid-video-102.html
    Hier geht es explizit auch um CFS und neue, vielversprechende Therapieansätze.
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  • B. P.
    @elmer
    Die Reportage ist gut gemacht. Allerdings sind die vorgestellten teuren Therapieansätze, wie die HELP Apherese oder Immunadsorption leider meist selbst zu zahlen, auch nicht immer erfolgreich und können ebenfalls zu Verschlechterung führen.
    Daher wird von erfahrenen Behandelnden zuerst der Therapieversuch mit anderen Medikamenten gestartet.

    Eine Übersicht findet sich zum Beispiel hier: https://www.kl.ac.at/allgemeine-gesundheitsstudien/long-covid-leitlinie/chronisches-erschoepfungssyndrom

    Fortbildung bei DocCheck: https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/informationen-fuer-aerztinnen-und-aerzte/on-demand-fortbildung/
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  • R. E.
    Vielen Dank für diesen Beitrag, sehr geehrte Frau Kneifel. Hier gilt es tatsächlich, die Krankheit auf breitere Bekanntheit zu bringen, damit Forschung und Entwicklung von Therapien attraktiver und finanzierbar werden bzw. überhaupt stattfinden können. Derzeit befindet sich ein im Januar von der CDU in den Bundestag eingebrachter Antrag zur Förderung dieses Themas im Gesundheitsausschuss. Es ist zu wünschen, dass sich daraus realistische Ansätze entwickeln! Für Herrn S. und seine Mutter ist das im Alltag (vor)erst mal keine Hilfe - leider.
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  • A. B.
    Von Seiten zB des Juliusspitals ist es völlig richtig, auf die mangelnde Expertise zu verweisen. Das ist immer noch besser, als irgendwie "herumzudoktern", ohne sich richtig auszukennen.
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  • D. H.
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  • M. B.
    Die Medizin und Pharmaindustrie kann mit dieser Krankheit vermutlich wenig bis kein Geld verdienen, deshalb werden die Patienten oft alleine mit ihrer Krankheit gelassen. Bluthochdruck, Herzinsuffizienz.... sind da €€€€€€€€ bei der Medizin und Pharmaindustrie schon bessere Krankheitsbilder. Aufwändige Studien und Forschungen für neuartige Krankheiten finden deshalb wenig Gehör bei den Medizinern Gut dass es gemäß dem MP Bericht auch ein politisches Interesse gibt Fördergelter für Forschung und Studien zu dieser Krankheit sind hier mit Sicherheit ein wichtiger Schritt um den Patienten Hoffnung und neue Behandlungsmethoden und Medikamente zu bringen
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  • Veraltete Benutzerkennung
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  • A. B.
    Es gab bereits Medikamentenstudien, zB mit Medikamenten, die sonst gegen rheumatische Erkrankungen gegeben werden. Leider waren die Ergebnisse enttäuschend und es hat sich bei bestimmten Antikörper-Präparaten eben keine Wirksamkeit ergeben.
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  • M. B.
    @Buehlow72 : Wenn es schon etwas gab , ist es doch umso wichtiger,dass Studien, Forschungen usw.... weitergeführt werden. Bei weltweit 17 Mio erkrankten Menschen habe ich Bedenken. Den sog. Volkskrankheiten schenkt man in der Medizin und Pharmazie mehr Aufmerksamkeit. Es braucht einen stärkeren Fokus auf ME/CFS Erkrankungen, mehr Geld in Forschung und Entwicklung... dann werden auch irgendwann Therapiemöglichkeiten für Betroffene verfügbar sein.
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