Seit Jahren ist er immer wieder der einsatzstärkste Rettungshubschrauber in Bayern: "Christoph 18". Laut Pressemitteilung der ADAC Luftrettung zur Einsatzbilanz 2020, belegte er im vergangenen Jahr erneut den Spitzenplatz: Mit 1853 Einsätzen war er im Freistaat der am häufigsten zu Hilfe gerufene Hubschrauber – bundesweit steht er auf Rang vier. Stationiert ist Christoph 18 seit 1980 an der Main-Klinik in Ochsenfurt – dem kleinsten Krankenhaus Bayerns mit angeschlossener Hubschrauber-Station.
"Gegen die Zeit und für das Leben", lautet der Leitsatz der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. Seit 50 Jahren bieten die gelben Rettungshubschrauber schnelle Hilfe bei Notfällen, bei denen buchstäblich jede Minute zählt. 2020 gab es insgesamt 51 749 Einsätze. Das sind etwa vier Prozent weniger als im Vorjahr - Hintergrund ist der coronabedingte Rückgang der Mobilität. 11 106 der Einsätze fanden in Bayern statt. Dort befinden sich mit acht Standorten die meisten der insgesamt 37 ADAC-Luftrettungsstationen.
Über 30 Prozent aller Einsätze erfolgten zur Lebensrettung nach Unfällen
Häufigster Einsatzgrund der ADAC Luftrettung waren laut Pressemitteilung mit 31 Prozent (Unfall-) Verletzungen wie Freizeit-, Sport-, Schul – und Verkehrsunfälle, gefolgt von Notfällen des Herz- und Kreislaufsystems (30 Prozent) sowie neurologischen Notfällen (15 Prozent), zum Beispiel Schlaganfällen. Bei acht Prozent waren Notfälle des Atmungssystems die Ursache. Zu den sonstigen Einsatzgründen zählten mit 16 Prozent zum Beispiel psychiatrische oder geburtshilfliche Notfälle. Christoph 18 wurde in 40 Prozent seiner Einsätze zu Unfallverletzungen gerufen, in 24 Prozent wegen Notfällen des Herzkreislaufsystems; bei 15 Prozent ging es um neurologische Notfälle, bei fünf Prozent um Notfälle des Atmungssystems; 16 Prozent der Einsätze bestanden aus sonstigen Einsatzgründen.
"Wir haben es seit Ausbruch der Pandemie geschafft, die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in Deutschland uneingeschränkt zu gewährleisten. Das ist in dieser schwierigen Zeit eine großartige Leistung", erklärte Geschäftsführer Frédéric Bruder bei der Vorstellung der Jahresbilanz.
Zum Jahreswechsel hatte die ADAC Luftrettung GmbH den bisherigen an der Main-Klinik-Ochsenfurt stationierten Rettungshubschrauber ausgetauscht. Vom Aussehen her unterscheidet sich die neue Maschine vom Typ Airbus EC 135 P3 nur gering von der alten; die Technik aber ist moderner, und die Sicherheitssysteme wurden nochmals verbessert.
Zur "Rekord"-Einsatzahl habe ich aber eine Anmerkung:
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Christoph 18, gerade im Raum Ochsenfurt, nicht unbedingt nötig gewesen ist, wenn er im Einsatz ist.
Evtl. wird er dann auch wie ein "normaler" Notarzt eingesetzt, also auch in weniger dringlichen Fällen als jetzt z. B. akute Atemnot oder schwerer Verkehrsunfall (ich dachte immer, dass er vor allem für solche Fälle da ist).
Will heißen: Einsatzzahlen sagen noch nichts über die tatsächlichen Einsätze aus.
In der näheren Umgebung von Ochsenfurt ist er jedenfalls deutlich häufiger im Einsatz als z. B. im nördlichen Landkreis Würzburg. Dor kommt halt der Notarzt mit dem Auto, was nicht weniger wertvoll ist.
Vielen Dank - dass es Euch gibt.