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Ochsenfurt
"Christoph 18" aus Ochsenfurt bleibt in Bayern Nummer eins
Wieder an der Spitze: Auch 2020 hatte "Christoph 18" die meisten Einsätze im Freistaat. Warum die Rettungshubschrauber im Pandemiejahr insgesamt weniger oft ausrückten.
Er flog 2020 die meisten Einsätze in Bayern: der an der Main-Klinik Ochsenfurt stationierte Rettungshubschrauber 'Christoph 18'.
Foto: Gerhard Meißner | Er flog 2020 die meisten Einsätze in Bayern: der an der Main-Klinik Ochsenfurt stationierte Rettungshubschrauber "Christoph 18".
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Seit Jahren ist er immer wieder der einsatzstärkste Rettungshubschrauber in Bayern: "Christoph 18". Laut Pressemitteilung der ADAC Luftrettung zur Einsatzbilanz 2020, belegte er im vergangenen Jahr erneut den Spitzenplatz: Mit 1853 Einsätzen war er im Freistaat der am häufigsten zu Hilfe gerufene Hubschrauber – bundesweit steht er auf Rang vier. Stationiert ist Christoph 18 seit 1980 an der Main-Klinik in Ochsenfurt – dem kleinsten Krankenhaus Bayerns mit angeschlossener Hubschrauber-Station.

"Gegen die Zeit und für das Leben", lautet der Leitsatz der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. Seit 50 Jahren bieten die gelben Rettungshubschrauber schnelle Hilfe bei Notfällen, bei denen buchstäblich jede Minute zählt. 2020 gab es insgesamt 51 749 Einsätze. Das sind etwa vier Prozent weniger als im Vorjahr - Hintergrund ist der coronabedingte Rückgang der Mobilität. 11 106 der Einsätze fanden in Bayern statt. Dort befinden sich mit acht Standorten die meisten der insgesamt 37 ADAC-Luftrettungsstationen.

Über 30 Prozent aller Einsätze erfolgten zur Lebensrettung nach Unfällen

Häufigster Einsatzgrund der ADAC Luftrettung waren laut Pressemitteilung mit 31 Prozent (Unfall-) Verletzungen wie Freizeit-, Sport-, Schul – und Verkehrsunfälle, gefolgt von Notfällen des Herz- und Kreislaufsystems (30 Prozent) sowie neurologischen Notfällen (15 Prozent), zum Beispiel Schlaganfällen. Bei acht Prozent waren Notfälle des Atmungssystems die Ursache. Zu den sonstigen Einsatzgründen zählten mit 16 Prozent zum Beispiel psychiatrische oder geburtshilfliche Notfälle. Christoph 18 wurde in 40 Prozent seiner Einsätze zu Unfallverletzungen gerufen, in 24 Prozent wegen Notfällen des Herzkreislaufsystems; bei 15 Prozent ging es um neurologische Notfälle, bei fünf Prozent um Notfälle des Atmungssystems; 16 Prozent der Einsätze bestanden aus sonstigen Einsatzgründen.

"Wir haben es seit Ausbruch der Pandemie geschafft, die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in Deutschland uneingeschränkt zu gewährleisten. Das ist in dieser schwierigen Zeit eine großartige Leistung", erklärte Geschäftsführer Frédéric Bruder bei der Vorstellung der Jahresbilanz.

Zum Jahreswechsel hatte die ADAC Luftrettung GmbH den bisherigen an der Main-Klinik-Ochsenfurt stationierten Rettungshubschrauber ausgetauscht. Vom Aussehen her unterscheidet sich die neue Maschine vom Typ Airbus EC 135 P3 nur gering von der alten; die Technik aber ist moderner, und die Sicherheitssysteme wurden nochmals verbessert.

Freude über den neuen 'Christoph 18': (hinten von links): Leitender Stationspilot Christian Stangl, Leitender Hubschrauberarzt Dr. Julian Küstermann, Leitender Notfallsanitäter Ernst Freier, Notarzt Dr. Niklas Hahn; (vorne von links): stellv. Geschäftsleiterin des Rettungszweckverbandes Eva Löffler, Geschäftsleiter des Rettungszweckverbandes Paul Justice, Vorsitzende des Rettungszweckverbandes Christine Haupt-Kreutzer, Landrat Thomas Eberth, Vorsitzender KU Alexander Schraml.
Foto: Marieke Wildenauer-van Santen | Freude über den neuen "Christoph 18": (hinten von links): Leitender Stationspilot Christian Stangl, Leitender Hubschrauberarzt Dr. Julian Küstermann, Leitender Notfallsanitäter Ernst Freier, Notarzt Dr.

"Christoph 18" und die ADAC Luftrettung

Die ADAC Luftrettung ist laut eigenen Angaben mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die Hubschrauber werden über die Notrufnummer 112 angefordert und sind im Notfall für jeden zur Stelle. Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung fast 1300 Menschen, darunter 160 Piloten, 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter und 150 Techniker. Die Ochsenfurter Rettungsmannschaft besteht aus Piloten der ADAC Luftrettung, Notärzten der Main-Klinik Ochsenfurt und des Uniklinikums Würzburg sowie Notfallsanitätern des BRK, der Malteser und der Johanniter Würzburg.
Der Rettungshubschrauber "Christoph 18" ist seit 1980 in Ochsenfurt stationiert und wird seit 2011 von der ADAC Luftrettung betrieben. Sein Einsatzradius beträgt bis zu 70 Kilometer um die Luftrettungsstation an der Main-Klinik.
Quelle: cat
 
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  • T. N.
    Bin froh das es die Rettungshubschrauber gibt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Vermutlich ist die Stationierung des Rettungshubschraubers ein nicht unwichtiges Argument, wenn’s um die Erhaltung des Ochsenfurter Krankenhauses geht.
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  • G. B.
    Der Rettungshubschrauber hat ein gutes Image -und es ist, das meine ich auch so, gut, dass wir ihn haben.
    Zur "Rekord"-Einsatzahl habe ich aber eine Anmerkung:
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass Christoph 18, gerade im Raum Ochsenfurt, nicht unbedingt nötig gewesen ist, wenn er im Einsatz ist.
    Evtl. wird er dann auch wie ein "normaler" Notarzt eingesetzt, also auch in weniger dringlichen Fällen als jetzt z. B. akute Atemnot oder schwerer Verkehrsunfall (ich dachte immer, dass er vor allem für solche Fälle da ist).
    Will heißen: Einsatzzahlen sagen noch nichts über die tatsächlichen Einsätze aus.
    In der näheren Umgebung von Ochsenfurt ist er jedenfalls deutlich häufiger im Einsatz als z. B. im nördlichen Landkreis Würzburg. Dor kommt halt der Notarzt mit dem Auto, was nicht weniger wertvoll ist.
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  • J. B.
    Ein ganz großes, dickes Lob für Eueren selbslosen Einsatz an das ganze Team von "Christoph 18" und dass Ihr zu jeder Zeit immer durch Euere Hilfe vielen Menschen helfen konntet. Großen Respekt und Anerkennung für Euer großes Engagement das Ihr tag/täglich leistet.
    Vielen Dank - dass es Euch gibt.
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