
Gewinnt in diesem Jahr ein Würzburger mit dem "Seraph" die wohl renommierteste Auszeichnung für fantastische Literatur im deutschsprachigen Raum? "Da denke ich gar nicht drüber nach", sagt Christian Endres auf Anfrage dieser Redaktion. Am 3. Februar ist der 38-Jährige, der bei Würzburg lebt und als freier Autor und Journalist arbeitet, für seinen Roman "Wolfszone" in der Königsdisziplin "Bestes Buch" nominiert worden.
Seine Nominierung für den seit 2012 verliehenen Preis empfindet Endres bereits als "eine Anerkennung und Würdigung meines Buches, die mich sehr freut." Das im Mai bei Heyne erschienene Hardcover beschreibt der Autor als eine Mischung aus Krimi und Science-Fiction, in die aktuelle Themen wie die Rückkehr der Wölfe, künstliche Intelligenz, Klimakrise, Fake News und Krieg einfließen würden. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Wald in Brandenburg. Dort haben sich Wölfe durch experimentelle Nanobots und Elektroschrott in Cyborgs verwandelt, halb Tier, halb Maschine.
Auszeichnung für "Bestes Buch" mit 6000 Euro dotiert
Das Szenario ist in der nahen Zukunft angesiedelt und fällt als Wissenschaftsfiktion unter eines der drei Genres, die die Phantastische Akademie in Mannheim mithilfe ihres Buchpreises fördern möchte. Neben der Science-Fiction hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, auch den Gattungen Fantasy und Horror im allgemeinen Literaturbetrieb zu mehr Ansehen und Aufmerksamkeit zu verhelfen. In den Kategorien "Bestes Buch" und "Bester Indie-Titel" ist der Seraph in diesem Jahr mit 6000 Euro, in der Kategorie "Bestes Debüt" mit 7000 Euro dotiert.
Ob Endres, der für seine Arbeit unter anderem bereits mit dem Deutschen Phantastik Preis und dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet wurde, mit "Wolfszone" auch den Seraph gewinnt, entscheidet aktuell eine unabhängige Fachjury aus der Verlags- und Buchbranche. Die 32 Nominierten in den drei Kategorien waren zuvor aus 250 Einreichungen ausgewählt worden. Bekannt gegeben werden die Siegertitel am 28. März auf der Leipziger Buchmesse.