
Philipp Paul hat den Moment, als er am Donnerstagmorgen an der Weikertshöhe bei Rechtenbach (Lkr. Main-Spessart) einem Wolf begegnete, noch genau vor Augen. Oberhalb seines Drückjagdstandes sei das Tier aus dem Dickicht gesprungen und keine zehn Meter entfernt von ihm stehen geblieben, schildert der 22-Jährige sein Erlebnis eine Woche später am Telefon.
"Wir hatten tatsächlich Blickkontakt. Das hat ein, zwei Augenblicke angedauert und dann lief er wie im Hopserlauf einfach gerade an mir vorbei." Eine Begegnung, die den Jäger beeindruckt hat. "So einen Anblick hatte ich bisher noch nicht. Ich hatte zwar in Brandenburg schon Wölfe im Wald gesehen, aber noch nie so einen kräftigen. In einem reinen Waldrevier, wie wir das im Spessart haben, ist das sehr ungewöhnlich."
Keine Angst vor dem Wolf, aber um die Hunde

Angst habe der Forstwirt, der an der Lohrer Forstschule aktuell seine Ausbildung zum Techniker für Waldwirtschaft absolviert, trotzdem nicht gehabt. "Der macht dem Menschen ja nichts. In der Situation schon mal gar nicht, weil er war ja flüchtig. Der wollte sowieso da weg und hatte bestimmt keine Lust zu kämpfen", beschreibt Paul die Situation. Seiner Einschätzung nach sei das Tier durch die im Zuge der Vorbereitungen auf die Drückjagd entstandene Unruhe im Wald aufgescheucht worden.
Den beschriebenen Moment, in dem der Wolf kurz verharrte, nutzte der angehende Förster geistesgegenwärtig, um sein Handy herauszuholen und das Tier bei seiner Flucht zu filmen. Sein Beweggrund war dabei ein ganz pragmatischer: "Ich hatte das Video gemacht für die Hundeführer. Das Problem ist nämlich, dass die Jagdhunde, die das Wild herumtreiben, in dem Moment der größte Feind des Wolfes sind. Es gibt Hunde, die meiden den Geruch vom Wolf, aber es gibt auch Hunde, die fangen das Kämpfen an und werden dann gerissen."
Das Video habe er deshalb direkt in die zur internen Kommunikation verwendeten WhatsApp-Gruppe geschickt, mit dem Hinweis: "Passt auf, das steht jedem frei, ob er seinen Hund laufen lassen will oder nicht." Dass sich der Film und die Meldung daraufhin wie ein Lauffeuer in Jagdkreisen und darüber hinaus verbreiten würde, daran habe er nicht gedacht. Dass Jagdkollegen den Wolf im Rahmen der Lehr-Jagd der Forstschule bereits kurz zuvor gesichtet hatten, habe er erst nachträglich erfahren.
Förster in Brandenburg lassen ihre Hunde nicht mehr von der Leine
Bei der Arbeit für einen großen Forstservice hatte Paul mit dem Brandenburger Wald eine Gegend kennengelernt, in der es eine sehr große Wolfspopulation gibt. Zwei Revierförster bei Berlin und Görlitz hätten ihm dabei berichtet, dass sie ihre Hunde aus Respekt vor Wolfsrissen inzwischen permanent an der Leine führen würden.
Seit vier Monaten befindet sich Paul nun an der Lohrer Forstschule und absolviert das erste seiner vier Semester zur Ausbildung zum Techniker für Waldwirtschaft. Die möchte er im Juli 2026 abgeschlossen haben und anschließend die Revierleitung in einem Kommunalwald übernehmen.
Offizielle Bestätigung der Wolfsichtung steht noch aus
Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), das für die offizielle Bestätigung von Wolfsichtungen zuständig ist, hat auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, Pauls Video erhalten zu haben. Die Bewertung und Verifizierung der Aufnahme sei jedoch aktuell noch nicht abgeschlossen. Verifiziert werde dabei nicht nur, ob es sich um einen Wolf handelt, sondern etwa auch der Ort der Aufnahme, so ein LfU-Sprecher auf Anfrage.
Da beim Artikel
https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/unterfraenkische-csu-politiker-einig-erleichterter-abschuss-von-woelfen-muss-in-einen-kuenftigen-koalitionsvertrag-art-11661387#commentsAreaAnchor
schon nach 2 Tagen die Diskussion geschossen wurde, möchte ich Ihnen hier auf Ihren Gedanken mit den vor Gericht klagenden Wolfsfreunden antworten:
Das läuft dann aber ins Leere, weil wenn dann auf allen Ebenen die rechtlichen Bedingungen für eine wirksame Begrenzung - in dessen Folge Quotenjagden - geschaffen wurden, kann man zwar klagen, aber bekommt logischerweise nicht Recht oder es wird gleich abgewiesen.
Die Wolfsfreunde werden sich damit abfinden müssen, dass die Vernünftigen in der Mehrheit sind und deshalb die Politik irgendwann den vernünftigen Umgang mit dem Wolf umsetzen wird.
Wären die wirkliche Naturfreunde, wären die nicht per se gegen jeden einzelnen Abschuss(sogar bei Problemtieren mit den meisten Rissen), sondern würden sich konstruktiv einbringen.