Am Pfingstmontag bot sich Anwesenden in Ochsenfurt ein ganz besonderes Spektakel auf den Straßen. Denn an diesem Tag fand der traditionelle Pfingstritt statt. 15 Kutschen, 85 Pferden und Fußgruppen verschiedenster Vereine, in aufwendigen Gewändern, zogen durch die Straßen des Ortes.
Über 10.000 Menschen säumten den Weg über die alte Mainbrücke, durch das Bollwerk in die Stadt hinein und über die Uffenheimer Straße hinauf zur Wolfgangskapelle. Für die Zuschauer bot sich ein farbenprächtiges und beeindruckendes Bild. Die Pferde waren herausgeputzt, die Mähnen und Schwänze kunstvoll geflochten und die Reiter zeigten sich im elegantesten Roben. Während die Kutschen, in denen die Ehrengäste saßen, mit bunten Blumen geschmückt waren. Begleitet wurde der Pfingstritt von den "Tierbachmusikanten Eichelse".
Aufgeheizte Stimmung im Festzelt nach dem Ritt
An der Zugspitze ritt Pfarrer Klaus Weber voran und weitere Geistliche folgten. Pfarrer Oswald Sternagel, der im Zug mitgelaufen war, stand im Anschluss bereit, um die Kutschen, die Pferde mit ihren Reiterinnen und Reitern zu segnen. Über 600 Menschen hatten sich an der Wolfgangskapelle versammelt, um die Segnung mitzuerleben.
Nach einer kleinen Pause an der Wolfgangskapelle sammelten sich alle und zogen durch die Stadt zurück zum Festzelt. Das dreifache Reiten um die Kapelle, wie es früher der Brauch war, fand diesmal allerdings nicht statt. Am Festzelt angekommen, wurde der Zug herzlich von den Festzeltbesucherinnen und -besuchern in Empfang genommen. Die Stimmung im Festzelt, wo die "Gülchsheimer Musikanten" spielten, war aufgeheizt und der Spaß am gelungenen Pfingstritt allen anzumerken.
Aufwendige Organisation des Pfingstrittes führte zum Erfolg
Der Pfingstritt hat in Ochsenfurt eine lange Tradition. Nach der ersten urkundlichen Erwähnung trafen sich seit 1464 Pilger an der kleinen Kirche auf dem Wolfgangsberg zum Gebet. Bei der Segnung der Rösser erbaten sich die Bauern aus dem Gau Schutz vor Not und Unglück. 1803 untersagte die Kirche die Pferdesegnung und das damit verbundene Fest.
In diesem Jahr hatten Julia Moutschka vom Stadtmarketingverein und Katharina Felton von der Touristikinformation die aufwändige Organisation des Traditionsrittes übernommen. Bei der Aufstellung des Zuges stand ihnen Gerd Wingenfeld zur Seite und bei der Betreuung und Versorgung der Pferde wurden sie von Mitgliedern des Mainwiesenhofes unterstützt. Die Polizei, das Technische Hilfswerk und Sanitätskräfte waren vor Ort. Für einen reibungslosen Ablauf war somit gesorgt. Am Abend wurde nochmals mit den Hopferstädtern bis spät in die Nacht weitergefeiert.