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Würzburg
Bundestagswahl: Verhaltener Jubel bei der Party der Grünen in Würzburg
15 Prozent für die Grünen, sagt die 18 Uhr-Prognose der ARD. Dies führt nur zu verhaltenem Jubel bei der Würzburger Wahlparty. Trotzdem zeigt sich der Direktkandidat optimistisch.
Gespannt schauen Bundestagsdirektkandidat Sebastian Hansen (Mitte, dunkelblaues Hemd) und seine Parteigenossen auf die Leinwand mit den Prognosen. 
Foto: Daniel Peter | Gespannt schauen Bundestagsdirektkandidat Sebastian Hansen (Mitte, dunkelblaues Hemd) und seine Parteigenossen auf die Leinwand mit den Prognosen. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Musik, Drinks, Burger und eine gute Prognose: Die Stimmung bei der Wahlparty der Grünen im Würzburger Zaubergarten an diesem Sonntagabend konnte gar keine schlechte sein. Schon vor dem Eingang sammeln sich zahlreiche Fahrräder, grüne Regenschutzhauben sind über einige Sattel gezogen worden. "Klimaschützer*in" ist mit weißer Farbe darauf gedruckt.

Im Inneren haben sich um 17.30 Uhr bereits zahlreiche Parteifreunde zusammen gefunden. Mithilfe von hölzernen Wäscheklammern haben sie liebevoll Fotos der Würzburger Wahlkampf-Besuche von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und Robert Habeck an weißen Schnüren aufgehängt. Auch Sebastian Hansen, Bundestagsdirektkandidat der Grünen in Würzburg, ist darauf zu sehen. Seine Laune ist gut, jedoch nicht überschwänglich. "Ich glaube, es wird ein super enges Rennen, sowohl hier im Wahlkreis, als auch allgemein", sagt er.

Parteifreunde haben Fotos verschiedener Grünen-Politiker an Schnüren mit Wäscheklammern befestigt.
Foto: Daniel Peter | Parteifreunde haben Fotos verschiedener Grünen-Politiker an Schnüren mit Wäscheklammern befestigt.

Sebastian Hansen: Noch sei alles volatil

Um Punkt 18 Uhr schauen die Teilnehmenden der Grünen Wahlparty gebannt auf die große Leinwand. Doch der große Jubel bleibt aus. Einige klatschen, einige lächeln, die Freude ist verhalten. 15 Prozent für die Grünen, sagt die 18 Uhr-Prognose der ARD. "Ich hoffe, dass viele Menschen für einen guten Klimaschutz gestimmt haben, mal sehen, was sich umsetzen lässt", sagt Hansen hoffnungsvoll. Es sei noch alles volatil, betont er. Die 18 Uhr-Prognose müsse man mit Vorsicht genießen, da viele Bürgerinnen und Bürger per Brief gewählt hätten. Auf die Frage, welche Koalition er sich zum jetzigen Zeitpunkt vorstellen kann, antwortet Hansen am Sonntagabend entschlossen: "Eine ohne die Union. Das Ergebnis zeigt recht deutlich, dass die Union abgewählt ist."

Wenige Minuten später brandeten dann doch noch Jubel und Applaus im Zaubergarten auf. Die Grünen legen bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin deutlich zu und werden mit 23,5 Prozent stärkste Kraft (2016: 15,2 Prozent).

Angriff auf die Grüne Jugend bei Wahlkampfveranstaltung

Auch Samuel Kuhn, Sprecher der Grünen Jugend Würzburg, ist an diesem Abend zur Wahlparty in den Zaubergarten gekommen. Obwohl er in der Nacht auf Sonntag von einem Grünen-Gegner angegriffen wurde, wie das Polizeipräsidium Unterfranken und die Grüne Jugend übereinstimmend berichten. Demnach hatte sich ein alkoholisierter Mann dem Wahlkampfstand aggressiv genähert und mehrere Plakate umgetreten. Als ihn Samuel Kuhn daraufhin konfrontierte, nahm der Angreifer ihn in den Schwitzkasten und drückte ihn zu Boden.

Gegen den Angreifer liegt nun eine Anzeige wegen Körperverletzung vor. "In unserem Wahlkampf ist dies nicht der erste Zwischenfall", sagt Kuhn. "Neben rechten Parolen auf Grünen Plakaten fanden schon mehrfach Beleidigungen und Gewaltandrohungen in Sozialen Medien und an Infoständen statt." Im Zuge dieser Bundestagswahl wurden laut Kuhn die Grünen mit Desinformations- und Hasskampagnen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß überzogen.

Hansen zeigt sich optimistisch 

Dies kann auch Sebastian Hansen bestätigen. Erst vor kurzem zerstörten Unbekannte zahlreiche Wahlplakate der Grünen mit Schablone und roter Farbe. Hansen konzentriert sich nun voll und ganz auf die Ergebnisse der Bundestagswahl. Am Sonntagabend zeigt er sich optimistisch, seine ganze Hoffnung liege nun in den Ergebnissen der Briefwahl. "Für uns Grüne wird es, wie es aussieht, eine sehr gute Verbesserung im Gegensatz zu 2017 geben", sagt er.

Auch Patrick Friedl, Landtagsabgeordneter der Grünen, ist zufrieden: "Es ist für uns das historisch beste Ergebnis, wir haben unsere Stimmen fast verdoppelt. Wir haben den Auftrag für eine Beteiligung an der Bundesregierung als Klimaregierung und gute Aussichten auf die regierende Bürgermeisterin in Berlin."

 
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  • F. S.
    Der Hansen ist genauso ein Milchbub wie der Amthor bei der CSU, noch nie im Leben was richtiges bürgerliches gearbeitet aber dann in die Politik gehen und den Menschen sagen wollen was gut und schlecht ist. Eine politische Karriere sollte auf max. zwei Legislaturperioden begrenzt sein egal ob Kommunal oder Landes- und Bundesebene. Politiker darf kein Beruf sein. Mich hat dieses Jahr keine Partei überzeugt so gingen die Stimmen an ganz kleine bedeutungslose Parteien. Selbst die Linke als Arbeitnehmer Vertreter sind mit ihrem Gender und Klimawahn nicht wählbar. Gibt wichtigere Themen als Klima und Gender. Ist das jetzt das neue Links? Keiner will Themen wie.
    Überarbeitung Rentensystem
    Abschaffung 40 Stunden Woche
    Kostenlose Bildung und Weiterbildung in Beruf
    Entlastung von Familien und Geringverdiener
    Abschaffung Zeitarbeit
    und viele andere Sozialthemen

    so richtig anpacken.

    Der ganze Wahlkampf bestand bei fast allen aus Klima und Hetze gegen die Konkurrenz.
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  • F. H.
    „Schon vor dem Eingang sammeln sich zahlreiche Fahrräder, grüne Regenschutzhauben sind über einige Sattel gezogen worden. "Klimaschützer*in" ist mit weißer Farbe darauf gedruckt.“

    Dass der Sattelschoner aus Plastik ist, ist nebensächlich, wichtig ist ohnehin nur der Aufdruck „Klimaretter“ bzw. - jetzt ganz korrekt - „Klimaschützer*in“, weil es bei den Grünen ohne Moralisieren selbst beim Fahrradfahren nicht geht.

    Retten des eigenen Ar***es inklusive des moralischen Distinktionsgewinns first, Nachhaltigkeit second.
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  • A. R.
    Ist das Ihr Ernst? Ich würde mich da eher auf die positive Nachricht konzentrieren: die meisten sind mit dem Fahrrad oder den Öffis gekommen und tragen damit etwas zum Klimaschutz bei.
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  • G. M.
    Die Grünen sind die stärkste Kraft in Würzburg, sogar ein Rekord an absoluten Zahlen, gegen den Trend, das lässt für die Zukunft hoffen!
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