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Würzburg
Bundestagswahl in Würzburg: In welchen Stadtteilen die CSU dazu gewonnen hat und wo die Linke stark ist
Die Wahlergebnisse in den verschiedenen Würzburger Stadtteilen unterscheiden sich stark. Die Lindleinsmühle fällt aus einem bestimmten Grund besonders auf. 
Wie hat Würzburg bei der Bundestagswahl abgestimmt? Die Analyse der Parteien und Stadtteile.
Foto: Patty Varasano/MP Grafik | Wie hat Würzburg bei der Bundestagswahl abgestimmt? Die Analyse der Parteien und Stadtteile.
Christoph Sommer
 und  Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 01.03.2025 02:49 Uhr

Ist die Lindleinsmühle ein Abbild Deutschlands? Mit Blick auf das Bundestagswahlergebnis fällt der Würzburger Stadtteil auf – weil er nicht auffällt. Die Prozentzahlen der Parteien liegen im kleinen, nordöstlichen Bezirk erstaunlich nah am deutschlandweiten Ergebnis.

Als Stadtteil ist die Lindleinsmühle relativ jung. Erst in den 1960er Jahren entstanden dort die noch heute prägenden Hochhäuser, aber auch Einzel- und Reihenhäuser. 2023 lebten hier laut Stadt 5378 Menschen mit einem Altersdurchschnitt von 45,9 Jahren – dem höchsten aller Stadtteile. Gleichzeitig wohnen hier aber auch mehr Familien mit Kindern als im Würzburger Durchschnitt. Über die Hälfte der Menschen im Stadtteil hat einen Migrationshintergrund. 

Bundestagswahl in Würzburg: In welchen Stadtteilen die CSU dazu gewonnen hat und wo die Linke stark ist

"Wir sind ein bunter Stadtteil, in dem wohlsituierte Menschen und weniger wohlhabende leben", sagt Matthias Baumgärtel. Der Leiter des Aktivspielplatzes Steinlein kennt viele Menschen, die hier gerne leben, aber auch die Probleme der Lindleinsmühle, wie fehlende Freizeit- oder Einkaufsangebote. Warum gerade die Wähler dieses Stadtteils dem bundesweiten Durchschnitt entsprechen, weiß er aber auch nicht.    

Heuchelhof ist bei der Bundestagswahl wieder AfD-Hochburg in Würzburg

Andere Stadteile Würzburgs sind deutlich weniger repräsentativ für das gesamte Wahlergebnis. In Grombühl, der Altstadt und der Sanderau sind die Grünen die stärkste Partei und die AfD erzielt dort nur um die sieben Prozent. Umgekehrt ist es am Heuchelhof: Dort erzielt die AfD mit 29,7 Prozent ihr stärkstes Ergebnis, die Grünen mit um die 10 Prozent ihr schwächstes. Im Stimmbezirk 128 – den Hochhäusern – haben 60,6 Prozent AfD gewählt. Der Heuchelhof war bereits bei der Landtagswahl 2023 mit einem AfD-Anteil von 26 Prozent aufgefallen.

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In Heidingsfeld und dem Frauenland lagen bei der letzten Bundestagswahl 2021 noch die Grünen vorne. Jetzt holte hier die CSU die meisten Stimmen. Stark ist sie außerdem im Dürrbachtal, in Lengfeld und in Versbach. 

Die Linke hat ihre Hochburgen in Grombühl, der Altstadt und manchen Teilen der Zellerau. In einzelnen Wahlbüros wurde sie hier gar stärkste Partei. Die FDP hat ihr bestes Ergebnis (9,4 Prozent) im Steinbachtal erzielt. Die AfD hatte dort mit 6,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis im Stadtgebiet.

Mit Blick auf das Würzburger Gesamtergebnis fällt auf, dass die Stadt 2025 ähnlich wählte wie 2021: Die CSU bleibt stärkste Kraft, die Grünen kommen auf den zweiten Platz. Dabei gewinnt Hülya Düber (CSU) mit 32 Prozent ihr Direktmandat noch deutlicher als ihr Vorgänger, Paul Lehrieder (29,1). Jessica Hecht (Grüne) landete mit 25,9 Prozent auf dem zweiten Platz und hielt damit fast das Ergebnis ihrer Partei vor vier Jahren.

Linke liegt bei der Bundestagswahl in Würzburg vor der AfD

Bei den Zweitstimmen legt die CSU im gesamten Stadtgebiet 3,8 Prozentpunkte zu und kommt jetzt auf  28,3 Prozent – 11,1 Prozentpunkte unter dem bayerischen Durchschnitt. Die Grünen verlieren 4,5 Prozentpunkte und liegen jetzt bei 21,1 Prozent – 9,1 Prozentpunkte mehr als im übrigen Bayern.

Die SPD verliert 5,1 Prozentpunkte und wird mit 13,8 Prozent drittstärkste Partei in Würzburg. Größter Verlierer ist auch in Würzburg die FDP, die um 6,1 Prozentpunkte auf  5 Prozent schrumpft. Größter Gewinner ist die Linke, die ihr Ergebnis von 2021 fast verdoppelt und bei 12,1 Prozent landet. Damit liegt die Linke knapp vor der AfD, die ebenfalls fast doppelt so viele Stimmen einsammelt wie bei der letzten Bundestagswahl. Sie kommt in Würzburg jetzt auf  11,9 Prozent und landet damit nur auf dem fünften Platz.    

 
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Kommentare
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  • Barbara Fersch
    Ich denke, es reicht was aus der Wirtschaft in Deutschland geworden ist, es reicht allerdings erst recht, wenn die neue Regierung jetzt nicht handelt, denn es kann doch niemand glauben, dass sich 152 AfD Abgeordnete der Bundesregierung weiter in die Ecke drängen lassen wird? Andere Länder arbeiten auch mit Rechten zusammen......die Frage stellt sich doch, dass sie beweisen könnten, was tatsächlich an deren Prophezeiungen umgesetzt werden könnte, und die Mitte hat ja leider schon bewiesen, dass sie unfähig ist, das haben die Abstimmungen kurz vor der Wahl sehr deutlich gemacht. Es geht hier nicht nur um die Abgeordneten der AfD, sondern vielmehr um deren Wähler, die mit Sicherheit zum Großteil Protestwähler sind.......
    Diese Vorwürfe der demokratischen Parteien gegenüber Herrn Merz sind einfach nur lächerlich, so kommt Deutschland auf keinen Fall weiter !
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  • Stefan Krug
    Wahnsinn, was man für Statistiken erstellen kann.

    aber wieviel Menschen illegal ins Land kommen
    weiß keiner...
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  • Dietmar Eberth
    Wer sagt das, das das keiner weiß?

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/353771/umfrage/verstoesse-im-bereich-schleusungskriminalitaet-in-deutschland/

    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/migration-illegale-einreise-frontex-zahlen-100.html

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1469432/umfrage/unerlaubte-einreisen-nach-deutschland-nach-monaten/
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  • Ruth Pietsch
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de (fehlender Bezug zum Inhalt des Artikels). Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Claudia Schwarz
    Lindleinsmühle - die Hälfte Migrationshintergrund, und dann hoher Anteil AfD Wähler....das gibt zu denken.
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  • Matthias Braun
    wer AfD wählt denkt grundsätzlich nicht über seine Wahl nach. EU ,NATO - Austritt , Rechtsextremismus, Fremdenhass ,Klimaerwärmung, soziale Gerechtigkeit ........... gehen AfD Wähler:innen am A... vorbei.
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  • Norbert Meyer
    Gut so : Der Medien-Liebling "Habeck" , krachend gescheitert !
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Diese naive Denke: "Habeck" ist weg, jetzt wird alles gut! ist ja putzig, verkennt aber die Tatsache, dass die dringenden Probleme, die Herr Habeck angehen wollte, sich nicht einfach wegwählen lassen und auch nicht von alleine verschwinden, wenn man sie weiter ignoriert.
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  • Norbert Meyer
    Herr Habeck sollte die Märchenbücher lesen, die seine Frau für ihn geschrieben hat. Das reicht für ihn !
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