
Als Aaron Valent am Montagmittag ans Telefon geht, sitzt er bereits im Zug nach Berlin. Noch vor wenigen Stunden stand er mitten in einer jubelnden Wahlparty, jetzt ist er unterwegs in ein völlig neues Kapitel seines Lebens: Mit gerade einmal 27 Jahren zieht der Würzburger Auszubildende überraschend in den Bundestag ein.
Im Interview spricht Valent über seine Gefühle nach der Wahl, die ersten Schritte als Bundestagsabgeordneter und darüber, wie er seine Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten mit dem neuen Mandat vereinbaren möchte.
Aaron Valent: Dass ich sicher reinkomme, habe ich zwischen null und 1 Uhr in der Nacht erfahren, als dann klar war, dass das BSW rausfliegt. Gefeiert habe ich bei uns im Büro auf unserer Wahlparty mit ganz vielen Genossinnen und Genossen, Menschen, die im Wahlkampf geholfen haben, und sogar Menschen, die an dem Abend vorbeikamen, um spontan der Partei beizutreten. Das war total schön!
Valent: Noch ein kleines bisschen unausgeschlafen, aber trotzdem bin ich natürlich guter Dinge und vor allem stolz auf das gute Ergebnis. Vor allem aber fühle ich Dankbarkeit gegenüber allen, die wählen gegangen sind und aktiv mitgeholfen haben. Ich habe das Wort "Danke" heute in vielen Nachrichten geschrieben. Ansonsten freue ich mich gleich, wenn ich in Nürnberg umsteige, denn dort treffe ich Agnes Conrad aus Schweinfurt, die jetzt auch neu in den Bundestag eingezogen ist. Wir fahren dann gemeinsam nach Berlin.

Valent: Ich werde natürlich alles daran setzen, dass ich die Ausbildung weitermachen darf, das muss jetzt vor allem noch mit der Schule und der Kammer geklärt werden. Mit meiner Ausbilderin habe ich schon gesprochen, die ist guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Aber das alles wird sich erst in den nächsten Tagen ergeben. Der nächste konkrete Schritt ist erst einmal, mich morgen für die Schule zu entschuldigen, da ich da die erste Fraktionssitzung habe.
Valent: Ja, aber heutzutage ist das ja zum Glück kein Problem mehr. Ich hab kurzfristig ein Zugticket gebucht und los geht's. Und wie gesagt, mit meiner Chefin war das alles schon abgesprochen, dass das passieren kann.
Valent: Neben dem Bundestag wird für mich ein großes Thema sein, die vielen neuen Mitglieder einzufangen und den jungen, motivierten Menschen einen guten Start in die Partei zu verschaffen.
Valent: Mein Freundeskreis hat mich sehr lieb beglückwünscht und sich gleich darüber beschwert, dass ich ja jetzt noch weniger Zeit habe (lacht). Was mich sehr gefreut hat: Meine politischen Wurzeln liegen in einer Studierendenvertretung und meine damalige Vorsitzende hat mich heute Morgen gleich angerufen und mich beglückwünscht. Meine Familie ist auch begeistert und stolz, aber ich glaube, das muss erst einmal ein, zwei Tage sacken, bevor sie das ganz realisiert.

Valent: Ja, auf jeden Fall. Ich hoffe einerseits, dass ich in der Fraktion Hilfestellung bekomme. Andererseits war die Chefin meiner Kanzlei, in der ich arbeite, schon für die SPD im Landtag gesessen und war für die Linke Landessprecherin. Ich hoffe also, dass ich da ein bisschen Unterstützung im guten Austausch holen kann.
Valent: Wegen meiner Ausbildung werde ich in Würzburg wohnen bleiben und mir in Berlin eine kleine Wohnung suchen. Wie genau das ablaufen wird, kann ich noch nicht sagen, aber das ist die Idee.
Valent: Druck ist nicht das richtige Wort, eher Respekt. Ich möchte das ernst nehmen und weiß, dass ich mit beiden Beinen fest auf dem Wahlprogramm stehe und dass ich das dementsprechend vertreten kann. Aber natürlich ist das auch eine Situation, die ich noch nie im Leben hatte. Vorfreude ist selbstverständlich auch da.
Der Erfolg der Propaganda zeigt sich im Wahlergebnis.
Die Linke hat immerhin mit Fakten gearbeitet, die Unionen haben Angst geschürt und Panik verbreitet.
https://www.humanresourcesmanager.de/content/die-beruflichen-qualifikationen-der-bundestagsabgeordneten/
"Aufgrund der demografischen Übermacht werden auch nach dieser Wahl weiter ältere Politiker den Fokus auf die Bedürfnisse älterer Bürger legen. Kinder und Jugendliche haben keine Lobby. Das ist ein Fehler"
https://www.nn.de/politik/vergessene-jugend-die-ignorante-politik-alter-menschen-fur-alte-menschen-1.14588611
Glückwunsch!
Kein Abgeordneter sollte jünger als 45 sein und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium haben.
Also mir sind andere Eigenschaften an einem Politiker wichtiger als eine Ausbildung oder Studium das vielleicht 30-40 Jahre zurückliegt. Zb ein breites Wissen über politische Themen, ein tiefgehendes Interesse an politischen Prozessen, Fähigkeiten wie Durchsetzungskraft,Ehrlichkeit, sich gut artikulieren können, hohes Maß an Empathie-Fähigkeit, logisch, zielführend, strategisch denken können. Uvm.