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Würzburg
Brückenabriss und Straßensperrung: Wann in der Rottendorfer Straße in Würzburg die Baumaschinen anrücken
Im Januar beginnt die Erneuerung der Bahnbrücke in der Rottendorfer Straße, die deswegen gesperrt wird. Alles, was es dazu zu wissen gibt.
Nach der Eröffnung der Siligmüllerbrücke wird jetzt die Eisenbahnüberführung im Zuge der Rottendorfer Straße erneuert. Die Straßenverbindung ins obere Frauenland und Hubland wird damit von etwa Mitte Januar 2024 bis Ende 2026 unterbrochen sein.
Foto: Thomas Obermeier | Nach der Eröffnung der Siligmüllerbrücke wird jetzt die Eisenbahnüberführung im Zuge der Rottendorfer Straße erneuert.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 23.12.2023 02:56 Uhr

Seit einem guten halben Jahr rollt der Verkehr wieder über die Siligmüllerbrücke zwischen der Innenstadt und dem Berliner Ring sowie dem oberen Frauenland und dem Hubland. Im Mai war die Brücke 28 Jahre nach ihrer Sperrung und dem darauffolgenden Abriss und Neubau wieder eröffnet worden. Damit war die eine wichtige Verbindung wieder hergestellt.

Was geschieht nun nach dem Neubau der Siligmüllerbrücke?

Um so wichtiger wird sie nun, da die "Nachbarin" in Zuge der Rottendorfer Straße auf dem Programm des Baureferates steht. Eine Sanierung dieser Brücke über die Bahnlinien nach Treuchtlingen und Lauda-Königshofen ist unwirtschaftlich, auch sie muss abgerissen und neu gebaut werden. Das erfordert umfangreiche Vorbereitungen. Denn durch das Brückenbauwerk verlaufen viele Versorgungsleitungen. Und die müssen auch während der Bauzeit zuverlässig funktionieren.

Warum muss die Brücke der Rottendorfer Straße neu gebaut werden?

Ein Teil des Unterbaus der Bahnüberführung im Zuge der Rottendorfer Straße stammt aus dem Jahr 1870, der Rest stammt au dem Jahr 1971. Und nach 153 beziehungsweise 54 Jahren ist der Bau marode und nicht mehr tragfähigt und muss erneuert werden.

Wann wird mit den Arbeiten begonnen?

Der Zeitplan der Stadtverwaltung sieht vor, mit der Verlegung der Versorgungsleitungen in eine parallel eingerichtete Versorgungsbrücke im Januar kommenden Jahres zu beginnen. Wie es bei der Vorstellung der Pläne im Stadtrat hieß, muss bereits dann die Straßenbrücke in beide Richtungen für den motorisierten Verkehr gesperrt werden.

Brückenabriss und Straßensperrung: Wann in der Rottendorfer Straße in Würzburg die Baumaschinen anrücken

Ein genauer Tag für die Sperrung liegt noch nicht fest, jedoch soll am 15. Januar mit der Baustelleinrichtung auf dem Mittleren Ring begonnen werden, informiert Christian Weiß von der Pressestelle der Stadt Würzburg auf Anfrage. "Dann werden Schilder aufgestellt und Fahrspuren verlegt", so Weiß.  Laut Vorlage aus dem Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss müssen dabei die bestehenden Verkehrsinseln und bereichsweise Gehwege zurück- oder überbaut werden, um weiterhin eine zweispurige Verkehrsführung in beide Fahrrichtungen aufrechtzuerhalten. In bestimmten Bauphasen werden weitere verkehrliche Einschränkungen auf dem Stadtring eintreten, heißt es dort. Zu jedem Zeitpunkt soll aber mindestens eine Fahrspur pro Fahrtrichtung aufrechterhalten werden. 

Und wenn nach der Baustelleneinrichtung die Arbeiten beginnen, ist Schluss mit dem Autoverkehr via Rottendorfer Straße ans Hubland. Bis zum Abbruch der Straßenbrücke ist diese dann nur noch für den Rad- und Fußverkehr passierbar. Alle Arbeiten in diesem Bereich müssen, wie zuvor an der Siligmüllerbrücke, mit der Bahn sorgfältig eingetaktet und mit deren Fahrplänen abgestimmt werden. "Eine Änderung des Zeitplans wäre daher zeitaufwändig und teuer", so Weiß.

Was heißt das für den Verkehr zwischen der Innenstadt, dem oberen Frauenland und dem Hubland?

Für den motorisierten Individualverkehr zwischen dem Innenstadtbereich und dem oberen Frauenland, dem neuen Stadtteil Hubland mit der Universität und Gerbrunn heißt es dann, sich andere Wege zu suchen. Als mögliche Ausweichstrecken kommen die neue Siligmüllerbrücke, die Seinsheim- und Valentin-Becker-Straße oder die Sieboldstraße in  Betracht.

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Was ist mit dem öffentlichen Personennahverkehr, wie fahren dann die Busse?

Auch die Busse müssen sich neue Wege suchen. Wie die WVV bereits in einer Pressemitteilung informiert hat, gilt für die Omnibuslinien seit dem 15. Dezember ein Umleitungsfahrplan. Die Busse fahren nun über folgende Haltstellen: Stadtauswärts: ab „Mainfranken Theater“ in der Ludwigstraße über „Berliner Ring“ – „Hauptfriedhof“ – „Siligmüllerstraße“ – „Missioklinik“ – „Letzter Hieb“ und dann weiter dem Regelfahrweg folgend.
Stadteinwärts: ab Haltestelle „Letzter Hieb“ – „Missioklinik“ – „Siligmüllerstraße“ – „Hauptfriedhof“ – „Berliner Ring“ – „Mainfranken Theater“ in der Ludwigstraße“ und dann weiter dem Regelfahrweg folgend.
Die Haltestellen „Greisingstraße“ und „Annastraße“ können für die Dauer der Sperrung der Rottendorfer Brücke leider nicht angefahren werden, teilt die WVV mit.

Was ist mit den Radlerinnen und Radlern?

Bis zum Abbruchbeginn kann der Rad- und Fußverkehr die Brücke noch nutzen, danach wird es eine Engstelle geben: Denn bei der Planung zur Siligmüllerbrücke vor rund zehn Jahren war die Radinfrastruktur noch nicht in der Weise mitgedacht worden, wie es heute gemacht wird, hatte es im Sommer auf die Frage nach den dort fehlenden Radwegen aus dem Rathaus geheißen. Bei der Brücke im Verlauf der Rottendorfer Straße werde der Radverkehr konsequent mitgeplant, lautete das Versprechen.

Bald ist hier für Rechtsabbieger Schluss. Die Eisenbahnbrücke im Zuge der Rottendorfer Straße wird erneuert, die Straße gesperrt.
Foto: Thomas Obermeier | Bald ist hier für Rechtsabbieger Schluss. Die Eisenbahnbrücke im Zuge der Rottendorfer Straße wird erneuert, die Straße gesperrt.

In der Schweinfurter Straße wurde eine Querungsmöglichkeit auf Höhe der früheren Brücke der Raiffeisenstraße geschaffen, damit der Radverkehr aus Richtung Hauptbahnhof und Grombühl in Richtung Siligmüllerbrücke weiter entlang des Hauptfriedhofs durch die Johann-Sperl-Straße und die Sartoriusstraße zur Siligmüllerstraße fließen kann.

In der Salvatorstraße wurde bergaufwärts ein von der Fahrbahn baulich getrennter und 2,10 Meter breiter Radweg zwischen Mönchbergstraße und Hermann-Schell-Straße angelegt. Dafür mussten 20 Pkw-Stellplätze entfallen. Ab dort wird der Radverkehr wieder auf die Fahrbahn geleitet und mit einem Radaufstellstreifen bis zur Kreuzung mit der Rottendorfer Straße geführt. Bergab werden Radfahrende wie bisher im Mischverkehr auf der Straße fahren.

Wie lange werden die Arbeiten andauern und was kosten sie?

Läuft alles nach Plan, soll die neue Bahnüberquerung im Zuge der Rottendorfer Straße im Herbst 2026 für den Verkehr freigegeben werden. Vom Finanzcontrolling Großprojekte wurde die Maßnahme im Hauptausschuss des Stadtrates im Dezember auf 10,7 Millionen Euro veranschlagt. An staatlicher Förderung und Kostenbeteiligung der Bahn werden rund 7,2 Millionen Euro erwartet.  

Was folgt nach dem Neubau als nächste Maßnahme?

Als nächste Maßnahme soll ab 2027 die Sanierung der Herrmann-Kober-Brücke unterhalb des Mittleren Rings über die Bahntrasse folgen. Sie ist eine wichtige Verbindung für Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer zwischen der Beethovenstraße und der Gneisenaustraße.

 
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Kommentare
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  • Michael Riedner
    "Läuft alles nach Plan"
    Ja, also sowieso nicht.
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  • Bernhard Roschlau
    Die Bauzeiten der einzelnen Baustellen in Würzburg sind elend lang und eine Zumutung für alle Verkehrsteilnehmer. Nicht selten sieht man tage- oder wochenlang keinerlei Bautätigkeit auf den Baustellen. Und die Baustellenabsicherungen lassen für Fußgänger und Radfahrer oft zu wünschen übrig.
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