Im Prozess um den Brandanschlag auf das Auto des Kitzinger Stadtrats Uwe Hartmann (Bayernpartei) ist der Täter am Mittwoch zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 31-jährige Frührentner dem Politiker einen Denkzettel verpassen wollte, unter anderem weil sich Hartmann für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen hatte. Der Angeklagte hatte sich spätestens Anfang 2022 der sogenannten Querdenker-Szene angeschlossen.
Ermittler fanden tausende kinderpornografische Fotos
Der 31-Jährige hatte zu Beginn der Verhandlung gestanden, den Smart mit der markanten blau-weißen Lackierung und dem Logo der Bayernpartei mithilfe von Grillanzündern in Brand gesetzt zu haben. Auch das Wohnhaus der Familie Hartmann, vor dem das Auto geparkt war und in dem der Politiker und seine Frau zur Tatzeit schliefen, war in jener Februarnacht 2022 beschädigt worden.
Doch dem Angeklagten wurde nicht nur die Brandstiftung vorgeworfen: Ermittler fanden bei dem Mann auf mehreren Datenträgern tausende kinderpornografische Fotos und hunderte einschlägige Videos. Richterin Lena Pohle sprach von "üblen Bildern", bei denen auch Kleinstkinder zu den Opfern gehörten. Mit Blick auf den Brandanschlag betonte sie, "die Tat steht außerhalb jedes Verhältnisses" zum Motiv: "Ihnen hat einfach eine politische Meinung nicht gepasst", sagte sie in Richtung des Angeklagten.
Das Gericht blieb mit seinem Urteil knapp unterhalb der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Haft von drei Jahren und acht Monaten gefordert hatte; Verteidiger Norman Jacob junior hatte ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung gefordert.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Es wird von 3 Jahre Gefängnis geschrieben, aber was ist mit dem materiellen Schaden? Darauf bleiben die Geschädigten sitzen!