Am Mittwochabend gegen 18.30 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst eine Mitteilung über einen Zellenbrand in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg ein. Bei dem Feuer wurde ein Häftling schwer verletzt. Auch mehrere Justizvollzugsbeamte mussten medizinisch behandelt werden.
Zwischen 18 Uhr und 18.30 Uhr sind JVA-Insassen und Justizbeamte auf das Feuer aufmerksam geworden, sagt Ullrich Mann, Leiter der JVA gegenüber dieser Redaktion. Auch habe der Feuermelder Alarm geschlagen. Bereits wenige Minuten nach dem Notruf traf die Feuerwehr vor Ort ein.
Zahlreiche Hilfsorganisationen bei JVA-Brand in Würzburg im Einsatz
"Bei unserem Eintreffen war das Feuer bereits gelöscht, der Flur war jedoch komplett verraucht. Die Einsatzkräfte mussten nur noch Nachlöscharbeiten durchführen und den verrauchten Flur entlüften", sagt Mark Berninger, Pressesprecher der Feuerwehr Würzburg. Der Insasse sei aus seiner Zelle evakuiert wurden und umgehend mit einem Hubschrauber zur Behandlung in eine Spezialklinik gebracht.
Er erlitt durch die Flammen und den Rauch schwere Verletzungen. Mehrere Justizvollzugsbeamte seien laut Mann zwar in Kontakt mit dem Rauch gekommen, konnten aber nach einer kurzen Behandlung vor Ort ihren Dienst fortsetzen.
Auch zahlreiche Hilfsorganisationen waren bei dem Einsatz vor Ort. Über 50 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes, der Johanniter und Malteser rückten mit 20 Fahrzeugen aus, um die Verletzten zu versorgen, sagte Malteser-Einsatzleiter Manuel Schmitt. Die Malteser aus Würzburg und Estenfeld seien mit 36 Ehrenamtlichen und mehreren Schnelleinsatzgruppen vor Ort gewesen. Trotz des hohen Notfallaufkommens in der Stadt sei durch die schnelle Alarmierung dienstfreier Notärzte die medizinische Versorgung aller Betroffenen sichergestellt wurden.
Kriminalpolizei Würzburg: 22-jähriger Häftling soll eine Matratze angezündet haben
Wie die Kriminalpolizei Würzburg in einer Pressemitteilung mitteilte, deuten die bisherigen Ermittlungen auf eine vorsätzliche Brandstiftung hin. Der mutmaßliche Täter, ein 22-jähriger Häftling, soll demnach eine Matratze in seiner Zelle angezündet haben. Das hierzu verwendete Feuerzeug durfte er besitzen. Der Häftling befindet sich derzeit in ärztlicher Behandlung und ist laut Polizeiangaben momentan nicht vernehmungsfähig. Über die Gründe, die ihn zu dieser Tat veranlassten, ist daher noch nichts bekannt. Laut Ullrich Mann habe sich der Inhaftierte vor der Tat nicht auffällig verhalten.
Der entstandene Schaden wird ersten Schätzungen zufolge auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag beziffert. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, welche Hintergründe zu der Brandlegung geführt haben könnten. Den 22-Jährigen erwarte nun ein Ermittlungsverfahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung.
Bei dem Einsatz waren die Berufsfeuerwehr Würzburg, die Freiwillige Feuerwehr Würzburg, die Freiwillige Feuerwehr Versbach und die Freiwillige Feuerwehr Lengfeld im Einsatz.