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Bischöflicher Finanzdirektor zur Lage der Diözese Würzburg: "Insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg"
Die Diözese Würzburg hat den Haushaltsplan für 2023 vorgestellt. Warum der einkalkulierte Jahresfehlbetrag Finanzdirektor Sven Kunkel nicht aus der Ruhe bringt.
Pressekonferenz der Diözese Würzburg zum Jahresauftakt: Finanzdirektor Sven Kunkel (links) stellte den Haushaltsplan für 2023 vor, Bischof Franz Jung bedankte sich bei allen, die Kirchensteuer zahlen.
Foto: Benjamin Brückner | Pressekonferenz der Diözese Würzburg zum Jahresauftakt: Finanzdirektor Sven Kunkel (links) stellte den Haushaltsplan für 2023 vor, Bischof Franz Jung bedankte sich bei allen, die Kirchensteuer zahlen.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Der Bischöfliche Finanzdirektor der Diözese Würzburg gibt sich zuversichtlich. "Insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg", sagte Sven Kunkel bei der Vorstellung des Haushaltsplans für 2023 bei der Pressekonferenz zum Jahresauftakt im Würzburger Burkardushaus. 

Zwar plant Kunkel einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,5 Millionen Euro ein. Doch das bringt den Finanzchef offenbar nicht aus der Ruhe. Dazu trägt sicher auch bei, dass er im Dezember erstmals seit Jahren eine ausgeglichene Bilanz für 2021 verkünden konnte. Die Finanzlage, so Kunkel, sei stabil.

Zu den aktuellen Planzahlen: An Erträgen erwartet die Diözese Würzburg insgesamt 209,2 Millionen Euro. Auf der Ausgabenseite stehen 211,7 Millionen Euro, die laut Kunkel "für die Erfüllung der Aufgaben des Bistums Würzburg" notwendig sind. Der sich daraus ergebende Jahresfehlbetrag werde aus den Rücklagen genommen.

Bistum Würzburg: Mehr Geld für die Pastoralen Räume

Mehr Geld fließe "nach Vorgabe der Bistumsleitung" in die Pastoralen Räume: Neben den Zuweisungen an die Kirchenstiftungen in Höhe von 3,6 Millionen Euro demnach weitere 3,9 Millionen Euro an Sachkostenzuschüssen. Diese zusätzliche Förderung habe den Jahresfehlbetrag zur Folge, sagt Kunkel.

Bischöflicher Finanzdirektor zur Lage der Diözese Würzburg: 'Insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg'

Weitere geplante Ausgaben sind unter anderem 77,8 Millionen für die Seelsorge beziehungsweise Kirche vor Ort, 24,5 Millionen Euro für die allgemeine Seelsorge wie die Arbeit der Jugend- und Erwachsenenverbände oder 28,8 Millionen für die Caritas. "Damit entfallen über 58,2 Prozent des Gesamthaushaltes auf pastorale, soziale und karitative Aufgaben", so Kunkel.

Finanzdirektor rechnet mit einem Plus bei der Kirchensteuer

Für die diesjährige Planung hat sich laut Finanzdirektor die neue Kostenstellenstruktur erneut bewährt. Sie bilde die Aufgaben der Hauptabteilungen, der neuen Pastoralen Räume und Dekanate des Bistums ab und schaffe ein nachhaltiges Kostenbewusstsein bei den Budgetverantwortlichen.

Größter und wichtigster Posten auf der Einnahmeseite ist die Kirchensteuer. Die Würzburger Diözese erwartet hier insgesamt 173,8 Millionen Euro. "Trotz des schrecklichen Krieges in der Ukraine hat sich die wirtschaftliche Lage nach Corona etwas erholt, so dass wir hier von einem Plus von 6,5 Millionen Euro ausgehen", erläutert Kunkel. Im vergangenen Jahr hatte der Finanzdirektor 167,3 Millionen Euro als Planzahl für die Kirchensteuer angesetzt.

Bischöflicher Finanzdirektor zur Lage der Diözese Würzburg: 'Insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg'

Die Kirchensteuer entspricht über 83 Prozent aller Einnahmen. Bischof Franz Jung drückte in seiner Stellungnahme seinen "besonderen Dank" all jenen aus, "die es durch ihren finanziellen Beitrag Form der Kirchensteuer ermöglichen, dass die Kirche ihren vielfältigen Aufgaben in Seelsorge, Bildung und Caritas nachkommen kann".

Eigener Haushaltsplant für den Bischöflichen Stuhl in Würzburg

Für den Bischöflichen Stuhl wird ein eigener Haushaltsplan erstellt. Auf der Seite der Aufwendungen stehen 28,85 Millionen Euro. Größter Posten sind die Rückstellungen für die Pensionen der Priester in Höhe von 13,6 Millionen Euro. Auch die Entschädigungszahlungen für Missbrauchsbetroffene werden vom Bischöflichen Stuhl übernommen. 

An Erträgen sind 16,85 Millionen Euro angesetzt. Trotz Fehlbetrag in Höhe von fast 12 Millionen Euro bezeichnet Kunkel nicht nur die Finanzlage der Diözese, sondern auch die des Bischöflichen Stuhls als stabil.

Trägerschaft aufgegeben: Was mit den Tagungshäusern der Diözese passiert

Eigens ging der Finanzdirektor am Donnerstag auf das Thema "Tagungshäuser" ein. Im Jahr 2020 war bekannt geworden, dass die Diözese die Trägerschaft von vier Häusern aufgeben wird. Nun könne er Erfreuliches berichten, sagt Kunkel: Das Jugendhaus Sankt Kilian in Miltenberg sei an einen Aschaffenburger Unternehmen verkauft worden. Die Diözese könne die Immobilie für bis zu 20 Jahre mieten und für die Bildungsarbeit nutzen.

Die Thüringer Hütte im Landkreis Rhön-Grabfeld wird Kunkel zufolge unter neuer Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins als Schullandheim fortgeführt. Die Stadt Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) hat das Haus Sankt Michael erworben.

Noch keine Details nannte Kunkel zum Tagungszentrum in Schmerlenbach (Lkr. Aschaffenburg) und zum Haus Benediktushöhe in Retzbach (Lkr. Main-Spessart). Dazu würden gerade vertrauliche Gespräche stattfinden. Umfassende Informationen sollen folgen.

 
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Ich habe es verstanden, dieser Artikel ging darum die Kirchensteuer zu begründen. Richtig sozial….

    Darüber steht das Bistum, natürlich auch super sozial……

    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/entschaedigung-fuer-opfer-sexuellen-missbrauchs-bistum-wuerzburg-zahlte-2022-eine-halbe-million-euro-art-11030708

    Kann man einmal einen Artikel mit der Gesamtbilanz der Katholischen Kirche im Bistum sehen?
    Vielleicht dann auch mit allen Dominierten (Eigentums-) Gesellschaften.
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  • bobmannschaft@t-online.de
    An dieser Bilanz vermisse ich auf der Einnahmenseite z.B. die Mieteinnahmen der Kirche, die Einnahmen für Caritative- und Bildungseinrichtungen.

    Vielleicht sind diese Themen gar nicht Part der Diözese, sondern in andere Gesellschaften ausgelagert?

    Dann ist dieser Artikel aber komplett irreführend.

    Die Kirchensteuer sollte jedenfalls nicht mehr über den Arbeitgeber und dem Finanzamt eingetrieben werden. Dann passt das.
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  • chance.x@web.de
    Natürlich, nachdem etliche entlassen werden.
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