In der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gibt es zum 1. Juni eine Neubesetzung. Manfred Dürr rückt für Sabine Steinisch nach. Die 55-Jährige hat aus gesundheitlichen Gründen ihr Mandat niedergeleg. Das teilt Fraktionsgeschäftsführer Thilo Wagenhöfer mit.
Der Ingenieur Manfred Dürr arbeitet seit 18 Jahren in der Windenergie-Branche und wolle sich auch als Stadtrat für eine beschleunigte Energie- und Verkehrswendeeinsetzen. Das mache der 60-Jährige seit Jahren auch ehrenamtlich, heißt es in der Mitteilung weiter. So sei Dürr 1998 maßgeblich an der ersten Bürgersolarstromanlage Würzburgs beteiligtgewesen. Auch im Ausschuss Energie und Umwelt der IHK Würzburg-Schweinfurt hat er sich acht Jahre lang engagiert. Dürr ist unter anderem Mitglied im städtischen Radverkehrsbeirat und Vorstandsmitglied im Kreisverband vom Verkehrsclub Deutschland.
Anfang 2018 konnte er mit Unterstützung der Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann eine Nachbesserung am Maut-Buchungssystem erreichen. Seitdem würden weniger Lkw die unzulässige Abkürzung über den Stadtring nehmen.
Lieber beim Radfahren treffen als im Internet
Bedenklich findet Dürr das Auseinanderdriften der Gesellschaft, das auch "durch Filterblasen in elektronischen Medien" geschürt werde. Deshalb will er mehr reale Treffpunkte voranbringen, zum Beispiel mehr Sitzbänke in der Stadt. Auch Radeln und Gehen trügen dazu bei, ins Gespräch zu kommen und führten dazu, dass der Laden um die Ecke noch Kundschaft hat.
Der Freistaat Bayern zeichnete Manfred Dürr mit der Christophorus Medaille aus, nachdem er im November 2016 in letzter Sekunde einen Mann packte und daran hinderte, von der Friedensbrücke in den Main zu springen.
Seine Vorgängerin Sabine Steinisch war 2014 in den Stadtrat gewählt worden. In dem 50-köpfigem Gremium stellen die Grünen neun Mitglieder.