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Würzburg
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek: Corona-Regeln zu Isolation und Quarantäne müssen überprüft werden
Wegen der verschärften Personalnot durch Corona-Ausfälle in Kliniken und Heimen drängt Gesundheitsminister Klaus Holetschek zu einer Anpassung der Regelungen.
Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sieht Handlungsbedarf bei den Vorgaben für Isolation und Quarantäne im Falle von Corona-Infektionen.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sieht Handlungsbedarf bei den Vorgaben für Isolation und Quarantäne im Falle von Corona-Infektionen.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.02.2024 19:22 Uhr

Angesichts massiver Personalausfälle in Kliniken und Pflegeeinrichtungen aufgrund von Corona-Infektionen hat sich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) für eine Überprüfung der bisherigen Regelungen zu Isolation und Quarantäne ausgesprochen. "Dazu haben wir das Robert Koch-Institut bereits aufgefordert", so der Minister auf Anfrage dieser Redaktion. "Hier ist Eile geboten."

Einen bayerischen Alleingang in dieser Frage lehnt er ab. "Wir brauchen einheitliche Empfehlungen zum Vorgehen in ganz Deutschland – angepasst an die aktuelle Lage, an die Krankheitsschwere und an das, was für die Gesundheitsämter und das Gesundheitswesen insgesamt leistbar ist." Man müsse gezielt auf diejenigen achten, die einen besonderen Schutz vor Covid-19 brauchen und zugleich die Personalsituation in den Krankenhäusern im Blick behalten.

Operationen werden wieder verschoben

Wie berichtet, kommt es auch in unterfränkischen Kliniken und Heimen aktuell zu Engpässen, weil viele Mitarbeitende wegen positiver Corona-Tests zu Hause bleiben müssen. Operationen werden verschoben, Betten bleiben leer. Dies führt mittlerweile zu deutlicher Kritik an den gültigen Isolations- und Quarantänevorschriften.

Wie weit sie gelockert werden könnten, ließ Holetschek in seiner Antwort offen. Ein Ministeriumssprecher bestätigte gegenüber dieser Redaktion die angespannte und "sehr herausfordernde" Lage aufgrund von Personalausfällen. In den Kliniken sei sie "teils massiv". Fast flächendeckend müssten geplante Eingriffe und Untersuchungen eingeschränkt werden.

Grundsätzlich verteidigt der CSU-Minister die Vorgaben zur Isolation und Quarantäne als sinnvoll. Sie würden dazu beitragen, die Auswirkungen der Omikron-Welle abzumildern sowie schwere Erkrankungen und mögliche Langzeitfolgen von Infektionen zu minimieren.

Bereits jetzt sei in Ausnahmesituationen ein Abweichen von den Vorschriften möglich. Kann eine Klinik oder ein Pflegeheim trotz aller organisatorischen Anstrengungen den Betrieb nicht mehr aufrechterhalten, dürfen Mitarbeitende eine Isolation laut Holetschek nach einem negativen PCR-Test und 48 Stunden Symptomfreiheit beenden. Bei engen Kontaktpersonen sei die Quarantäne mit einem negativen Test auf fünf Tage zu verkürzen. Die Entscheidung über konkrete Lockerungen für den Notfall treffen die Behörden vor Ort in Absprache mit der jeweiligen Heim- oder Klinikleitung.

Gesundheitsminister der Länder treffen sich zu Beratungen

Um die Isolations- und Quarantänevorschriften dürfte es auch bei einer Sondersitzung der Gesundheitsminister der Länder an diesem Montag gehen. Beantragt haben sie Minister aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Baden-Württemberg und Hessen. Sie fordern eine Verlängerung der Corona-Übergangsregeln über den 2. April hinaus. Außerdem müsse der Bund die noch offenen Fragen zur Umsetzung der Hotspot-Regelung zeitnah klären.

 
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  • U. A.
    Ich finde, da sich so wenig Leute daran halten sollte man die Geschwindigkeitsbeschränkungen und einen großen Teil der Verkehrsregeln verschärfen, aber nicht mehr kontrollieren und Verstöße auch nicht mehr sanktionieren.

    Und zwar zuerst nur dort, wo am meisten passiert. Ist doch logisch oder?
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  • J. G.
    Das Problem wird eher sein, die Kontaktpersonen zu erreichen. Selbst wenn die durch die Betroffenen angegeben werden, sind die Gesundheitsämter personell gar nicht mehr in der Lage, diese nachzuverfolgen. Man darf gar nicht daran denken, was gewesen wäre, wenn der Ukraine-Krieg schon im Frühjahr 21 gewesen wäre. Da wären keine Soldaten zur Unterstützung da gewesen. Also, dass ggf. infiziertes Personal ohne Symptome die Versorgung sicherstellen soll, halte ich nicht für gut. Diese können ja auch geimpften Bewohnern das Virus übertragen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ey Leute, lest die Überschrift!
    Wegen der verschärften Personalnot drängt der "Gesundheits"Minister darauf, dass Quarantäne und Isolation geändert werden.

    Es geht hier lediglich darum, dass irgendwie ein Betrieb aufrecht erhalten wird. Wer meint, dass es um gute Patientenversorgung geht irrt. Ins Krankenhaus rein mit xy, mit Corona wieder raus. Welche Klinik kann mit noch positiven Personal ein funktionierendes Hygienekonzept auf die Beine stellen?
    Es ist zum Haare raufen. Erst alles öffnen und dann auf dem Rücken von medizinischen Personal und Patienten" Lösungen" präsentieren.
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  • J. G.
    Mit einem Aufruf, keine Kontaktpersonen anzugeben, können wir Ihren Kommentar nicht veröffentlichen. Gerne nochmal ohne den ersten Satz.
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  • S. P.
    Der Pflegenotstand ist nun leider schon vor Corona ein Thema gewesen, das man dringend hätte angehen sollen. Aber dass nun infizierte Schwestern, Pfleger und Ärzte Pauenten betreuen sollen, die gerade körperlich geschwächt sind, scheint mir der blanke Hohn.

    Dann lieber endlich die entsprechenden Berufe fair entlohnen und insgesamt attraktiver machen.
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  • E. S.
    Diese Vorschriften zur Isolation sind doch inzwischen Unsinn. Bei der Vielzahl an (symptomfreien) Erkrankungen hält sich ja kaum jemand an die Anordnungen der Ämter, wird auch kaum überprüft.
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  • D. P.
    Das erklärt, warum die Zahlen nicht heruntergehen wollen. Und in der Konsequenz muss man die Regeln und die Kontrolle verschärfen.
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  • R. E.
    Es wird alles so gedreht und bestimmt wie man es braucht. Letztes Jahr um diese Zeit war es genau das Gegenteil, was Holetschek sprach und forderte. Und jetzt sind zig Leute geimpft und das Chaos ist noch größer.
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  • G. H.
    wären ALLE geimpft, .....wäre Chaos vielleicht nicht so groß!
    Aber weil eben nicht 95-100% geimpft sind, wissen wir nicht, wie die Situation wäre, wenn denn alle geimpft wären!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn ein immer noch potentiell tödliches und häufig unvorhersehbare Langzeitfolgen verursachendes Virus das Gesundheitssystem lahmlegt, sollte die Antwort eine Verschärfung der infektionsverhindernden Maßnahmen sein, nicht deren Abschaffung!
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  • E. M.
    Glauben Sie wirklich es lässt sich nur eine Infektion verhindern - "verschieben" trifft es eher. Blicken Sie mal über ihren persönlichen Tellerrand in die Nachbarländer. Erst wenn sich nahezu jeder infiziert hat, ebbt die Welle ab. Das einzige was die Maßnahmen bringen, ist ein in die Länge ziehen. Mit dem Frühlingswetter gehen die Tendenz der Zahlen sowieso jetzt nach unten.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    "Wir brauchen eine einheitliche Regelung", um in Bayern dann wieder eine eigene "Söder"Regelung einzuführen ....
    Ich kann es nicht mehr hören und lesen! Chaos, Chaos, Chaos!!!
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  • L. E.
    Vielleicht sollte wir abwarten wie sich der Zeltversuch in Würzburg entwickelt. MP Söder hat es jedenfalls für nötig gehalten persönlich beim Start dabei zu sein. Es macht doch wenig Sinn, wenn der Gesundheitsminister meint er müsse jetzt der Mahner sein. Wahrscheinlich will er nur seinen Chef etwas nerven.
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  • H. A.
    Zu erst kamen die Leute in den weißen Anzügen wo man meinte man ist einem schlechtem Horrorfilm gelandet, sollen die Leute jetzt am besten gar nicht mehr zu Hause bleiben. Es ist unglaublich wie der Staat die Gesundheit des Volkes aufs Spiel setzt und das alles nur weil Jahrzehnte geschlampt und gespart wurde wo es nur ging.
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  • C. J.
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • O. L.
    Das ist nicht "der Staat", sondern die FDP.... traurig
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