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Würzburg
Baustelle in der Leistenstraße: Warum trotz Dauer-Stau immer noch nichts voran geht und was die Stadt jetzt tut
Seit Juli 2022 staut sich wegen einer Engstelle in der Leistenstraße der Verkehr. Frist nach Frist verstreicht ohne Ergebnis. Warum?
Gesperrt seit Juli 2022: Stadteinwärts ist die Würzburger Leistenstraße wegen eines Mauerschadens verengt.
Foto: Daniel Peter (Archivfoto) | Gesperrt seit Juli 2022: Stadteinwärts ist die Würzburger Leistenstraße wegen eines Mauerschadens verengt.
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 03.03.2024 02:35 Uhr

Seit dem Sommer 2022 sorgt eine Engstelle in der Würzburger Leistenstraße für Ärger. Stadteinwärts ist seitdem neben der Bushaltestelle "Weg zur neuen Welt" der Fahrstreifen verengt. Der Grund: Im Sommer 2022 war bei einem Unfall die Mauer eines angrenzenden Privatgrundstücks beschädigt worden. Aus Sicherheitsgründen ist die Stelle seit nunmehr anderthalb Jahren abgesperrt. 

In dieser Zeit ist wenig passiert: Die erste Frist für die Reparatur war von der Stadt Würzburg bis Ende 2022 gesetzt worden, eine zweite bis 31. März 2023, die dritte Frist dann bis Anfang August, dann eine bis Ende Oktober und eine weitere bis Ende 2023, hieß es jeweils auf Anfrage dieser Redaktion. Es handle sich, so die Pressestelle der Stadt, "um einen Schaden (...), dessen Behebung aus statischen Gründen und aufgrund des Umfelds sicher nicht trivial ist, weswegen auch einige Male Fristverlängerungen für die Instandsetzung gewährt wurden."

Zwist zwischen Grundstücksbesitzer und Versicherung des Unfallfahrers

Aber kann das ewig so weiter gehen? Pressesprecherin Claudia Lother erklärt die Situation: "Unser Ansprechpartner in dieser Sache ist der Grundstückseigentümer. Dieser ist aber für den Schaden ja nicht verantwortlich, das ist der Unfallfahrer." Mit dessen Versicherung, die für die Begleichung des Schadens herangezogen werden soll, stehe der Grundstückseigentümer "in einem privatrechtlichem Vorgang", so Lother weiter. Dessen Ende? Nicht absehbar.

In der Vergangenheit war es die Versicherung des Unfallfahrers, die bei der Stadtverwaltung immer wieder um Fristverlängerungen gebeten hatte. Die Begründung: Aufgrund des Handwerkermangels habe keine Firma mit der Reparatur der Mauer beauftragt und alle gesetzten Termine nicht eingehalten werden können.

Die Fachfirma scheint in der Zwischenzeit gefunden zu sein: Im September 2023 hieß es gegenüber der Stadt, dass der Grundstückseigentümer eine Fachfirma beauftragt hätte. Daraufhin wurde die Frist seitens der Stadt bis Oktober verlängert. Im November war dann von einem Zeitplan die Rede, den Grundstückseigentümer und Fachfirma erarbeitet hätten. Ziel des Plans: Bis Ende des Jahres sollte die Mauer wieder stehen. 

Zwangsmittel sollen nun den Druck auf die Sache erhöhen

Diesem Plan sind nun wieder keine Taten gefolgt. Deswegen greift die Stadt nun zu anderen Mitteln: Ende 2023 wurde "ein Zwangsmittel fällig gestellt", so die Stadtverwaltung. Heißt: Der Grundstückseigentümer wurde zur Kasse gebeten. Auch ein weiteres, höheres Zwangsmittel wurde angedroht, wenn die Mauer bis Ende März 2024 immer noch nicht repariert sein sollte. "Wir haben bereits mehrfach betont, dass die Leistenstraße eine wichtige Ortseinfahrt ist und die Engstelle aus Sicht der Stadt Würzburg schnellstmöglich abgestellt werden sollte", schreibt dazu die Pressestelle der Stadt. Mit der erneuten Zwangsgeldandrohung sei dieser Position noch einmal Nachdruck verliehen worden. 

 
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Kommentare
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  • Hermann Spitznagel
    Mit der Einstellung und dem Vorgehen der Stadt kann es noch Jahre dauern, bis was geschieht.
    Der Grundstücksbesitzer ist verantwortlich, dass von seinem Grundstück keine Gefährdung ausgeht.
    Die Mauer ist doch schon jahrelang marode und eine Gefahrenstelle.
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  • Heribert Mennig
    Es wäre schon gut zu wissen, um welche Auto-Haftpflichtversicherung es sich handelt. Wenn ich dort versichert wäre, würde ich sofort kündigen!
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  • Johannes Then
    Interessant wäre noch wie hoch die Zwangsmittel denn nun in der Staffel sind, Frau Meißner.
    Wegen 30€ bewegt sich denke hier weiterhin nichts.
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  • Claudia Rösler
    Ich bin sprachlos !!!
    Städtische Verwaltung lässt sich wieder mal auf der Nase herumtanzen. :-(
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  • Reinhard Opel
    ich fahre regelmäßig diese Strecke im Berufsverkehr mit meinem Sprinter 3,5 Tonnen. auch diese Engstelle läßt leicht meistern mit Tempo 30. wenn in vielen anderen Städten Tempo 30 prima funktioniert, dann ntrl auch in Würzburg.
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  • Werner Rau
    Das Gemeine ist wie immer in solchen Fällen: beim Kassieren sind die Versicherungen sehr schnell, wenn es um das Bezahlen von Schäden geht, hat man heute leider ohne Anwalt keine Chance - das Verschleppen von Leistungen ist hier Standard
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