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Würzburg
Bald mehr Lieferungen: So weit ist Unterfranken beim Impfen
Zündet der Impfturbo? Nächste Woche sollen deutlich mehr Dosen in der Region ankommen,  Hausärzte steigen beim Impfen ein. Wie die Quote im bayernweiten Vergleich ist.
Fast 30 000 Impfdosen allein von Hersteller Biontech/Pfizer sollen in der Woche nach Ostern nach Unterfranken geliefert werden.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Fast 30 000 Impfdosen allein von Hersteller Biontech/Pfizer sollen in der Woche nach Ostern nach Unterfranken geliefert werden.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:05 Uhr

Kommt die Impfkampagne in Unterfranken jetzt auf Touren? Zumindest nach Ostern sollten deutlich mehr Menschen einen Termin erhalten. Für kommende Woche ist die Lieferung von fast 39 000 Impfdosen für die neun Landkreise und die drei Städte Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg angekündigt. Das ist laut Regierung von Unterfranken ein deutliches Plus gegenüber dieser Woche mit knapp 27 000.

11,8 Prozent der Unterfranken haben eine Erstimpfung

Seit Anfang März war die Menge an Impfstoff in der Region relativ konstant. Vor allem Biontech/Pfizer soll nun deutlich mehr liefern und nach Ostern auch in Hausarztpraxen vorrangig zum Einsatz kommen. Trotz des Stopps für Unter-60-Jährige bleibt Astrazeneca mit 8000 bis 9000 Dosen pro Woche ein wichtiger Baustein für eine höhere Impfquote. Sie beträgt in Unterfranken aktuell 11,8 Prozent bei den Erst- und 5,9 Prozent bei den Zweitimpfungen. Damit liegt man bei den Erstimpfungen – Stand 30. März – leicht über dem Bayern- und Bundesschnitt von 11,6 beziehungsweise 11,3 Prozent.

Die Unterschiede in der Region selbst sind recht gering. Über die Regierung von Unterfranken wird der eingehende Impfstoff an die Impfzentren in den einzelnen Landkreisen verteilt – entsprechend der Bevölkerungszahlen. "Und es wird normalerweise alles sofort weggeimpft", sagt Regierungssprecher Johannes Hardenacke. Dies soll auch über die Osterfeiertage geschehen. Für alle bayerischen Impfzentren gibt es eine Vorgabe aus dem Ministerium: Sie sollen "möglichst an jedem Tag einer Kalenderwoche und unabhängig von etwaigen Feiertagen" impfen. Die Öffnungszeiten an Ostern sind bei den Impfzentren direkt zu erfragen.

Bald mehr Lieferungen: So weit ist Unterfranken beim Impfen

Nach den Feiertagen steigen dann bundesweit die Hausärzte in die Impfkampagne ein. Rund eine Million Dosen wöchentlich stellt der Bund dafür zur Verfügung. Für einzelne Praxen ist das zunächst nicht viel, sie dürfen maximal 50 Dosen pro Woche über die Apotheken bestellen. In Bayern haben sich laut Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rund 8500 Praxen zu Corona-Impfungen bereit erklärt: "Der Vorteil der Ärzte ist, dass sie genau wissen, welche ihrer Patienten vorerkrankt oder chronisch krank sind und deshalb vorrangig geschützt werden müssen."

Bayerische Hausärzte beginnen schon diese Woche mit Impfungen

Bayern ging dem Bund kurzfristig einen Schritt voraus und hat bereits am Mittwoch mit Impfungen bei den Hausärzten begonnen, rund 1600 Praxen beteiligen sich an dem Vorlauf. Dafür wurden laut Holetschek als Sonderlieferung 33 000 Impfdosen von Astrazeneca bereitgestellt – etwa 20 Dosen pro Praxis. "Eine kleine Menge", wie der Minister einräumt, aber "damit können wir schon jetzt in den nächsten Gang schalten".

Für Unterfranken geht Christian Pfeiffer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes, davon aus, dass künftig in nahezu jeder Hausarztpraxis gegen Corona geimpft wird. Er rechnet mit einer großen Beteiligung. Dabei würden sich die Hausärzte an die vorgegebene Priorisierung halten, so der Allgemeinmediziner aus Giebelstadt (Lkr. Würzburg). Das heißt: Wenn dieser Tage fast überall die erste Gruppe der Senioren über 80 Jahren geimpft ist, kommt Gruppe zwei an die Reihe. Das sind die 70- bis 80-Jährigen, aber auch Personal aus Kitas und Grundschulen.

Bald mehr Lieferungen: So weit ist Unterfranken beim Impfen

Nach Auskunft des Gesundheitsministeriums sind in Unterfranken aus der ersten Schutzgruppe bereits 96,7 Prozent geimpft, aus der zweiten ist es ein knappes Drittel. Nur innerhalb einer Impfgruppe haben die Hausärzte einen Ermessensspielraum, wer zuerst drankommt. "Dieser ist wichtig, da manche Erkrankungen aus ärztlicher Einschätzung ein höheres Risiko darstellen", sagt Pfeiffer.

Seit Beginn der Impfungen zur Jahreswende wurden in Unterfranken rund 70 000 Menschen über 80 Jahren erstgeimpft. Das sind fast exakt so viele wie bislang aus allen jüngeren Altersgruppen zusammen.

Allgemeinmediziner Pfeiffer ist überzeugt, dass die Hausärzte das Impfen deutlich beschleunigen – sobald genug Impfstoff vorhanden ist. Das Gesundheitsministerium macht Hoffnung: "Bis Ende April werden für Bayern rund 1,8 Millionen Impfdosen für Erst- und Zweitimpfungen erwartet", so eine Sprecherin. Bis Ende Juni rechnet man nach aktueller Prognose mit zwölf Millionen Dosen. Zum Vergleich: Seit Jahresbeginn kamen in Bayern bislang erst 2,7 Millionen Impfdosen an. 

 
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  • 691969
    Es wär so schön wenns schöner wär
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  • ParkAndRead
    Ich suche schon eine Weile den 1. April-Scherz in dieser Zeitung heute. Hoffentlich ist es nicht dieser Artikel "Bald mehr Lieferungen..." zwinkern
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  • al-holler@t-online.de
    Nee, DES is er nicht!!
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  • Erding
    Das weiß doch jedes Kind. Jedes neue Produkt, das auf den Markt kommen soll braucht Vorlaufzeiten bis es einen Start geben kann. Mit ganz kleinen Stückzahlen. Und je mehr Produktionsmaschinen, Fabriken mit entsprechenden Mitarbeitern desto mehr und rascher kommen die Produkte auf den Markt. Schon vergessen, wie viele Jahre manche darauf warten mussten, bis sie z.B. ihr Auto bekommen haben? Gab es da auch nicht schon mal "Rückrufaktionen"? Auf ein anderes Modell umsteigen? Wie denn, die Warteschlangen waren auch dort lang. "Aufgeschmissen" waren die, die bis dato überhaupt kein Auto hatten. Ein jetzt mahnender Spruch mit ernstem Hintergrund: "Und wenn er (bis da hin) nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute". Alles hat und alles braucht seine Zeit. Diese Zeit wird aber nicht zuletzt auch wegen der Mutationen immer weniger. Die meisten Mitbürger haben dies erkannt. Die Impfungen retten tagtäglich Menschenleben. Jeder "sinnlose" Impfstopp ist daher grausam und kann tödlich ausgehen.
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  • klafie
    lieber max, ich gehe doch mal davon aus, dass sich jeder vernünftige mensch, um eines tages wieder normal leben zu können und v.a. ohne maske! sich impfen lassen sollte.
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  • jebusara@web.de
    Die Maske stört nicht und der Abstand ist sogar sehr angenehm. Kann beides gern bleiben. Ob man sich den Wirkungen und Nebenwirkungen einer Impfung ohne Langzeiterkenntnis aussetzen will muss jeder selbst entscheiden (dürfen).
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  • Wuerum
    Wie definierst du denn Langzeitfolgen? Vielleicht u.a. mal https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-impfstoff-langzeitschaeden-100.html checken. Würde weiterhelfen.
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  • klafie
    bald mehr impfungen? bald ist ein dehnbarer begriff. bereits 11,8% wurden geimpft, wann kammt der rest von 88,2% bis zum sankt nimmerleisntag?
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  • info@softrie.de
    Sie rechnen falsch. 11,8% geimpft. Sie müssen aber auch die 25% Kinder und Jugendliche abziehen und die rund 15 Prozent, die sich nicht impfen lassen wollen und dort eingeschlossen auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Heißt also noch 50%
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  • georg-ries@web.de
    die ewigen Zweifler und Nörgler werden immer was finden.
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