Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) lässt bundesweit die Corona-Impfungen mit Astrazeneca vorerst für Menschen unter 60 Jahren aussetzen. Der Beschluss der GMK-Mitglieder am Dienstagabend gilt bundesweit ab sofort - und damit auch für die Region Unterfranken. Hintergrund sind weitere Fälle seltener Hirnvenenthrombosen, die im zeitlichen Zusammenhang nach einer Impfung mit Astrazeneca gemeldet worden waren.
Der bayerische Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte: "Die positive Botschaft ist: Der Impfstoff von Astrazeneca soll für die Menschen weiter verimpft werden, die das 60. Lebensjahr vollendet haben." Die Studien würden zeigen, "dass dies ein hochwirksamer Impfstoff ist, der gegen schwere Krankheitsverläufe wirkt", so Holetschek. "Wir brauchen ihn, um angesichts der dritten Welle und gefährlicher Virusmutationen die Impfungen schnell voranzutreiben."
Laut Regierung von Unterfranken stehen den neun Impfzentren in Unterfranken in dieser Woche 8100 Dosen Astrazeneca, 17 000 Biotech und 1200 Moderna zur Verfügung. In der Woche nach Ostern gebe es mehr Impfstoff, sagt Sprecher Johannes Hardenacke. Dann könnten in den Impfzentren in der Region 9000 Dosen Astrazeneca, 29 000 Biontech und 6000 Moderna genutzt werden. "Man sieht einen deutlichen Anstieg des Impfstoffangebots", so Hardenacke.
Keine freie Impfstoffwahl
Was ist, wenn man über 60 Jahre alt ist, aber nicht mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft werden möchte? "Es gibt bisher keine freie Impfstoffwahl", sagt Hardenacke.
Der Beschluss der Gesundheitsminister, bundesweit Astrazeneca-Impfungen vorerst für Menschen unter 60 Jahren auszusetzen, heißt nicht, dass das Vakzin für Jüngere gar nicht mehr verwendet wird. setzen. Jüngere Menschen können sich "nach ärztlichem Ermessen und individueller Einschätzung" auch weiterhin mit Astrazeneca impfen lassen. Diese Impfungen sollen in den Arztpraxen vorgenommen werden: "Wer Astrazeneca haben will, sollte es auch bekommen", sagt Holetschek.
Jetzt impfen auch Hausärzte
Ab sofort dürfen auch Hausarztpraxen in Bayern impfen: "Die Impfungen diese Woche sind mit Astrazeneca", sagt Dr. Christian Pfeiffer, Sprecher der Hausärzte in Unterfranken. Nach Ostern gehe es dann auch mit Biontech los. "Wir können und werden verimpfen, was wir bekommen. Wichtig ist, dass wir rasch impfen", sagt der Allgemeinmediziner aus Giebelstadt (Lkr. Würzburg). "Das ist der einzige Schutz vor einer schweren Infektion. Und die gesundheitlichen Risiken durch eine Infektion sind um ein vielfacher größer als das Risiko durch eine Impfung."
Was ist mit den Zweitimpfungen?
Was ist mit denjenigen, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca-Vakzin erhalten haben? Die Gesundheitsministerkonferenz hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgerufen, für sie so schnell wie möglich eine Empfehlung abzugeben. Die Stiko entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für das geimpfte Individuum, sondern auch für die gesamte Bevölkerung. Diese Expertenkommission hatte mitgeteilt, bis Ende April entsprechende Empfehlungen zu machen. Holetschek indes sagt: "Wir können die Menschen nicht so lange im Ungewissen lassen. Daher brauchen wir bei Zweitimpfungen schnellstmöglich Klarheit."
"Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Dem Staatsoberhaupt wurde am Donnerstag im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin der Impfstoff von Astra-Zeneca gespritzt, wie das Bundespräsidialamt mitteilte."
Jetzt wird nur noch diese Altersgruppe damit geimpft, dann wird man schon sehen was passiert. Ich werde jedenfalls nicht Versuchskaninchen sein.
Ein Trauerspiel!
Spätestens jetzt ist doch die Zeit gekommen als Verantwortliche / Politiker, im "hauseigenen" Laden bei BionTech auf den Tisch zu hauen und Klartext zu reden, damit Deutschland sofort mit ausreichend Impfdosen versorgt werden kann!
Die haben sich doch nun schon lang genug über das Bundesverdienstkreuz freuen dürfen.