
Seit fast acht Wochen wird das Würzburger Trinkwasser gechlort. Grund dafür sind die sogenannten "Pseudomonas aeruginosa", kleine Stäbchenbakterien, die Anfang November im Trinkwasser-Hochbehälter am Galgenberg gefunden wurden. Der Hochbehälter versorgt weite Teile des Stadtgebiets sowie Würzburgs Nachbargemeinde Gerbrunn mit Trinkwasser.
Seit über zwei Monaten berichtet auch diese Redaktion fortlaufend über die Verunreinigung des Wassers. Anfang Dezember wurde seitens der WVV angekündigt, dass die Chlorung voraussichtlich noch bis in den Januar 2025 hinein dauern wird.
Deswegen hatte die Redaktion bereits Anfang vergangener Woche, am Dienstag, 7. Januar, eine Anfrage an die WVV gestellt, ob mittlerweile bekannt sei, wie lange das Trinkwasser noch gechlort werden wird.
Darauf antwortete die WVV am Mittwoch, dem Tag darauf: "Zur Zeit wird das Trinkwasser noch gechlort. Voraussichtlich wird am 09. Januar (vergangener Donnerstag, Anm. d. Red) nachmittags über die weitere Vorgehensweise entschieden." Voraussichtlich für Freitagvormittag kündigte eine Konzern-Sprecherin eine Veröffentlichung der Informationen an. Bedingung für die Herausgabe der Info sei eine Abstimmung des Wortlauts mit dem Gesundheitsamt.
Die angekündigte Information wurde am Freitag nicht veröffentlicht. Und auch auf erneute Nachfragen am Freitag und Montag erteilte die WVV weiterhin keine Auskunft. Auch sechs Tage nach der ersten Anfrage hat die Redaktion also immer noch keine Antwort zum Stand der Chlorungsmaßnahmen. Stattdessen kündigte die WVV an, dass sie eine Pressemitteilung zum Ergebnis der Besprechung vom vergangenen Donnerstag veröffentlichen werde – und zwar dann, wenn auch dieser Text mit dem Gesundheitsamt abgestimmt ist. Einen Zeitpunkt dafür gab die WVV nicht an.
Update: Am Montagnachmittag hat die WVV reagiert. Die aktuellen Infos zum Trinkwasser in Würzburg finden sie hier.
Also bitte keine unbotmäßigen Nachfragen, liebe Mainpost-Redaktion!
Was sagt eigentlich Stadträtin Karin Miethaner-Vent als Aufsichtsratsvorsitzende zu diesem herablassenden Kommunikationsstil? Und Oberbürgermeister Christian Schuchardt? Als Aufsichtsratsvorsitzender der übergeordneten WVV müsste ihm doch an einer fundierten Unterrichtung der Öffentlichkeit in dieser Frage besonders gelegen sein.
Ich finde es der Würzburger Bevölkerung gegenüber unfair, ihr Wissen zurück zu behalten und statt dessen hier die arbeitenden Mitbürger zu beleidigen.
Daß die WVV schweigt und mauert läßt Schlimmes vermuten.
Aber bei diesem ör. Unternehmen auch nicht anders zu erwarten.