
Auch eineinhalb Wochen nachdem erstmals bekannt wurde, dass im Würzburger Trinkwasser sogenannte Pseudomas aeruginosa nachweisbar sind, gibt es weiterhin offene Fragen. Vor allem, wie unbedenklich ist das seitdem gechlorte Wasser? Kann man etwa mit einer OP-Wunde duschen? Informationen dazu standen kurzzeitig auf der Internetseite der WVV, jetzt sind sie wieder weg.
Am Mittwoch, 20. November, stellte die WVV als Trinkwasserversorger eine Aktualisierung zur Lage auf ihre Homepage. Der Inhalt war nicht unwichtig. Ein Screenshot, den die Redaktion zuvor anfertigen konnte, gibt Aufschluss: "Mit Berücksichtigung aller für die Trinkwasserversorgung zu betrachtenden Aspekte ist es erforderlich, die bisherigen Mitteilungen zu den Chlordesinfektionsmaßnahmen (...) zu präzisieren", hieß es in der Information zunächst.
Und weiter: Für den Schutz der Allgemeinbevölkerung sei die aktuelle Chlorkonzentration zwar wirksam - dann kommt das große Aber: "Für vulnerable Gruppen besteht allerdings weiterhin ein Restrisiko." Mittlerweile wurde diese Information aber wieder von der Internetseite gelöscht (Stand: Donnerstag, 21. November, 16.25 Uhr).
Für bestimmte Personengruppen birgt das Wasser nach wie vor ein Risiko
Grund sei, dass die Bakterien "im Biofilm des Trinkwassernetzes nur schwer erreichbar" seien und "hier sehr hohe Chlorkonzentrationen zur Elimination erforderlich wären, die nicht mit der Trinkwasserverordnung vereinbar sind". Deshalb hätten die Schutzmaßnahmen, die die WVV empfohlen hatte, weiterhin Bestand.
Gemeint sind damit, dass vor allem vulnerable Gruppen das Wasser abkochen sollen. Das gilt unter anderem für Menschen mit Mukoviszidose, offenen Wunden, Harnwegkathetern oder einer Magensonde. Auch wer immunsupprimiert ist oder "stark abwehrgeschwächt", sollte sich schützen. Außerdem sollen weiterhin Kontaktlinsen oder Inhalationsgeräte nicht mit Wasser gereinigt werden.
Diese Redaktion hat bei der WVV gefragt, warum die Info gelöscht worden ist. "Wir wollten die Passage mit dem Namen des externen Experten ergänzen, deswegen musste alles runter", meint Pressesprecherin Susanna Blum.
Am Donnerstagabend wurde dann zeitgleich von Gesundheitsamt und WVV eine neue Information auf die jeweiligen Webseiten gestellt und als Pressemitteilung verschickt. Darin heißt es: "Die von uns empfohlenen Schutzmaßnahmen haben weiterhin Bestand, bis die Ursache gefunden und beseitigt wurde beziehungsweise bis nach den Chlordesinfektionsmaßnahmen im Netz keine Pseudomonaden mehr nachgewiesen werden können."