Schon wieder eine Straßenbaustelle in Ochsenfurt: Während in der Würzburger Straße und an der Neuen Mainbrücke nach wie vor eifrig gearbeitet wird, steht die nächste Baumaßnahme unmittelbar bevor. Die Ortsdurchfahrt der B 13 wird zwischen der Gemarkungsgrenze oberhalb des Wolfgangsbergs und der Neuen Mainbrücke ausgebaut. Und zwar, wenn alles glatt läuft, bereits ab Mitte August. Neben den üblichen Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer bringt der Ausbau aber auch Erfreuliches, etwa einen Radweg entlang der Bundesstraße.
Eric Brückner vom Staatlichen Bauamt Würzburg war mit zwei Kollegen zur Sitzung des Bauausschusses nach Ochsenfurt gekommen, um das Vorhaben zu erläutern. Die Gelegenheit sei günstig, sagte Brückner. Denn durch die Baumaßnahme in Oberickelsheim, wegen der die Bundesstraße in diesem Bereich gesperrt ist, kommen derzeit nur wenige Fahrzeuge aus Richtung Ansbach. „Das ist eine einmalige Möglichkeit, alle Einfallstraßen in die Stadt zu erneuern“, sagte Bürgermeister Peter Juks (UWG).
Ein kombinierter Rad- und Fußweg wird gebaut
Maßnahmen an den Leitungen unter der Straße sind Brückner zufolge nicht geplant. Allerdings werde der Kanal mit untersucht, sagte der Ochsenfurter Bauamtsleiter Jens Pauluhn. Neu gemacht wird hingegen die Asphaltschicht. Entlang der B 13 wird auf der nördlichen Seite ein kombinierter Rad- und Fußweg geführt, der eine Breite von 2,50 bis 3,25 Metern aufweisen soll.
Vorrang hat hier grundsätzlich der schwächere Verkehrsteilnehmer, also der Fußgänger. In Richtung Altstadt ist im Bereich der Marktbreiter Straße eine Abbiegemöglichkeit für Radfahrer vorgesehen. Unter der Bahnunterführung soll, bei Bundesstraßen höchst ungewöhnlich, zu Gunsten des Rad- und Fußwegs Fläche von der Fahrbahn abgezweigt werden. Von den derzeit acht Metern Fahrbahnbreite unter der Unterführung bleiben Brückner zufolge dann immer noch akzeptable 6,50 Meter. Der schon vorhandene Gehweg auf der anderen Straßenseite bleibt erhalten.
Die Verkehrsinsel wird wieder hergestellt
Auf Höhe der Kapuzinerkirche müsse der Radweg straßenseitig an der historischen Mauer vorbeigeführt werden, sagte Peter Juks. Dabei soll die Mauer freigelegt und eventuell beleuchtet werden. Für diesen Teil der Maßnahme muss die Stadt aufkommen, die Kosten belaufen sich auf 80 000 Euro.
Erhalten bleibt der Zebrastreifen im Bereich der Lindhardstraße. Die Verkehrsinsel vor dem Alten Krankenhaus wird als Querungshilfe für Fußgänger zwischen Kauzen-Bräu und Altem Krankenhaus wiederhergestellt, und zwar barrierefrei. Ob an dieser Stelle auch eine Ampelanlage errichtet wird, stehe noch nicht fest, so Brückner. An dieser Ampel könnten Fußgänger auch die B 13 überqueren.
Die Leerrohre werden schon eingezogen
Allerdings befindet sich an dieser Stelle auch eine Bushaltestelle. Beides zusammen, also Ampel und Haltestelle, könne auf so engem Raum nicht realisiert werden, erklärte Brückner. Zunächst werde der vorherige Zustand wiederhergestellt, also die Bushaltestelle eingerichtet. Nach der Verkehrsfreigabe soll abgewartet werden, wie die Verkehrsströme sich entwickeln, und ob dann eine Ampel als notwendig erachtet wird.
Es sei nämlich auch denkbar, so Brückner, dass etliche Autofahrer beziehungsweise der Schwerlastverkehr den Weg über Südtangente und Kniebreche beibehalten, anstatt wie früher über die Neue Mainbrücke zu fahren. In jedem Fall würden unter der Straße die für eine Ampelanlage benötigten Leerrohre vorsichtshalber schon mal eingezogen.
Eine Ampel am Altenheim ist nicht machbar
Eine Ampel direkt gegenüber dem Altenheim Haus Franziskus sei hingegen nicht möglich. Britta Huber (Grüne) hatte nach dieser von vielen Bewohnern des Heims gewünschten Möglichkeit gefragt, da so der Edeka-Markt leichter erreichbar wäre. Da aber in diesem Fall drei Fahrspuren zu queren wären, würden sich lange Rotphasen ergeben, die im Hinblick auf den Verkehrsfluss auf einer Bundesstraße nicht hinnehmbar wären. An der TVO-Halle werde auf jeden Fall ebenfalls eine Ampel installiert, sagte Brückner auf Nachfrage von Barsom Aktas (UWG). Die gehöre aber nicht zur neuen Baumaßnahme, sondern sei Teil des Projekts Neue Mainbrücke.
Bert Eitschberger (SPD) wollte wissen, ob nicht die Linksabbiegemöglichkeit vom Wolfgangsberg in die Kniebreche beibehalten werden könne, weil die von vielen Autofahrern als nutzbringend wahrgenommen werde. Da grundsätzlich der alte Bestand wieder hergestellt werden müsse, sei das nicht vorgesehen, antwortete Brückner. Allenfalls wenn sich der Verkehr komplett auf die Südtangente verlagern würde, könne in Betracht gezogen werden, die Bundesstraße ganz dorthin zu verlegen. Dagegen habe sich der Stadtrat aber schon vor Jahren ausgesprochen, ergänzte Bürgermeister Juks.
Beeinträchtigungen während der Bauzeit
Während der Bauzeit wird die B 13 von der Landkreisgrenze bis zur Einmündung der Straße nach Hopferstadt gesperrt, die Einmündung selbst bleibt aber nutzbar. Von eben dieser Einmündung bis zur Kniebreche bleibt die Straße bei halbseitiger Bauweise in beide Richtungen befahrbar. Von der Kniebreche bis zur Neuen Mainbrücke wird sie halbseitig gesperrt, eine Umleitung soll im Bereich des Ärztehauses eingerichtet werden. Bis Anfang nächsten Jahres soll alles fertig sein.
Insgesamt, erläuterte Eric Brückner, kostet die Baumaßnahme rund zwei Millionen Euro. Davon entfallen 1,67 Millionen auf den Straßenbau, 250 000 Euro steuert der Bund außerdem für den Radweg bei. Dazu kommen die erwähnten 80 000 Euro, die die Stadt Ochsenfurt bezahlen muss.