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Würzburg
Autofreie Oase in Würzburg: Orden der Erlöserschwestern will Gelände öffnen und umgestalten
Gemeinsam mit der Stadt wollen die Erlöserschwestern das 15.000 Quadratmeter große Areal umbauen. Was das kosten soll und was auf dem Gelände geplant ist.
Das Areal der Erlöserschwestern von oben. Es ist das größte zusammenhängende bebaute Areal in der Würzburger Innenstadt und soll in Zukunft öffentlich zugänglich werden.
Foto: Daniel Peter | Das Areal der Erlöserschwestern von oben. Es ist das größte zusammenhängende bebaute Areal in der Würzburger Innenstadt und soll in Zukunft öffentlich zugänglich werden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Am "Tag des offenen Denkmals" Anfang September nutzten mehrere hundert Menschen die Gelegenheit, einen Blick hinter die bisher verschlossenen Tore der "Kongregation der Schwestern des Erlösers" zu werfen. Künftig soll das rund 15.000 Quadratmeter große Areal mitten in der Innenstadt tagsüber allen Bürgerinnen und Bürgern offen stehen: Mit finanzieller Unterstützung durch Mittel aus der Städtebauförderung entstehen dort grüne Oasen mit öffentlichen Fußwegeverbindungen.

"Seit jeher ist es Anliegen unserer Kongregation, auf die 'Nöte der Zeit' zu reagieren und zu handeln. Das Thema Nachhaltigkeit, Klimanotstand und Erderwärmung sehen wir als eine der aktuellen Nöte unserer Zeit und Welt", betont Schwester M. Monika Edinger, die Generaloberin der Erlöserschwestern, auf Anfrage der Redaktion. Das internationale Leitungsgremium hat bereits 2019 entschieden, alle Einrichtungen der Kongregation bis 2037 komplett auf erneuerbare Energien umzustellen: "Damit wollen wir auch künftigen Generationen Zukunft und Leben ermöglichen."

PKW-Stellplätze sollen fast komplett entsiegelt werden

Vor zwei Jahren wurde die ökologische und nachhaltige Umgestaltung des Grundstücks im Herzen des Bischofshuts in Angriff genommen. Nach Sanierung und Umbau von Kirche und Mutterhaus wird das gesamte Areal zu einem Ort der Begegnung und Gastfreundschaft mit Café, liturgischen Feiern und unterschiedlichen Veranstaltungen in den grünen Höfen und Gärten zwischen Domerschulstraße, Ebracher Gasse und Bibrastraße: "Wir wollen mitten in der Würzburger Innenstadt eine grüne, autofreie Oase sein", sagt Schwester Monika.

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Früher waren es 45, zuletzt noch 20 PKW-Stellplätze, die fast komplett entsiegelt und in Grünflächen umgewandelt werden. Übrig bleiben auf dem gesamten Areal drei Behindertenstellplätze, zwei Parkplätze für die E-Autos und zwei Kurzzeit-Stellplätze zum Be- und Entladen. Im ersten Bauabschnitt entsteht eine öffentliche Fußwegeverbindung zwischen dem Haupttor am Bruderhof und dem Eingang Bibrastraße durch den Heideckhof und den Zandthof im Zentrum des Grundstücks. "Das Areal wird an sieben Tagen tagsüber geöffnet sein", bestätigt die Generaloberin das, was Stadtbaurat Benjamin Schneider kürzlich im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats (Puma) verkündet hatte.

Unterstützung aus der Städtebauförderung des Freistaats

Stadt und Regierung von Unterfranken werden die Umgestaltung unterstützen und 30 Prozent der förderfähigen Kosten übernehmen. Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt werden aktuell mit 500.000 Euro geschätzt, von denen der Freistaat aus Mitteln der Städtebauförderung 90.000 Euro und die Stadt 60.000 Euro schultern. "Im Gegenzug bekommen wir im Grundbuch die ewige Zugänglichkeit gesichert", so Schneider. Das Projekt der Erlöserschwestern sei mit seiner hochwertigen Gestaltung der Freiflächen ein "Beitrag zur Entsiegelung der Stadt und für das Klima".

Im Puma kam das Projekt sehr gut an: Die finanzielle Förderung durch die Stadt wurde einstimmig beschlossen, gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, eine Vereinbarung zur öffentlichen Zugänglichkeit des Geländes nach dem Vorbild von Lusamgärtchen und Mozartareal mit der Kongregation abzuschließen. "Das Projekt ist in vielerlei Hinsicht einmalig und absolut beispielgebend. Wir werden in Zukunft noch mehr Gelegenheit haben, dort unterstützend tätig zu werden", sagte ÖDP-Stadtrat Raimund Binder. Das letzte Wort hat der Stadtrat an diesem Donnerstag.

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  • K. F.
    ich finde es auch gut, dass die Erlöserschwestern einen Einblick in ihr Klosterleben gaben, da sie
    ja sonst streng unter Klausur stehen. Mir war das Wetter ehrlich gesagt zu schlecht um am Sonntag nochmals vor die Haustüre gehen zu wollen, war früh schon mal pitsch nass. Schön,
    wenn alle so positiv über die Klosteranlage sprechen, großes Pluszeichen.
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  • G. B.
    Wahrscheinlich haben Stadt und Kirche schon lange nicht mehr so etwas Gutes für die Allgemeinheit getan - endlich mal gute Nachrichten von der Kirche und aus dem Rathaus.
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  • S. T.
    Toll! Eigentum verpflichtet, auch kommenden Generationen gegenüber. Die Schwestern machen es vor!
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  • D. H.
    Super Idee!
    Ich entsiegle nun auch meinen Innenhof und mache ihn für die Öffentlichkeit zugänglich. Dann bekomme ich bestimmt auch aus Steuermitteln gehörige Zuschüsse für die Renovierung meines Hauses.
    Herr Wötzel: nicht der Freistaat oder die Stadt schießt hier an eine reiche Institution Gelder, sondern der Steuerzahler. Bitte immer bei der Wahrheit bleiben.
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  • P. W.
    Die Wahrheit, die Sie nach der Lektüre des Artikels unabhängig vom Inhalt Ihres Kommentars sicherlich verstanden haben:

    Nicht die Renovierung von Privatgebäuden wird hier staatlich und städtisch gefördert, sondern ausdrücklich die Entsiegelung und Begrünung von Flächen, die hinterher der Allgemeinheit täglich zur Verfügung stehen werden.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Patrick Wötzel
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  • G. B.
    Gut, dann machen wir ab sofort bei Ihnen im Innenhof Party - jeden Tag!!!! Und ein Bier für das Stadtkind geht auf meine Rechnung, damit er das Leben etwas lockerer nehmen kann!!!
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  • P. S.
    "Das Thema Nachhaltigkeit, Klimanotstand und Erderwärmung sehen wir als eine der aktuellen Nöte unserer Zeit und Welt. Wir wollen mitten in der Würzburger Innenstadt eine grüne, autofreie Oase sein"

    Das sind ja sehr gute Nachrichten.

    Gott sei Dank können die Autofetischisten und die CSU dieses Vorhaben der Erlöserschwestern nicht verhindern.
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  • G. Z.
    Ich glaube auch, dass die Erlöserschwestern nochmal in der Bibel nachgeguckt haben und da stand wohl doch nichts vom Auto
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