Die Grundfläche ist größer als die Residenz: Die Kongregation der Schwestern des Erlösers plant eine Umgestaltung des großen Geländes rund um ihr Kloster in der Würzburger Innenstadt. Während die Sanierung und der Umbau von Kloster und Mutterkirche bereits begonnen haben, laufen gleichzeitig die Vorbereitungen für weitere Umstrukturierungen und eine Öffnung des Areals für die Öffentlichkeit.
Aus dem Gelände soll ein "urbanes Gebiet" werden
Als ersten Schritt hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) dem Würzburger Stadtrat einstimmig die notwendigen Änderungen des Bebauungsplans "Innenstadt" empfohlen. Die Änderung kann im beschleunigten Verfahren erfolgen und betrifft hauptsächlich die Zweckbestimmung des Innenstadt-Blocks zwischen Ebracher Gasse, Bibrastraße, Domerschulstraße, Franziskanerplatz und Bruderhof. Sie soll von "Kirche und kirchliche Einrichtungen" zum "urbanen Gebiet" geändert werden, wie Stadtbaurat Benjamin Schneider im Puma erläuterte.
Die Zahl der Schwestern des katholischen Ordens hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen, die Erlöserschwestern "ziehen sich daher auf einige Wohnbereiche zurück und möchten das Areal für die Bürgerschaft öffnen", so Schneider.
Von ehemals 1000 Schwestern sank die Zahl auf rund 50
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten im Mutterhaus in der Stadtmitte bis zu 1000 Schwestern, heute sind es noch gut 50, viele von ihnen älter als 70 Jahre. Zu dem Gelände gehören neben der Klosteranlage unter anderem die Theresienklinik, die Räumlichkeiten der Theologischen Fakultät der Universität und einige Wohnhäuser mit Einzelhandels- und Gastronomieflächen.
"Wir haben uns dazu entschlossen, bewusst die Tore für die Bevölkerung zu öffnen und wollen künftig Bereiche schaffen, die jedem offen stehen", erklärte Miriam Christof, Pressesprecherin der Erlöserschwestern, im vergangenen Herbst im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Gelände soll zu einem barrierefreien und mittelfristig auch klimaneutralen Ort der Begegnung und Gastfreundschaft werden. Die Pforte wird aus der Ebracher Gasse Richtung Innenstadt verlegt, geplant sind nach Christofs Worten ein öffentliches Café mit Gärten und autofreier Außenanlage sowie Räumlichkeiten für sozial schwächere Menschen.
Die dafür erforderliche Änderung des Bebauungsplan soll vom Stadtrat am 10. März beschlossen werden.
danke an die Erlöserschwestern
und bitte auch künftig qualitätvoll halten und nicht dem schnöden City-Mammon opfern
Eine Aufwertung der Innenstadt!!