Das Mutterhaus-Areal der Erlöserschwester in der Würzburger Innenstadt am Bischofshut wird nach den Sommerferien weitgehend autofrei sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Kongragation. Lediglich drei Schwerbehinderten-Parkplätze, zwei Stellplätze in der Garage für die E-Autos der Schwestern und zwei Kurzzeit-Parkplätze zum Be- und Entladen seien hier künftig vorzufinden.
Gab es bis vor gut drei Jahren noch rund 45 Parkplätze auf dem Gelände zwischen Domerschulstraße, Ebracher Gasse und Bibrastraße, ist deren Zahl inzwischen auf gut 20 gesunken. In wenigen Wochen werde es dort bis auf eine Handvoll keine weiteren Parkmöglichkeiten mehr geben.
Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien
Auf der höchsten Leitungsebene der Kongregation, dem Generalkapitel, wurden mehrere Beschlüsse gefasst, die sich mit dem Thema Verantwortung und Bewahrung der Schöpfung befassen. „Bis spätestens 2037 sind alle Einrichtungen auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen“, wurde von den Erlöserschwestern festgelegt.
Doch was machen die Mitarbeitenden, wenn sie nicht mehr vor Ort parken können? „Wir haben ein Mobilitätskonzept entwickelt, um den Kolleginnen und Kollegen Alternativen anzubieten“, wird Martin Stapper, der Geschäftsführer der Kongregation, in der Mitteilung zitiert.
So können die Mitarbeitenden beispielsweise über die Kongregation ein JobRad leasen. Als weitere Alternative bietet das Unternehmen das Job-Ticket des Würzburger Verkehrsverbundes (WVV) zu besonderen Konditionen an. Die Kongregation beteiligt sich auch am Mitfahrer-Portal der Stadt Würzburg, das voraussichtlich Ende Juni an den Start gehen soll. Parallel dazu hat sich das Unternehmen bemüht, alternative Parkplätze für die Mitarbeitenden zu finden. Es bestehe auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten oder die Arbeitszeiten entsprechend einer Fahrgemeinschaft anzupassen oder in Gleitzeit umzuwandeln, so Stapper.
Eventuell Pendelbus zu Parkplätzen am Stadtrand
Langfristig kann sich der Geschäftsführer vorstellen, dass ein Pendelbus von den kostenfreien Parkplätzen am Stadtrand zum Mutterhausareal fährt oder ein Car-Sharing-Angebot eingerichtet wird oder Lastenfahrräder zur Personenbeförderung angeschafft werden.
Doch was wird aus den Flächen auf dem Mutterhaus-Areal, die bis vor kurzem noch als Parkplätze genutzt wurden? „Wir wollen sie bepflanzen und mit verschiedenen impulsgebenden Installationen versehen“, erklärt Sandra Räder, die Architektin der Kongregation. So entstünden nicht nur neue spirituelle Orte zum Innehalten oder zur Begegnung, sondern auch kleine Ökosysteme, die dazu beitrügen, das Stadtklima zu verbessern, endet die Mitteilung.