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Würzburg
Ausstattung, Platzwahl, Programm: 6 Tipps für das Familien-Camping mit Kindern
Campen ist für Kinder ein unvergessliches Erlebnis. Doch ohne die richtige Planung kann einiges schiefgehen. 6 Tipps, wie der Campingurlaub mit Kindern gelingt.
Den passenden Campingplatz finden, einen Plan B für Regentage aufstellen und auf kindgerechte Ausstattung vor Ort achten: Mit der richtigen Planung wird Camping für die ganze Familie zum Spaß.
Foto: PIKSEL/Getty Images | Den passenden Campingplatz finden, einen Plan B für Regentage aufstellen und auf kindgerechte Ausstattung vor Ort achten: Mit der richtigen Planung wird Camping für die ganze Familie zum Spaß.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 02.08.2023 03:39 Uhr

Im Zelt übernachten, den ganzen Tag draußen sein und Abenteuer in der Natur erleben - Camping ist für Kinder eine spannende Erfahrung. Aber nicht nur unter Kindern ist Urlaub auf dem Campingplatz beliebt. Laut einer Umfrage des Online-Portals Statista ist Camping für rund 12 Millionen Deutsche die bevorzugte Urlaubsform.

Am meisten schätzen die Camperinnen und Camper der Statista-Umfrage zufolge dabei vor allem die Selbstbestimmtheit und Flexibilität, die Zeit in der Natur und die Unkompliziertheit des Campingurlaubs. Sechs Tipps wie der Campingurlaub für die ganze Familie zu einem erholsamen Erlebnis wird.

1. Nicht ohne Buchung losfahren

Gerade in der Ferienzeit wird es auf Campingplätzen häufig sehr voll. Wer ohne Buchung in den Campingurlaub fährt, könnte deshalb eine böse Überraschung erleben.
Foto: apichon tee/Getty Images | Gerade in der Ferienzeit wird es auf Campingplätzen häufig sehr voll. Wer ohne Buchung in den Campingurlaub fährt, könnte deshalb eine böse Überraschung erleben.

Einfach losfahren und das Lager spontan dort aufschlagen, wo es schön ist: Von dieser romantischen Vorstellung von Campingurlaub sollten sich gerade Familien dringend verabschieden, rät Thomas Reimann, Pressesprecher von Pincamp, dem Campingportal des ADAC. Denn die Campingbranche hat nicht erst seit Corona starken Zulauf erfahren, die Kapazitäten der Plätze sind jedoch begrenzt. "Wir raten dringend dazu, den Platz vorher zu buchen", sagt der Experte. "Gerade jetzt, wenn die Ferien beginnen, wird es vielerorts nämlich schon sehr eng." Besonders für Familien könnte es dann schwer werden, spontan noch auf einem extra familienfreundlichen Platz unterzukommen.

2. Auf kindgerechte Sanitäranlagen und Freizeitangebote achten

Viele Campingplätze locken Familien mit kindgerecht eingerichteten Waschhäusern und Spielbereichen. Besonders Wasserspielplätze kommen bei den meisten Kindern gut an.
Foto: Denise Schiwon | Viele Campingplätze locken Familien mit kindgerecht eingerichteten Waschhäusern und Spielbereichen. Besonders Wasserspielplätze kommen bei den meisten Kindern gut an.

Bei der Auswahl des Campingplatzes sollten Familien zunächst klären, welche Erwartungen sie an den Platz stellen, rät Reimann. Denn Ausstattung und Freizeitangebote variieren zum Teil stark. "Ich muss schauen, ob der Platz zu mir und meiner Familie passt", sagt der Experte. Ist ein umfangreiches Betreuungs- und Animationsprogramm für die Kinder gewünscht? Gibt es Entspannungsbereiche für Erwachsene? Brauche ich kindgerechte Sportangebote?

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Ein offizielles Siegel für besonders kinder- oder familienfreundliche Plätze gebe es zwar nicht, gerade größere Plätze werben jedoch häufig zum Beispiel mit einem speziellen Freizeitprogramm oder kindgerechten Waschhäusern. Außerdem bieten viele Buchungsseiten mittlerweile Filter an, die Campingplätze nach Kriterien wie Freizeitangebote für Kinder oder kindgerechte Ausstattung bewerten.

3. Für mehr Privatsphäre und Flexibilität: ein Familienbad buchen

Für mehr Privatsphäre und Flexibilität können Familien auf einigen Campingplätzen  mittlerweile private Badezimmer buchen, sogenannte Familienbäder.
Foto: Christoph Wehrer/Stiftung Haus der kleinen Forscher/obs, dpa | Für mehr Privatsphäre und Flexibilität können Familien auf einigen Campingplätzen  mittlerweile private Badezimmer buchen, sogenannte Familienbäder.

Mit Kindern muss der Gang ins Waschhaus oft schnell gehen. Lange Schlangen vor Toiletten und Duschen könnten sonst zur Herausforderung werden. Wer das vermeiden und für seine Familie etwas mehr Privatsphäre schaffen möchte, kann bei einigen Campingplätzen mittlerweile ein sogenanntes Familienbad buchen, rät Markus Knoll von Camping Katzenkopf in Sommerach (Lkr. Kitzingen). "Das ist ein separates, abschließbares Badezimmer, das dann nur von mir und meiner Familie benutzt wird", sagt Knoll. "Das ist bei vielen Plätzen jetzt immer mehr im Kommen."

4. Indoor-Aktivitäten als Plan B für Regentage

Regentage können mit Kindern im Camper ganz schön lang werden. Schon bei der Buchung sollten Familien deshalb auf Indoor-Aktivitäten in der Umgebung achten.
Foto: Patrick Seeger, dpa (Symbolbild) | Regentage können mit Kindern im Camper ganz schön lang werden. Schon bei der Buchung sollten Familien deshalb auf Indoor-Aktivitäten in der Umgebung achten.

Wenn es am Urlaubsort stunden- oder sogar tagelang regnet, kann die Zeit im Camper oder Zelt gerade für Kinder ganz schön lang werden. Reichen Bücher, Spiele und Malutensilien im Reisegepäck dann nicht mehr aus, ist es praktisch, wenn vor Ort ausreichend Indoor-Angebote vorhanden sind. "Wenn man sich als Familie für einen Campingplatz entscheidet, sollte man darauf achten, dass auch für schlechtes Wetter vor Ort Möglichkeiten geboten sind", sagt Madeleine Adrian vom Campingplatz Rhoencamping bei Bischofsheim in der Rhön.

Viele Campingplätze bieten genau für diese Tage beispielsweise Aufenthaltsräume oder überdachte Spielbereiche an. Aber auch ein Hallenbad, eine Trampolin- oder Kletterhalle in der Nähe können über verregnete Urlaubstage hinweghelfen.

5. Die Stellplatzwahl: Bei der Buchung das Kommentarfeld nutzen

Bei vielen Campingplätzen ist die Buchung eines bestimmten Stellplatzes noch nicht möglich. Der Experte rät deshalb, das Kommentarfeld zu nutzen.
Foto: Pixel-Shot - stock.adobe.com | Bei vielen Campingplätzen ist die Buchung eines bestimmten Stellplatzes noch nicht möglich. Der Experte rät deshalb, das Kommentarfeld zu nutzen.

Neben der Frage nach dem passenden Campingplatz spielt auch die Wahl des Stellplatzes für viele Familien eine Rolle. Mit kleinen Kindern bieten sich beispielsweise Plätze mit viel Schatten oder kurzen Wegen zu den Waschhäusern an. "Wir werden oft nach Schattenplätzen gefragt – besonders von Familien", sagt Linda Wenzel vom Main Camp Resort in Zellingen (Lkr. Main-Spessart). "Bei Ankunft zeigen wir die Plätze deshalb gerne."

Denn ohne Ortskenntnis kann die Platzwahl im Vorfeld schwierig werden und ist bei vielen Campingplätzen auch nur bedingt möglich. "In den meisten Fällen ist es so, dass ich mir meinen genauen Stellplatz bei der Buchung nicht aussuchen kann", sagt Reimann. "Dass manche Campingplätze das jetzt anbieten, ist eine noch recht junge Entwicklung."

Viele buchen deshalb ihren bewährten Stellplatz direkt für das kommende Jahr erneut. Aber auch für den ersten Besuch hat der Camping-Experte einen Rat: "Mein Tipp ist, bei der Online-Buchung das Kommentarfeld zu nutzen. Da kann man zum Beispiel angeben, dass man in der Nähe eines Waschhauses stehen möchte."

6. Zentrale Orte zeigen und Regeln erklären: Familien-Führung über den Platz

Bei einem Rundgang über den Campingplatz können Eltern ihren Kindern zu Beginn des Urlaubs zentrale Orte zeigen und Camping-Regeln nahebringen.
Foto: VGN/A. Gaspar-Klein | Bei einem Rundgang über den Campingplatz können Eltern ihren Kindern zu Beginn des Urlaubs zentrale Orte zeigen und Camping-Regeln nahebringen.

Sicherheit ist für den Urlaub mit Kindern ein wichtiger Aspekt. Auch deshalb wissen viele Familien Camping zu schätzen. "Uns wird immer wieder berichtet, dass viele auch deshalb campen, weil die Kinder auf dem Campingplatz relativ sicher sind", sagt Reimann. "Das ist ein umzäunter und abgegrenzter Bereich, auf dem Kinder schnell Anschluss finden." Damit Kinder aber auch auf großen Plätzen den Überblick behalten, könnten Familien zu Beginn des Urlaubs einen Rundgang über das Gelände einplanen, um den Kindern wichtige Orte wie das Waschhaus, den eigenen Stellplatz oder Spielplätze zu zeigen.

Dabei könne man den Kindern dann auch gleich Camping-Regeln wie Ruhezeiten nahebringen, rät Madeleine Adrian. "Es ist wichtig, den Kindern bewusst zu machen, dass es eine Mittags- und eine Nachtruhe gibt und sie zum Beispiel nicht durch alle Zelte rennen dürfen", sagt sie.

 
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  • Hery.Mennig@web.de
    Als Motorradfahrer habe(n) ich/wir jahrzehntelang Urlaube mit dem Zelt gemacht. Ende der 70er Jahre war man mit Motorrad nicht überall gern gesehen. So wurden wir am Campingplatz Titisee brüsk abgewiesen, wurden dafür am nagelneuen Campingplatz Schluchsee mit Kusshand aufgenommen. In den 80ern hat sich das Gott sei Dank geändert. Heutzutage macht das Campen aber keinen Spaß mehr. Die Platzordnungen sind oft extrem übertrieben. Besonders gravierend sie diese, wenn es viele Dauercamper auf den Plätzen gibt. Selbst außerhalb der übertriebenen Nachmittags- und Abendruhezeiten wird man blöd angemacht, wenn auch nur ein Lachen jemand stört. Für Kinder ist das weniger spaßig! Abenteuer konnten Kinder früher eher erleben, wenn z.B. auf dem Platz eine Lagerfeuerstelle war. Zelte sind heute auf Campingplätzen die absolute Ausnahme. Nur noch Wohnmobile und Wohnanhänger. Familien machen besser Urlaub auf dem Bauernhof. Das ist für Kinder viel spannender!!
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