Lange war es verhältnismäßig still geworden um die Klimabewegung Fridays for Future, die in Würzburg zwischenzeitlich bis zu 5000 Menschen auf die Straße gebracht hatte. Die Bewältigung der Pandemie ließ im öffentlichen Bewusstsein wenig Raum für die Anliegen der Bewegung. Außerdem erschwerte die Infektionsgefahr die Bedingungen für Versammlungen immens.
Mit dem Ukraine-Krieg stehen die Anliegen der Bewegung plötzlich wieder fett auf der gesellschaftlichen Tagesordnung: Die Themen erneuerbare Energien, Mobilitätswende und Solidarität mit Geflüchteten könnten angesichts der Abhängigkeit von russischem Gas und explodierenden Spritpreisen derzeit brisanter nicht sein.
Würzburger Demo ist Teil von globalen Klimaprotesten
"Es ist traurig, dass es dafür einen Krieg gebraucht hat", sagt Benedikt Schürzinger (22). Gemeinsam mit der 22-jährigen Mirjam Rube und dem 23-jährigen Johannes Kirchhoff, ist der Student Teil des Fridays for Future-Organisationsteams in Würzburg. An diesem Freitag um 15.30 Uhr demonstriert die Bewegung mit einem Aufzug von den Zellerauer Mainwiesen durch die Innenstadt. Die Versammlung ist laut einer Pressemitteilung Teil eines globalen Klimastreiks, bei dem bundes-und weltweit für besseren Klimaschutz gestreikt werden soll.
"Wir demonstrieren, weil die Gründe für unseren Klimastreik noch akuter geworden sind als vor der Pandemie", sagt der 22-jährige Schürzinger. Trotz Pandemie seien die Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Und nun käme auch noch der Ukraine-Krieg dazu: "Das ist nicht nur eine massive humanitären Krise, sondern auch enorm klimafeindlich", sagt Musikpädagogikstudentin Mirjam Ruben. Aufrüstung verbrauche enorm viele Ressourcen und auch die massive Verwüstung wirke sich schädlich auf die Umwelt aus.
Würzburger Proteste richten sich explizit auch gegen Grünen-Politik
Irritierend sei, dass in Deutschland scheinbar aus dem Nichts 100 Milliarden Euro für die Rüstungsindustrie verfügbar gemacht werden könnten, für Klimaschutz jedoch angeblich deutlich weniger Geld zur Verfügung stehe, sagen Schürzinger, Kirchhoff und Rube .
Auch, dass der deutsche Wirtschaftsminister nun in Katar über den Kauf von Flüssiggas verhandelt, sieht das Trio kritisch: "Wir machen uns dort schon wieder abhängig von Autokraten", sagt Politikstudent Kirchhoff.
Ohnehin sei man massiv enttäuscht von der "fehlenden Konsequenz" der grünen Klimapolitik: "In der Opposition konnte man labern, aber seit die Grünen an der Regierung beteiligt sind, blasen sie ins selbe Horn wie die vorherige Regierung." Dies gelte auch für die Positionen der Grünen beim Thema Aufrüstung.
Diese Forderungen hat Fridays for Future Würzburg
Die Demonstration am Freitag richte sich also explizit auch gegen die Beteiligung der Grünen an der Ampelpolitik. Vor allem drei besonders drängende Forderungen habe man an die Regierung: Das Ende sämtlicher Erdgasinfrastrukturprojekte, das Ende jeglicher staatlicher Investitionen in die Gewinnung fossiler Energieträger sowie eine "radikale, sozialgerechte Mobilitätswende".
Doch auch lokale Forderungen erhebt Fridays for Future in Würzburg: "Dass der Straßenbau, beispielsweise beim Greinbergknoten, nach wie vor dem Ausbau des ÖPNV vorgezogen wird, ist unzeitgemäß und aufgrund der klimatischen Folgen nicht vertretbar", heißt es in einer Pressemitteilung zur Demo am Freitag. "Es ist sofort notwendig, hier vor Ort unsere Entscheidungen anders zu treffen und den Schutz unseres Klimas zur wichtigsten Handlungsgrundlage zu machen."
Es ist durchaus möglich, dass ein einzelnen Mensch es veranwortet, unseren Planeten schneller zugrunde zu richten, als es die größte Klimaerwärmung vermag.
Zudem habe all diese Freitag-Demos - ob mit oder ohne Greta - eigentlich auch nichts erreicht. Ja, man spricht mehr darüber - man tut aber nichts dagegen.
Die Regierung soll es richten. Welche denn? Selbst die Grünen - jetzt an der Regierungsfront - müssen eingestehen, dass auch noch andere Probleme zu lösen sind. Nicht jeder Haushalt kann den Schalter umlegen und ab sofort nur noch auf erneuerbaren Energien setzen. Nicht jeder kann ohne Auto oder ÖPNV seine Arbeitsstelle erreichen.
Vermutlich ist der Großteil Eurer Mitläufer nicht in der Verantwortung, für andere sorgen zu müssen. Und - niemand klaut Euch Eure Zukunft. Das ist auch die Unsere!
die letzten ca. 20 Jahre haben viel zuviele Leute gedacht: "uns kann keiner", kräftig befeuert von einer Regierung des nationalen Stillstandes, die ohne Rücksicht auf die Zukunft "Wirtschaft auf Teufel komm raus" propagiert hat.
Uns kann aber sehr wohl einer, solange wir an irgendwelchen Tröpfen hängen.
Das rächt sich jetzt, und wer gewollt hätte, hätte das voraussehen müssen (an Mahnungen nicht nur seitens der Wissenschaft hat es nicht gefehlt). Da hilft es auch nix, gegen FFF zu meckern, die genau nochmal in die selbe Kerbe hauen - gescheiter wäre es mMn, das (stillschweigend/ zähneknirschend) zur Kenntnis zu nehmen und endlich ernsthafte Konsequenzen bei der eigenen Bequemlichkeit zu ziehen.
Glauben Sie mir, Klimaschutz ist über eher kurz als lang das Problem auch und gerade der Armen und Geringverdiener. Und auch derer, die glauben, es geht sie nichts an oder es stimmt eh alles nicht.
Geht leider nicht von heute auf morgen. Vielen Dank dafür, liebe Autoindustrie, liebe Union, liebe Frau Merkel!
Immerhin haben nun vielleicht ein paar mehr Leute eingesehen, dass es auch geopolitisch klug wäre, wenn wir energieautark wären mit erneuerbaren Energieträgern. Traurig dass es dafür einen Krieg braucht.
Demonstriert gerne gegen den Krieg, aber bitte wegen des Leids unschuldiger Menschen, nicht weil da zu viel CO2 emmitiert wird. Damit mach Ihr Euch sonst nur für die Konservativen angreifbar.
Ihre anmaßenden Unterstellungen mir gegenüber überlese ich einfach mal höflich.