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Würzburg
Aufrüstung und Gasgeschäfte mit Katar: Fridays for Future in Würzburg demonstriert jetzt auch gegen die Grünen
Am Freitag demonstriert Fridays for Future wieder in Würzburg. Warum die Bewegung sich durch den Ukraine-Krieg bestärkt sieht und jetzt die Grünen kritisiert.
Benedikt Schürzinger (von links), Johannes Kirchhoff und Mirjam Rube von Fridays for Future Würzburg sehen sich durch den Ukraine-Krieg in ihren Positionen bestärkt.
Foto: Ivana Biscan | Benedikt Schürzinger (von links), Johannes Kirchhoff und Mirjam Rube von Fridays for Future Würzburg sehen sich durch den Ukraine-Krieg in ihren Positionen bestärkt.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:38 Uhr

Lange war es verhältnismäßig still geworden um die Klimabewegung Fridays for Future, die in Würzburg zwischenzeitlich bis zu 5000 Menschen auf die Straße gebracht hatte. Die Bewältigung der Pandemie ließ im öffentlichen Bewusstsein wenig Raum für die Anliegen der Bewegung. Außerdem erschwerte die Infektionsgefahr die Bedingungen für Versammlungen immens.

Mit dem Ukraine-Krieg stehen die Anliegen der Bewegung plötzlich wieder fett auf der gesellschaftlichen Tagesordnung: Die Themen erneuerbare Energien, Mobilitätswende und Solidarität mit Geflüchteten könnten angesichts der Abhängigkeit von russischem Gas und explodierenden Spritpreisen derzeit brisanter nicht sein.

Würzburger Demo ist Teil von globalen Klimaprotesten

"Es ist traurig, dass es dafür einen Krieg gebraucht hat", sagt Benedikt Schürzinger (22). Gemeinsam mit der 22-jährigen Mirjam Rube und dem 23-jährigen Johannes Kirchhoff, ist der Student Teil des Fridays for Future-Organisationsteams in Würzburg. An diesem Freitag um 15.30 Uhr demonstriert die Bewegung mit einem Aufzug von den Zellerauer Mainwiesen durch die Innenstadt. Die Versammlung ist laut einer Pressemitteilung Teil eines globalen Klimastreiks, bei dem bundes-und weltweit für besseren Klimaschutz gestreikt werden soll.

"Wir demonstrieren, weil die Gründe für unseren Klimastreik noch akuter geworden sind als vor der Pandemie", sagt der 22-jährige Schürzinger. Trotz Pandemie seien die Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Und nun käme auch noch der Ukraine-Krieg dazu: "Das ist nicht nur eine massive humanitären Krise, sondern auch enorm klimafeindlich", sagt Musikpädagogikstudentin Mirjam Ruben. Aufrüstung verbrauche enorm viele Ressourcen und auch die massive Verwüstung wirke sich schädlich auf die Umwelt aus.

Würzburger Proteste richten sich explizit auch gegen Grünen-Politik

Irritierend sei, dass in Deutschland scheinbar aus dem Nichts 100 Milliarden Euro für die Rüstungsindustrie verfügbar gemacht werden könnten, für Klimaschutz jedoch angeblich deutlich weniger Geld zur Verfügung stehe, sagen Schürzinger, Kirchhoff und Rube .

Auch, dass der deutsche Wirtschaftsminister nun in Katar über den Kauf von Flüssiggas verhandelt, sieht das Trio kritisch: "Wir machen uns dort schon wieder abhängig von Autokraten", sagt Politikstudent Kirchhoff.

Ohnehin sei man massiv enttäuscht von der "fehlenden Konsequenz" der grünen Klimapolitik: "In der Opposition konnte man labern, aber seit die Grünen an der Regierung beteiligt sind, blasen sie ins selbe Horn wie die vorherige Regierung." Dies gelte auch für die Positionen der Grünen beim Thema Aufrüstung.

Diese Forderungen hat Fridays for Future Würzburg

Die Demonstration am Freitag richte sich also explizit auch gegen die Beteiligung der Grünen an der Ampelpolitik. Vor allem drei besonders drängende Forderungen habe man an die Regierung: Das Ende sämtlicher Erdgasinfrastrukturprojekte, das Ende jeglicher staatlicher Investitionen in die Gewinnung fossiler Energieträger sowie eine "radikale, sozialgerechte Mobilitätswende".

Doch auch lokale Forderungen erhebt Fridays for Future in Würzburg: "Dass der Straßenbau, beispielsweise beim Greinbergknoten, nach wie vor dem Ausbau des ÖPNV vorgezogen wird, ist unzeitgemäß und aufgrund der klimatischen Folgen nicht vertretbar", heißt es in einer Pressemitteilung zur Demo am Freitag. "Es ist sofort notwendig, hier vor Ort unsere Entscheidungen anders zu treffen und den Schutz unseres Klimas zur wichtigsten Handlungsgrundlage zu machen."

 
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  • R. B.
    Liebe Anhänger von FFF!
    Es ist durchaus möglich, dass ein einzelnen Mensch es veranwortet, unseren Planeten schneller zugrunde zu richten, als es die größte Klimaerwärmung vermag.
    Zudem habe all diese Freitag-Demos - ob mit oder ohne Greta - eigentlich auch nichts erreicht. Ja, man spricht mehr darüber - man tut aber nichts dagegen.
    Die Regierung soll es richten. Welche denn? Selbst die Grünen - jetzt an der Regierungsfront - müssen eingestehen, dass auch noch andere Probleme zu lösen sind. Nicht jeder Haushalt kann den Schalter umlegen und ab sofort nur noch auf erneuerbaren Energien setzen. Nicht jeder kann ohne Auto oder ÖPNV seine Arbeitsstelle erreichen.
    Vermutlich ist der Großteil Eurer Mitläufer nicht in der Verantwortung, für andere sorgen zu müssen. Und - niemand klaut Euch Eure Zukunft. Das ist auch die Unsere!
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  • H. H.
    Das Problem ist "einfach"

    die letzten ca. 20 Jahre haben viel zuviele Leute gedacht: "uns kann keiner", kräftig befeuert von einer Regierung des nationalen Stillstandes, die ohne Rücksicht auf die Zukunft "Wirtschaft auf Teufel komm raus" propagiert hat.

    Uns kann aber sehr wohl einer, solange wir an irgendwelchen Tröpfen hängen.

    Das rächt sich jetzt, und wer gewollt hätte, hätte das voraussehen müssen (an Mahnungen nicht nur seitens der Wissenschaft hat es nicht gefehlt). Da hilft es auch nix, gegen FFF zu meckern, die genau nochmal in die selbe Kerbe hauen - gescheiter wäre es mMn, das (stillschweigend/ zähneknirschend) zur Kenntnis zu nehmen und endlich ernsthafte Konsequenzen bei der eigenen Bequemlichkeit zu ziehen.
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  • R. B.
    Betrachtet man die Forderungen der FFF-Bewegung und bleuchtet gleichermaßen, wer diese Leute überhaupt sind, wird so manches verständlich. Das typische Milieu der meisten „Fridays for Future“- Demonstranten erzählt ein Aussteiger der Bewegung, ist großstädtisch, linksliberal, hip. Arzttöchter treffen auf Juristensöhne. Veganismus zählt ebenso zum unausgesprochenen Kodex des Hip-Seins wie der Einkauf im Secondhand-Laden. Die Bewegung war von Anfang an viel zu elitär und entsprechend viel zu abgehoben, als dass sie dies selbst überhaupt auch nur bemerkt hätte. Nur wem es materiell gutgeht, der hat letztlich die Zeit und auch die Muße, den Klimaschutz als das persönlich wichtigste und auch einzige politische Thema unserer Zeit zu betrachten und ihm alles andere unterzuordnen. Die Bewegung in ihrem Elfenbeinturm merkt dabei gar nicht, dass ihre Kritik den Lebensstil vieler sozial Schwächerer betrifft, die aus finanziellen Gründen nicht immer die freie Wahl haben.
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    "Nur wem es materiell gutgeht, der hat letztlich die Zeit und auch die Muße, den Klimaschutz als das persönlich wichtigste und auch einzige politische Thema unserer Zeit zu betrachten und ihm alles andere unterzuordnen."

    Glauben Sie mir, Klimaschutz ist über eher kurz als lang das Problem auch und gerade der Armen und Geringverdiener. Und auch derer, die glauben, es geht sie nichts an oder es stimmt eh alles nicht.
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  • R. B.
    Und jetzt?
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  • B. M.
    Dass die FFF jetzt Ausgaben für Verteidigung anzweifeln, zeigt wo sie wirklich stehen.
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  • K. F.
    sollen sie ruhig wieder demonstrieren, habe nichts dagegen. aber: haben sie wirklich schon viel erreicht?
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  • D. P.
    Mehr als die Querdenker, zumal sie die Wissenschaft hinter sich haben.
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  • E. V.
    Liebe FFF, ich schätze Euren Einsatz für eine vernünftige Klimapolitik wirklich. Aber glaubt Ihr Habeck ist gerne nach Katar gefahren, um die Gasversorgung kurzfristig zu sichern? Mittelfristig müssen wir weg von Gas und Öl, alles richtig.
    Geht leider nicht von heute auf morgen. Vielen Dank dafür, liebe Autoindustrie, liebe Union, liebe Frau Merkel!
    Immerhin haben nun vielleicht ein paar mehr Leute eingesehen, dass es auch geopolitisch klug wäre, wenn wir energieautark wären mit erneuerbaren Energieträgern. Traurig dass es dafür einen Krieg braucht.

    Demonstriert gerne gegen den Krieg, aber bitte wegen des Leids unschuldiger Menschen, nicht weil da zu viel CO2 emmitiert wird. Damit mach Ihr Euch sonst nur für die Konservativen angreifbar.
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  • G. K.
    Es ist schon ein Witz das hier Meinungen nicht widergegeben werden, ohne dass man jemanden beleidigt oder pers. angeht. Ist das die Meinungsfreiheit die ihre Zeitung teilt.
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  • B. H.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • R. E.
    Wir brauchen die Menschen von FFF weiterhin. Sie halten dieses Thema einfach am Leben. Und das ist gut so. Und ja: es ist nur EIN Thema von VIELEN. Letztlich ist es eine Frage, wie wir Menschen miteinander umgehen. Und da sehe ich keine Regierungsfarbe, sondern eher schwarz.
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  • T. K.
    Wenn die Menschen von FFF das auch vorleben, so ist das in Ordnung. Nur allein mir fehlt der Glaube (Neuestes Handy, Soziale Netzwerke, Streamen, Urlaub und so vieles mehr?)
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  • R. B.
    Die weiße Musikerin Ronja Maltzahn darf nach einem Entschluss von Fridays for Future nicht wie zunächst geplant bei einer Demonstration in Hannover auftreten. Die Hannoveraner Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung sagte einen Auftritt der Künstlerin an diesem Freitag in der Innenstadt ab, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Die Aktivisten begründeten die Absage mit der Frisur der Sängerin. Dreadlocks seien in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung schwarzer Menschen geworden. „Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen“, schrieben die Klimaschützer. Mehr muss man über diese "Jammer-Sekte" nicht wissen.
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  • D. P.
    … weil der Ableger in Hannover ja repräsentativ für die weltweite Bewegung ist. Der Diskurs über diesen Fehltritt ist wichtig und richtig. Aber er sollte nicht genutzt werden, um von der Sache abzulenken.
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  • R. B.
    @Meinungsvertreter, Sie dürfen sich gerne zum Apostel dieser Truppe machen, aber Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich diese Leute auch nur ansatzweise ernst nehme. Den Vorgang in Hannover dürfen Sie durchaus als sinnbildlich für diese ganze Bewegung sehen. Auch die Forderungen, welche man hier in Würzburg aufstellt zeigt doch deutlich, wie "militant" diese Sekte unterwegs ist. Das Klimaproblem ist kein Problem einer elitären Gruppierung, sondern ist global und vor allem sozial zu lösen; dafür fehlt diesen Leuten jeglicher Weitblick. Wir brauchen keine Jammerlappen die uns jeden Tag erzählen wie grausam diese Welt ist, in der die FFF-Jünger wohlgemerkt sehr feudal leben, sondern wir brauchen mittel- und langfristige Pläne, welche realistisch umsetzbar sind und welche alle Menschen aus allen sozialen Schichten berücksichtigen.
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  • D. P.
    Sie kennen ja sicher die IPCC-Berichte und deren Lösungen, die von den Regierungen weltweit nicht ausreichend umgesetzt werden. Ihre Phrase "kein Gejammer, sondern realistische Pläne" erübrigt sich damit. Und dann sollten Sie auch verstehen, warum die Leute weltweit auf die Straße gehen. Einfach mal losgelöst von FFF und auf die Sache fokussiert.

    Ihre anmaßenden Unterstellungen mir gegenüber überlese ich einfach mal höflich.
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  • R. B.
    Mein lieber Meinungsvertreter, in welcher Welt leben Sie eigentlich? Fahren Sie einmal nach China oder Indien, dann bekommt der von Ihnen permanent zitierte IPCC-Bericht ganz schnell eine reale Note. Alleine in diesen beiden Ländern leben fast 3 Mrd. Menschen und was glauben sie, was deren dringlichstes Problem ist? Nein, nicht der IPCC-Bericht, sondern die Tatsache, am nächsten Tag etwas zu essen zu bekommen. Oder glauben Sie vielleicht daran, dass auf dem afrikanischen Kontinent das dringlichste Problem der meisten Menschen der gemachte Klimawandel ist? Nein, ist er nicht. Probleme wurden noch nie mit Hysterie und Panik gelöst, sondern mit Sachverstand, Ideen und Weitsicht. Ich will damit den IPCC-Bericht in keinster Weise in Frage stellen, nur weiß ich, dass die dort gemachten Vorgaben völlig unrealistisch sind.
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  • D. P.
    Vielen Dank, dass Sie Ihre Unkenntnis zugeben und so bereitwillig in meine Finte getappt sind. Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion mit Ihnen. Der Bericht der WGIII zur Minderung des Klimawandels wurde noch gar nicht veröffentlicht (siehe https://www.de-ipcc.de/355.php). Der IPCC macht auch keine Vorgaben, sondern spricht Empfehlungen aus. Ob diese Empfehlungen "völlig unrealistisch" sind, möchte ich bezweifeln.
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  • R. B.
    So langsam wird es kindisch. Ich habe nicht behauptet Ihren zitierten Bericht zu kennen, ging jedoch davon aus, dass es sich um eine der zahlreichen Studien zum Klimawandel handelt, welchen ich auch in kleinster Weise leugne. Allerdings zeigt Ihr Verhalten, dass Sie in keinster Weise ernst zu nehmen sind, daher erübrigt sich tatsächlich jegliche Diskussion.
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