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Würzburg
Auch für die Kaufhof-Angestellten: 500 Menschen gehen am 1. Mai in Würzburg für die Arbeitenden auf die Straße
Faire Entlohnung und Bildungsgerechtigkeit, auch Kritik an der FPD und die schlechtere Lage vieler Frauen waren Thema auf der Mai-Demonstration in Würzburg.
Zur 1. Mai-Demonstration und Kundgebung am Unteren Markt sind rund 500 Menschen nach Würzburg gekommen. Sie demonstrierten für 'mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit'.
Foto: Silvia Gralla | Zur 1. Mai-Demonstration und Kundgebung am Unteren Markt sind rund 500 Menschen nach Würzburg gekommen. Sie demonstrierten für "mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".
Sarah Gräf
 |  aktualisiert: 06.05.2024 02:37 Uhr

Knapp 500 Menschen sind am 1. Mai dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gefolgt und gegen 10.30 Uhr vom Hauptbahnhof in Richtung Unterer Markt aufgebrochen. "Die Stimmung ist sehr gut, auch weil das Wetter mitspielt", meint Jonas Schneider, Gewerkschaftssekretär der DBG, der den Zug anführt. "Hoch mit den Löhnen, runter mit den Mieten", rufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Weg zur Kundgebung, die Evelyne Sachs (Die Linke), unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" gegen 11 Uhr eröffnet.

Verschiedene Gewerkschaften trugen ihre Forderungen rund um die Arbeit am 1. Mai in Würzburg vor.
Foto: Silvia Gralla | Verschiedene Gewerkschaften trugen ihre Forderungen rund um die Arbeit am 1. Mai in Würzburg vor.

Neben höherer Entlohnung sind auch Bildungsgerechtigkeit und eine bessere Vermögensverteilung Forderungen, die heute an die Politik gestellt wurden. Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di machte sich in ihrer Rede am Unteren Markt auch für Frauen stark: Besonders im Handel seien 80 Prozent der Beschäftigen Frauen. Sie findet, auch hier brauche es endlich Tarifverträge. Besonders verurteilte sie die Schließung der Würzburger Galeria Kaufhof Filiale – allein "über 50 ver.di Mitglieder stehen bald auf der Straße".

Demonstration in Würzburg: Schuldenbremse, Streikrecht und die "Teilzeitfalle"

Klemens kritisierte außerdem die Rolle der Frauen im sich zuspitzenden Fachkräftemangel. Der demografische Wandel sei scheinbar aus heiterem Himmel gekommen und "jetzt sollen Frauen das richten" und mehr arbeiten. Eine "bodenlose Unverschämtheit", findet Klemens in Anbetracht der "Teilzeitfalle" in der viele Frauen säßen und der unzuverlässigen Kinder- und Altersbetreuung. Sie fordert gleiche Bezahlung, die Abschaffung des Ehegattensplittings und eine gerechtere Verteilung der Sorge-Arbeit.

Aber auch an der FPD übt Klemens scharfe Kritik. Sie fordert Finanzminister Lindner auf, nicht länger "Steuerpolitik für Reiche" zu machen und: "Raus aus der Zwangsjacke der Schuldenbremse!". Merklich empört zeigte sie sich zudem über jüngste Forderungen der FDP, das Streikrecht zu verschärfen. "Finger weg vom Streikrecht! Wer sich daran wagt, verbrennt sich die Finger!", so Klemens abschließend. Die Kundgebung endete gegen Mittag mit einem lockeren Beisammensein.

 
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