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Bad Neustadt/Würzburg
Ab Dienstag in Apotheken: Über 400.000 Unterfranken bekommen Gratis-Masken
Die Idee ist gut, die Verteilung eine Herausforderung: Ab Dienstag können sich Über-60-Jährige kostenlose FFP2-Masken holen. Apotheken warnen vor Superspreader-Events.
Der Würzburger Apotheker Wolfgang Schiedermair zeigt einige Modelle an FFP2- Masken. Ab Dienstag bekommen über 400 000 Unterfranken diese kostenlos.
Foto: Thomas Obermeier | Der Würzburger Apotheker Wolfgang Schiedermair zeigt einige Modelle an FFP2- Masken. Ab Dienstag bekommen über 400 000 Unterfranken diese kostenlos.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:41 Uhr

Das ging schnell: Anfang dieser Woche entschied Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, alle Bürger, die älter als 60 Jahre sind, und auch Jüngere, sofern sie an schweren oder chronischen Krankheiten leiden, noch im Dezember mit hochwertigen FFP2-Masken auszustatten, um Corona-Ansteckungen zu verhindern. Drei kostenlose Masken können sich die Betroffenen zunächst in der Apotheke holen – schon ab kommenden Dienstag, 15. Dezember. Apotheker in der Region appellieren an ihre Kunden, nicht alle gleichzeitig zu kommen. 

Erst an diesem Donnerstag ging die Info bei den Apothekern ein, dass sie sich um die Verteilung der Masken kümmern sollen. "Das zeigt zum einen, wie groß das Vertrauen der Politik in die Leistungsfähigkeit der Kollegen ist", sagt Christian Machon, Sprecher des Apothekerverbands im Landkreis Rhön-Grabfeld. Andererseits sei die Organisation der Weitergabe eine große Herausforderung, schließlich dürfte das Interesse an den FFP2-Masken sehr groß sein. Ihnen wird ein deutlich besserer Schutz vor dem Coronavirus zugeschrieben als textilen Mund-Nase-Bedeckungen. 

Superspreader-Events vermeiden 

"Wir haben unsere Verkaufsräume schon ein wenig umgebaut, um mehr Platz für den Andrang zu schaffen", berichtet Machons Kollege Wolfgang Schiedermair, der in Würzburg zwei Apotheken betreibt. Zudem werde man rot-weißes Klebeband auf den Boden in und vor dem Geschäft anbringen, um den Publikumsverkehr zu kanalisieren.

Ab Dienstag bekommen Menschen, die über 60 Jahre alt und/oder krank sind, in den Apotheken kostenlos jeweils drei FFP2-Masken ausgehändigt. Im Bild trägt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine solche Maske.
Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa | Ab Dienstag bekommen Menschen, die über 60 Jahre alt und/oder krank sind, in den Apotheken kostenlos jeweils drei FFP2-Masken ausgehändigt. Im Bild trägt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine solche Maske.

Ganz wichtig ist den Pharmazeuten, dass nicht alle berechtigten Kunden gleich schon am Dienstag kommen. Ansonsten drohten die Schlangen vor den Apotheken zu Superspreader-Events mit großer Ansteckungsgefahr zu werden. Schließlich sind allein in Unterfranken laut Statistischem Landesamt aktuell knapp 400 000 Frauen und Männer über 60 Jahre alt - und damit maskenberechtigt. Hinzu kommen zahlreiche weitere Risikopatienten.

Machon und Schiedermair versprechen ihren Kunden, dass genügend Masken vorrätig sind. "Wir haben gleich mal 5000 Stück beim Großhandel geordert", verrät der Rhöner Apotheker. Es gebe also auch nach dem Dienstag noch ausreichend Exemplare. Der Bayerische Apothekerverband rät den Bürgern, ihre Stamm-Apotheke aufzusuchen. So hätten die Verantwortlichen im Blick, welcher Kunde berechtigt ist. Ansonsten müssten sie sich einen Ausweis zeigen lassen.

Apotheken registrieren Kunden

Dass Einzelne versuchen werden, FFP2-Masken gleich bei mehreren Apotheken abzugreifen, könne man nicht ganz ausschließen, heißt es beim Verband. Aber auch da bauen viele vor: Machon, der Apotheken in Bad Neustadt und Mellrichstadt leitet, sagt, er werde Listen auslegen, auf denen die Kunden den Erhalt der Masken quittieren müssen. Kollege Schiedermair will sich die Erlaubnis holen, die Daten ihm bislang unbekannter Kunden vorübergehend im Computer zu speichern.

Ab Januar gibt es die Masken über Gutscheine

Ab Januar sollen die gleichen Berechtigten dann in zwei Etappen noch einmal insgesamt zwölf FFP2-Masken erhalten. Dafür aber verschicken die Krankenkassen Gutscheine, zudem ist dann eine Eigenbeteiligung von zwei Euro pro halbes Dutzend Masken vorgesehen. Aktuell bekommen die Apotheker alle Kosten über das Ministerium erstattet. Er verstehe allerdings nicht ganz, "warum jetzt alles so hoppla-hopp gehen muss", gibt Christian Machon zu bedenken. Eine Verteilung ab Januar, mit Anschreiben an alle Berechtigten,  hätte seiner Ansicht nach gereicht.

Der Würzburger FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann freut sich über die Entscheidung von Gesundheitsminister Spahn: 'Lieber spät als gar nicht.'
Foto: Patty Varasano | Der Würzburger FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann freut sich über die Entscheidung von Gesundheitsminister Spahn: "Lieber spät als gar nicht."

Da ist der Würzburger FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann anderer Meinung. Schon vor Monaten habe er dem Gesundheitsminister vorgeschlagen, die vulnerablen Gruppen durch eine Vergabe kostenloser FFP2-Masken besser vor Ansteckung zu schützen, so Ullmann. Er freue sich, dass Minister Jens Spahn diese Idee jetzt endlich aufgreife: "Lieber spät als gar nicht." Die bundesweit für die Aktion veranschlagten 490 Millionen Euro seien "gut investiertes Geld".

Gesundheitspolitikerin hofft auf Besonnenheit

Für ist die SPD-Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen) ist die Masken-Vergabe über die Apotheken eine pragmatische Lösung für mehr Gesundheitsschutz, aber angesichts des zu erwartenden Andrangs in den Apotheken"nicht unproblematisch". Die Bundestagsabgeordnete, die selbst Ärztin ist, bittet die Anspruchsberechtigten deshalb, "besonnen von diesem Angebot Gebrauch zu machen".

 
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  • andersdenker
    3 Masken - na ja besser als nix ... es folgen ja noch 12 weitere ... wie lange sollen die halten bzw. verwendet werden???
    Auf die Idee gefährdete Menschen frühzeitig besser zu schützen hätte ja schon mal einer im Sommer kommen können bevor der Virus wieder Einzug in Heimen und Kliniken hält. Dann würden auch die Kliniken mit diesen Erkrankten nicht überfüllt und dadurch überlastet sein ... aber lieber sperren wir die Bevölkerung weg ... vielleicht sind das ja Gedankengänge eines Laien - aber so sehe ich zusammenfassend unsere jetzige Situation
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Die Jüngeren nehmen zuhnemend den Älteren die Intensivbetten weg
    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.covid-19-intensivstation-in-stuttgart-der-taegliche-kampf-um-leben-und-tod.ea555aa5-cc5e-4401-8146-8cbd6cd62878.html
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  • radfahrer
    Trotz seit Monaten andauernder omynöser Maskenpflicht noch steigende Coronazahlen?

    Was hat dieses "Fetisch" für gebracht?

    Insider dürftens wissen

    Begrifferkläsung -Fetisch-; Näheres -Wikipedia-
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Ja es ist schon erstaunlich wie einige Verweigerer von Kontaktbeschränkungen, AHA-Regeln, usw. alle Bemühungen zunichte machen.
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  • deweka
    Prävetionsparadox für Anfänger:
    Es gibt Verkehrsregeln aber trotzdem streben Menschen im Verkehr.
    Dann können wir die Verkehrsregeln auch abschaffen.

    Das Prävetionsparadox ist nicht nur Insidern bekannt.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    @radfahrer
    "Insider dürftens wissen"

    Starkes Indiz für Verschwörungstheorie
    "Gefühl, anderen gegenüber durch scheinbar exklusives Wissen einen Vorsprung zu haben"
    https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien
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  • Alfisti
    Inhaltlich unsinnig, aber interessante Rechtsschreibung.

    Ist das schon das neue corona-deutsch?
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Maskenverweigerer und Corona Leugner sind das große Problem dieser Pandemie. Masken sind alleine kein 100% Schutz. Jedoch mit den weiteren Regeln AHA-L erhöht sich die Schutzwirkung. Das versteht eigentlich jedes Kind. Nur die ewig gestrigen verstehen das nicht.
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  • Arcus
    Ich weiß nicht was der Artikelschreiber unter schnell versteht. Daß die FFP 2 Masken deutlich wirkungsvoller sind als die zum Teil schlampig aufgestetzten Alltagsmasken, ist seit Beginn der Krise bekannt. Warum jetzt Spahn jetzt erst, in Mitten der Krise mit der Verteilung anfängt und die Ausgabestellen (Apotheken) noch nicht mal im Vorfeld eingebunden sind, ist ein Armutszeichen.
    die Masken sollten soweit möglich unter freiem Himmel ausgegeben werden um weitere hotspots zu vermeiden. BTW auch Bayern hat mittlerweile genügend Masken eingelagert. Warum geben die Länder die Masken nicht vorzeitig ab? Produziert wird ja jetzt auch schon in größerem Umfang in Deutschland.
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  • Laeufer61
    Also ich habe...

    ..mit meinem Stamm-Apotheker schon bei den ersten Meldungen einer geplanten kostenlosen Verteilung eine Absprache getroffen:
    Ich rufe den Apotheker an und lasse die Masken auf meinen Namen zurücklegen und er ruft mich an wann's zeitlich passt bzw. beim nächsten Rezept nehme ich sie mit.
    Wenn man etwas mitdenkt geht vieles!

    Bleiben sie alle achtsam und gesund!
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Man hätte die Masken problemlos im September/Oktober jedem Berechtigten mit der Post schicken können. Krankenkassen und Rentenversicherung kennen berechtigte Personen am besten. Jetzt müssen die Apotheken den Schlamassel ausbaden.
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  • Baetz_Johannes@t-online.de
    besser kann man es nicht schreiben, ein Beitrag der einem zum Nachdenken anregt, warum kommen unsere "intelligenten Politiker" nicht auch auf so eine einfache wie sinnvolle Idee ??
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  • al-holler@t-online.de
    Schlaues Gerede, sonst nix! Kann mich nicht erinnern, das das damals jemand vorgeschlagen hätte; Sie etwa????
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  • Einwohner
    Diejenigen, die am meisten Geld zur Verfügung haben, bekommen also die Masken umsonst, der Rest darf sie sich kaufen.
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  • tabima
    Seid wann sind Rentner die Top Verdiener hier in Deutschland???
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  • Einwohner
    Unterscheide zwischen Einkommen und Vermögen!
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  • tabima
    Ich glaube Sie wissen nicht, wovon Sie reden.....vielleicht einfach mal mit offenen Augen durch die Welt gehen....
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  • Einwohner
    Sie müssen mal Durchschnitt von Einzelfall unterscheiden. Im Durchschnitt haben wir die reichste Rentnergeneration die es je gab.
    Warum werden nicht alle gleich behandelt?
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Das mit dem Durchschnitt ist immer so eine Sache. Etwas differenzierter
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/881968/umfrage/umfrage-der-generation-60plus-zum-nettoeinkommen-in-deutschland
    Auch die Gruppe von Rentnern die von Altersarmut betroffen sind, ist mit über 3 Millionen nicht gerade gering. Die können sich vom Durchschnitt nichts kaufen.

    ... haben wir die reichste Rentnergeneration die es je gab... "
    Ja, wir haben auch die reichsten Jugendlichen, die reichsten Millionäre, die reichsten Hartz IV Empfänger, die reichsten [bel. Berufsgruppe], usw. Selbst die Niedriglohnempfänger sind vermutlich die "reichsten" die es je gab.
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