Diese Nachricht klang für einige Betroffene zumindest nach ein bisschen Erleichterung in der Corona-Krise: Hat man beim Kontakt zu einem Corona-Infizierten eine FFP2-Maske getragen, müsse man nicht in die 14-tägige Quarantäne, zu der man dann eigentlich verpflichtet ist. Der Schweinfurter Lokalsender "Radio Primaton" hatte von dieser Möglichkeit, eine Quarantäne vermeiden zu können, unter Berufung auf einen HNO-Arzt und das Gesundheitsamt berichtet.
FFP2-Masken sind kein Freifahrtschein
Richtig oder falsch? Auf Nachfrage bestätigt eine Sprecherin des Gesundheitsamts in Schweinfurt generell: "Das Tragen der FFP2-Maske schützt den Träger immer dann vor Quarantäne, wenn die Maske richtig getragen wird, sprich die Maske an den Rändern eng anliegt und der Nasenclip angepasst ist. Entscheidend für einen wirksamen Schutz ist auch, dass die FFP2-Masken regelmäßig gewechselt werden."
Ein Freifahrtschein sei das Tragen der speziellen Atemschutzmasken allerdings nicht. "Allein das Tragen einer FFP2-Maske schützt nicht per se vor einer Quarantäne, aber die Wahrscheinlichkeit nicht in Quarantäne zu müssen ist hoch", betont die Sprecherin. Ob ein FFP2-Träger nach Kontakt mit einer infizierten Person in Quarantäne muss, sei "immer Entscheidung des Gesundheitsamtes". Die Behörde würde "in einem persönlichen Gespräch entscheiden, ob die Kontaktperson in Quarantäne muss".
Ministerium: FFP2-Masken medizinischem Personal vorbehalten
So sieht es auch das bayerische Gesundheitsministerium. "Die Veranlassung von Quarantäne obliegt dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt", heißt es aus München. "Kontaktpersonen der Kategorie I, die durch engeren Kontakt ein höheres Infektionsrisiko haben, müssen 14 Tage in Quarantäne." Dabei handle es sich insbesondere um Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskollegen.
Dass sich Privatpersonen mit FFP2-Masken eindecken, um sich so zu schützen und bei Kontakten eine mögliche Quarantäne zu umgehen, sieht das Gesundheitsministerium indes sehr skeptisch: Im Frühjahr, zu Beginn der Pandemie, habe man dadurch "ein massives Problem" gehabt, so eine Ministeriumssprecherin gegenüber dieser Redaktion. Es hatte schlicht nicht genügend FFP2-Masken auf dem Markt gegeben. Nun habe sich die Lage zwar etwas entspannt, dennoch sollten die Masken "vor allem medizinischem Personal zur Verfügung stehen".