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Würzburg
Angriff auf Israel-Flagge: Würzburger Landrat bietet Antisemiten die Stirn
In Israel eskaliert die Gewalt, in Deutschland nehmen die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Symbole zu. Warum sich der Würzburger Landrat solidarisch mit Israel zeigt.
Vor dem Würzburger Landratsamt weht wieder die israelische Flagge. Sie wurde bereits am Mittwoch gehisst, in der Nacht zum Donnerstag aber von Unbekannten zerstört. 
Foto: Thomas Obermeier | Vor dem Würzburger Landratsamt weht wieder die israelische Flagge. Sie wurde bereits am Mittwoch gehisst, in der Nacht zum Donnerstag aber von Unbekannten zerstört. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:47 Uhr

Vor dem Würzburger Landratsamt weht wieder die israelische Flagge. Landrat Thomas Eberth (CSU) hat sie am Freitagmorgen erneut gehisst, um damit "Verbundenheit mit Israel" auszudrücken. Und um zu zeigen, dass er sich von "antisemitischen Handlungen" nicht beeindrucken lässt. Die Nationalflagge Israels hing bereits seit Mittwoch vor der Kreisverwaltungsbehörde in der Würzburger Zeppelinstraße. In der Nacht zum Donnerstag wurde sie von bislang Unbekannten vom Mast geholt und bewusst zerschnitten. 

Erster antisemitischer Vorfall in der Region Würzburg

Landrat Eberth wertet diesen anti-israelischen Vorfall als "terroristischen Akt" auf dem Grundstück des Landratsamtes. Als "einen bewussten Akt gegen die Menschlichkeit, gegen den wir uns mit Zivilcourage wehren müssen". Weil er den Tätern nicht die Oberhand geben möchte, werde er nicht müde, immer wieder die israelische Flagge vor dem Landratsamt zu hissen, betonte er am Freitag vor Journalisten. 

Für Eberth ist es nicht nur ein Stück Stoff, das zerschnitten wurde. Sondern ein "symbolischer Gewaltakt gegen den Staat Israel und seine Menschen". Zutiefst schockiert sei er über den ersten antisemitischen Anschlag in der Region, seitdem sich die Lage im Nahen Osten verschärft habe. "Die Zerstörung der Nationalflagge muss auch als Drohgebärde gegen die bei uns lebenden Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens gewertet werden", sagte er und rief dazu auf, sich gegen jede Art von Antisemitismus und Rassismus zu stemmen. 

Solidarität mit Israel: Am Freitag hisste Landrat Thomas Eberth (vorne rechts) wieder die israelische Nationalflagge vor dem Würzburger Landratsamt. Dabei wurde er unterstützt von (von links) Landtagsabgeordnete und Kreisrätin Kerstin Celina (Bündnis90/Die Grünen), Isabell Schumacher, Partnerschaftsbeauftragte des Landkreises und Jürgen Eisentraut . 
Foto: Thomas Obermeier | Solidarität mit Israel: Am Freitag hisste Landrat Thomas Eberth (vorne rechts) wieder die israelische Nationalflagge vor dem Würzburger Landratsamt.

Dass die israelische Flagge vor dem Würzburger Landratsamt hängt, hat seinen Grund. Seit 1997 pflegt der Landkreis Würzburg eine Partnerschaft mit dem Kreis Mateh Yehuda, der zwischen Tel Aviv und Jerusalem liegt. Bereits seit 1990 gibt es einen regen Schüleraustausch. Um an den Jahrestag der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel zu erinnern, wurde am 12. Mai vor dem Würzburger Landratsamt die israelische und deutsche Nationalflagge gehisst. Sie sollte bis zum 14. Mai, dem Jahrestag der Staatsgründung Israels im Jahr 1948, als Zeichen der Solidarität, vor dem Landratsamt wehen. 

Landrat Thomas Eberth stellt sich hinter Josef Schuster 

Israel erfährt gerade eineWelleder Gewalt. Und in Deutschland nehmen die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Symbole des Staates Israel zu. Landrat Thomas Eberth stellt sich hinter den Würzburger Josef Schuster. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland fordert, den Schutz jüdischer Einrichtungen zu erhöhen. "Die Existenz des Staates Israel muss ebenso selbstverständlich und sicher sein wie das Leben unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland und überall auf der Welt", so Eberth. 

 
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  • A. S.
    Schwieriges Thema. Aber Fakt ist: Israel ist nicht unschuldig an dieser Situation! Wer Zorn sät..... Natürlich: Nichts rechtfertig Gewalt. Müsste man aber nicht auch palästinensische Flaggen aufhängen? Frag ja nur!
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  • M. B.
    Richtig,die Lage ist verzwickt in Israel und das seit der Gründung des Staates . Der UN Teilungsplan (1947) und alle darauf folgenden Konflikte Palästinenser Kriege, 6 Tage Krieg...) haben den Hass zwischen Arabern und Juden bis heute geschürt. Die radikal islamische Hamas welche im Gazastreifen regiert treibt den Hass immer weiter. Natürlich ist es spekulativ aber ich bin der Auffassung, dass die Geschichte anders verlaufen wäre, hätte man einen Staat Palästina und Israel im Teilungsplan 1947 gleichwertig berücksichtigt und unter den Schutz der UN gestellt. Auch wenn es immer schwieriger wird. Ein von Israel und USA akzeptiertes Palästina könnte helfen den Jahrzehnte langen Streit zu schlichten. Es braucht hier aber auch Zugeständnisse auf beiden Seiten. Das hissen der israelischen Flagge löst das Problem nicht und der palästinensischen auch nicht. Es braucht politische Diplomatie zwischen Israelis und Palästinenser und eine Abwahl der radikal islamischen Hamas.
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  • M. D.
    In Hagen hat man eine andere, weniger breitbeinige Entscheidung getroffen, wie der Spiegel soeben berichtet:

    „Sorge vor antisemitischen Krawallen - Stadt Hagen hängt Israelflagge ab

    Die israelische Fahne vor dem Rathaus in Hagen sollte an ein historisches Datum erinnern. Manche sahen das offenbar als einseitige Solidaritätsbekundung im Nahostkonflikt. Die Stadt reagierte.....

    ...Am Mittag habe die Polizei die Kommune dann dringend aufgefordert, die Fahne sofort abzuhängen. Ein Sprecher der Polizei sagte jedoch, die Polizei habe lediglich eine Einschätzung der Lage abgegeben, wonach die Situation vor Ort eskalieren könnte.“...
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  • R. Ö.
    Keine deutsche Waffenlieferungen mehr an Israel!!!
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  • J. N.
    Überhaupt keine Waffenlieferungen an irgendwen!
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  • R. B.
    Deutschland wird sich geschichtlich bedingt zu Israel bekennen müssen. Aber Schuld und Verantwortung sind etwas völlig unterschiedliches. Selbstverständlich müssen wir allen hier lebende Juden und jüdische Einrichtungen schützen und die Täter, welche Hass schüren, streng bestrafen. Aber wir müssen und sollten nicht den Nahost-Konflikt einseitig beurteilen und gutheißen, denn nichts anderes tun wir, wenn wir Israel die moralische Unterstützung gewähren. Mit deutschen Waffenexporten nach Israel wird Schuld getilgt, aber sind israelische Soldaten, welche im staatlichen Auftrag morden, anders zu beurteilen wie die Kämpfer der Hamas?
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  • M. S.
    Marder.
    sehr guter Kommentar
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  • S. K.
    Warum werden hier überall Israel-Flaggen gehisst? Wem nützen diese äußerst wohlfeilen Solidaritätsbekundungen? Niemandem, am allerwenigsten den Betroffen in Israel. Es provoziert nur Araber, Antisemiten etc., deren Aktionen verurteilen sind, was aber leider vorhersehbar war, und trägt den Konflikt nach Deutschland, worauf ich gerne verzichten kann! Es muss hier dringend eine international initiierte, für beide Seiten faire Lösung des Konfliktes in Israel her, anstatt solcher nutzloser Bekundungen.
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  • P. S.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • B. H.
    Nur wer in Israel lebt, kann nachvollziehen, wie es ist, ständige Angriffe und Terror durch gewaltbereite Palästinenser (nicht alle sind das, aber viele) fürchten zu müssen. Busfahren zur Schule ist potentiell lebensgefährlich, Selbstmordattentate die Tagesordnung. Frieden ein nicht erreichtes Ziel. Deren hitziges Temperament macht ein zivilisiertes Zusammenleben schwierig.
    Israel muss sich verteidigen dürfen, sonst wird es ausgelöscht.
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  • R. B.
    @Wiegut, nur wer im Gazastreifen lebt, kann nachvollziehen, wie es ist, ständige Angriffe und Terror durch gewaltbereite Israelis (nicht alle sind das, aber viele) fürchten zu müssen. Busfahren zur Schule ist potentiell lebensgefährlich, Selbstmordattentate die Tagesordnung. Frieden ein nicht erreichtes Ziel. Deren hitziges Temperament macht ein zivilisiertes Zusammenleben schwierig. So könnte man es auch sehen "Wiegut"!
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  • B. H.
    Ich sehe es lieber aus der Perspektive der Wahrheit. Zudem wird das eine Entwicklung dein, die Europa noch vor sich hat. Dann, wenn im Schulbus die Enkel sitzen, reden wir drüber. Das Judentum ist eine friedliche Religion.
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  • L. W.
    @ wiegut_1

    Religionen sind per se weder friedlich noch kriegerisch.

    Es sind Menschen, die die Religionen missbrauchen und die Gläubigen gegeneinander aufhetzen. Das gab es zu allen Zeiten und in allen Religionen, siehe christliche Kreuzzüge im Mittelalter oder aktuelle Vertreibungen der Muslime in Myanmar.

    In jedem Fall wurde der letzte israelische Premierminister, der die Versöhnung mit seinen palästinensischen Landsleuten wollte, Jitzchak Rabin, von einem radikalen fundamentalistischen Landsmann ermordet. Seitdem hat Israel keinen Premier mehr gewählt dessen Schwerpunkt die Friedenssuche und Friedensstiftung im Nahen Osten war.

    Der derzeitige israelische Premier schürt den Konflikt mit den Palästinensern um seine Landsleute hinter sich zu scharen und von der bevorstehenden Anklage wegen Korruption abzulenken. Aktuell hat er jedenfalls sein Ziel erreicht, die nächste Zeit hat er sein Amt gesichert und den Prozess gegen sich abgewendet.

    Das allerdings auf Kosten Unschuldiger.
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  • R. B.
    @Lebenhan, die meisten Kriege seit es den Mensch gibt waren religiös motiviert. Im Namen Gottes wurden hunderte Millionen Menschen getötet.
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  • A. S.
    Verteidigen ist das eine.... Menschen einsperren, in eine Enklave, ist das andere. So einfach ist es nicht.
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  • K. G.
    Auch ich würde mir ein bisschen Neutralität von Deutschland wünschen. Antisemitismus ist niemals ok. Aber Angriffe auf die Zivilbevölkerung genauso wenig. Wir sollten alle Arten von Gewalt verurteilen, also auch die von israelischer Seite. Ein Krieg bringt immer nur Opfer. Und Hass bringt uns einfach nicht weiter. Wir müssen uns allen Opfern von Gewalt und Krieg gegenüber solidarisch zeigen! Es geht hier täglich um Menschenleben! Es muss doch möglich sein, miteinander zu sprechen. Und wenn das die Großen nicht schaffen, dann müssen wir es hier im kleinen tun. Verbaler Austausch statt Gewalt! Lasst uns zusammenhalten.
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  • M. D.
    Etwas weniger Pathos und Superlative ("terroristischer Akt") hätte dem Bericht gut gestanden!
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  • K. C.
    Ich verurteile die Kämpfe, die Gewalt und den Krieg in Israel und in den palästinensischen Gebieten, ich fordere eine klare deutsche und europäische Aussenpolitik, die sich engagiert um Lösungswege für den gleichberechtigten Zugang aller Menschen nach Jerusalem einsetzt, und sich mit dem Thema, endliche gute Lebensbedingungen in den palästinensischen Gebieten zu schaffen, auseinandersetzt. Aber die Verknüfung von Kritik an der Politik des Staates Israel mit antisemitischen Parolen und Gewalt gegen israelische und jüdische Symbole ist keine Lösung, und genau deswegen bin ich heute kurzfristig zum Landratsamt geradelt, um die mutwillig zerstörte Flagge mit dem Davidsstern wieder zu hissen. Von verbaler Gewalt, von Gewalt gegen Gegenstände ist es nur ein Schritt hin zur Gewalt gegen Menschen und deswegen müssen wir Zeichen setzen gegen Gewalt aller Art.
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