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Würzburg
Alte Mainbrücke: Noch immer halten sich viele nicht an die Maskenpflicht
Auf der Alten Mainbrücke herrscht noch immer Maskenpflicht. Trotzdem stehen dort immer wieder Passanten und trinken Wein. Ob der Weinverkauf dort ein Grund ist?
Noch immer herrscht auf der Alten Mainbrücke in Würzburg Maskenpflicht (Archivfoto vom März). Doch nicht alle halten sich daran.
Foto: Johannes Kiefer | Noch immer herrscht auf der Alten Mainbrücke in Würzburg Maskenpflicht (Archivfoto vom März). Doch nicht alle halten sich daran.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:41 Uhr

Seit nunmehr neun Monaten herrscht auf der Alten Mainbrücke in Würzburg eine Maskenpflicht. Erst vor wenigen Tagen verlängerte die Stadt die Allgemeinverfügung vorerst bis zum 14. Juni. Doch trotz vieler Schilder und Hinweise halten sich nach wie vor viele Passanten nicht daran. Dies berichteten mehrere Augenzeugen dieser Redaktion. Immer wieder könne man beobachten, dass Passanten mit Plastikbechern unmittelbar vor der Gaststätte "Alte Mainmühle" stehen und Wein trinken würden.

Dort wird die Karte "to go" verkauft - vollkommen legal, jedoch verzehrt werden darf die Ware auf der Brücke derzeit nicht. Die Alte Mainmühle verkauft zudem einen "Brückenschoppen". Der Genuss von Wein direkt auf der Alten Mainbrücke, im Volksmund ebenfalls "Brückenschoppen" genannt, ist laut Stadt aufgrund der Pandemie vorläufig verboten. Ermuntert der Verkauf von Wein unter dieser Bezeichnung Passanten nicht dazu, ihren Schoppen eben doch auf der Brücke zu trinken?

Der Geschäftsführer der Alten Mainmühle weiß von nichts

Philipp Gagel, Geschäftsführer der Alten Mainmühle, will davon nichts wissen. Auf die Frage, ob ihm aufgefallen sei, dass Passanten den Wein unmittelbar an der Alten Mainmühle verzehren, antwortet er mit einem knappen "Nö". 

Einen Zusammenhang, dass der Wein, der von der Alten Mainmühle verkauft wird, ausgerechnet "Brückenschoppen" heißt und somit assoziieren könnte, ihn auch auf der Brücke verzehren zu können, sieht Gagel nicht. "Grundsätzlich wird der Wein im 'to go'-Verkauf angeboten. Wie der Wein heißt, ist nebensächlich", ist Gagels Meinung. Zudem produziere das Weingut Juliusspital für die Alte Mainmühle den sogenannten Silvaner Brückenschoppen. "Wir sind dafür verantwortlich, dass wir den Wein so nennen, wie er heißt", so Gagel. 

Stadt geht es um die Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln

Auf Nachfrage bei der Stadt Würzburg teilt Pressesprecher Georg Wagenbrenner mit, dass die Stadt keine Auflage erlassen habe, dass ein Wein nur Brückenschoppen heißen darf, wenn er auf der Alten Mainbrücke getrunken werde. "Die Stadt hat diesbezüglich keine Marken- oder Lizenzrechte, die zu verteidigen wären. Uns geht es um die Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln und nicht um Vermarktungsfragen."

Bei einer ähnlichen Anfrage im Februar teilte Wagenbrenner mit, dass ein Alkoholausschank als "Brückenschoppen" wegen der Maskenpflicht derzeit nicht gestattet sei. Dies gelte heute nach wie vor. "Von dieser Pflicht kann man sich auch nicht dadurch selbst befreien, dass man eine 'to go' erworbene Speise oder ein Getränk in diesem Bereich verzehren möchte", so Wagenbrenner. Für einen Verzehr müsse man andere Bereiche aufsuchen, in denen keine Maskenpflicht gilt.

Ob Philipp Gagel seine Gäste, die "to go"-Waren kaufen, darauf hinweist, dass sie diese nicht auf der Alten Mainbrücke verzehren dürfen? "Nein! Warum auch? Hier hängen zig Schilder", sagt er. Und auch auf die Frage, warum sich seiner Meinung nach viele Passanten nicht an die Maskenpflicht halten, fasst er sich kurz: "Da müssen Sie die Passanten fragen."

Tägliche Kontrollen auf der Alten Mainbrücke

Der Stadt wiederum ist das Problem mit der nicht eingehaltenen Maskenpflicht bekannt. Deshalb reagiere sie laut Wagenbrenner mit täglichen Kontrollen. So wurden seit dem 1. Mai dieses Jahres 97 dokumentierte Kontrollen auf der Alten Mainbrücke durchgeführt. 

Dabei wurden insgesamt 1733 mündliche Hinweise auf die Maskenpflicht gegeben. In sieben Fällen wurde eine Anzeige aufgenommen und an die Fachabteilung Ordnungsaufgaben weitergeleitet.
Von den genannten Kontrollen fanden 22 in der letzten Woche (seit 1. Juni) statt - mit 411 mündlichen Hinweisen und einer Anzeige. "Zusätzliche Kontrollen und Sanktionen erfolgten durch die Polizei", erklärt der Stadtsprecher.

Durch die besondere Lage am Kranenkai - dessen Bereich zuletzt als illegale Party-Zone für Schlagzeilen sorgte - werden zudem am Wochenende Kräfte der Polizei und des Kommunalen Ordnungsdienstes verstärkt im Einsatz sein und somit auch die Situation auf der Alten Mainbrücke mit Sonderkontrollen beobachten. Über eine mögliche Verlängerung der Maskenpflicht wird die Stadt nach dem Wochenende entscheiden.

 
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  • H. G.
    Die Maskenpflicht auf der alten Mainbrücke in Würzburg mutiert mittlerweile zu einer Lachnummer.
    Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein,
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  • U. A.
    Die Ignoranz der Ratsherren wir eben noch übertroffen von der Gier des "Brückenwirtes".
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  • K. F.
    was helfen neue apelle, wenn jeder schon macht was er will. 34 kann auch gleich wieder hochspringen auf 50 + x, dann siehts schon wieder anders aus. echt so langsam zum kotzen.
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  • M. K.
    Bocksbeutel mit Korken verkaufen, ohne Korkenzieher natürlich. Den haben die "togos" ja Zuhause.
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  • A. G.
    Das Weintrinken auf der Alten Mainbrücke hat schon vor Corona genervt !!! An manchen Tagen kommt man fast nicht durch und seit Corona hat es sich auch nicht viel verbessert. Wenn es nicht anders geht und es dem Wirt eh egal ist was die Leute machen (Hauptsache der Umsatz stimmt) sollte man überlegen das ganze nicht einfach abzuschaffen.
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  • F. Z.
    Die schönsten Freibereiche in Würzburg immer noch mit einer Maskenpflicht zu belegen (Mainbrücke) oder gar zu sperren (Mainkai) , zeigt die Hilflosigkeit der Stadt. Anstatt die tatsächlichen Probleme zu lösen , verlagert man diese lediglich an andere Stellen und das, auf immer “trotzigere” Weise.
    Bei, - zumindest bis September, - niedriger Inzidenz und sommerlichem Wetter wollen sich Menschen wieder draußen treffen, um soziale Kontakte zu pflegen.
    Dabei kommt es zu Missachtungen der Abstandsregeln und hohem Müllaufkommen.
    Die Abstandsregeln kann man überwachen, indem man die Brücke in Längsrichtung mit Absperrgittern unterteilt, wie man sie auch von Baustellen kennt und die eine Hälfte als Gastronomie-Freifläche behandelt.
    Das Müllaufkommen lässt sich beherrschen, indem die Stadt mehrere 10cbm-Absetzcontainer aufstellen - und abholen lässt, ohne viel Personaleinsatz.
    Probleme mit Menschenmengen zu lösen, erforderte auch vor “Corona” schon Kreativität ,die man zunehmend vermisst.
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  • R. R.
    Schmarren mit den Zäunen die noch mehr die Stadt verschandeln,siehe am mainkai wo alles abgesperrt und mit Warnschildern das Ufer verklebt wird von 22-6 Uhr .
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  • A. D.
    Es ist immer noch eine Fussgängerbrücke und kein Festplatz naja oder sollte sein eigentlich.
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  • A. D.
    So ein Schmarrn.
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  • M. Z.
    Gerade wenn da so ein Gitter aufgebaut würde, könnten die Abstände nicht mehr eingehalten werden. Denn für die gleiche Menge Personen wäre nur noch der halbe Platz frei. Und auch bei den "Gästen" würde es eng weil die Bedienungen und Gäste beim Kommen und Gehen nah an den Tischen vorbeilaufen müßten.

    Und wollen Sie wirklich an den schönsten Freibereichen in Würzburg "schöne" große Müllcontainer stehen haben?
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  • L. S.
    Wann wird diesen Geschäftemachern endlich die Lizenz zum Gelddrucken auf Kosten der Allgemeinheit entzogen?
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  • M. Z.
    Naja, wenn in einer ganzen Woche ganze 22 mal kontrolliert wird mit einer ganzen Anzeige braucht man sich doch nicht wundern, wenn die Schilder viele nicht interessieren.

    Wenn man die Maskenpflicht da wirklich für notwendig hält, müßte man halt auch die Einhaltung regelmäßig überwachen. Nicht nur dreimal täglich.

    Abgesehen davon, daß die Maskenpflicht hier meiner Meinung nach völlig sinnlos ist. Weil man meiner Erfahrung nach problemlos Abstand halten kann seitdem die Tische nicht mehr die halbe Brücke belegen. Da ist es an anderen Ecken voller. Und Wind geht ja meistens auch noch.
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  • S. T.
    Das wars , die Alte Mainmühle sieht uns nicht mehr..
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  • G. P.
    Hoffentlich kann das Virus Schilder lesen. Maskenpflicht von 6.00 - 22.00 Uhr. 🤔🤔🤭
    Soviel zu dem chaotischen Regelwerk, das sowieso keiner mehr versteht.
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  • K. K.
    1733 x 100,- € (Bußgeld) wären 173.300,- € gewesen. Ist das nichts. Man muss nur wollen.
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  • O. O.
    Philipp Gagel, Geschäftsführer der Alten Mainmühle, will davon nichts wissen. Auf die Frage, ob ihm aufgefallen sei, dass Passanten den Wein unmittelbar an der Alten Mainmühle verzehren, antwortet er mit einem knappen "Nö".
    Das ist ja wohl an Arroganz und Frechheit nicht mehr zu überbieten. Der Typ würde Geschäfte machen mit allem und jeden. Ob erlaubt oder nicht seine Kneipe ist der Ursprung der ganzen Sauferei und ihm ist alles wurscht . Hauptsache der Umsatz stimmt.
    Ekelhaft
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  • N. K.
    Der hat völlig recht. Irgendwann geht einem das Getue mit Maske draußen und 50 m weiter keine Maske tierisch auf den ....
    Ich würd genauso handeln.
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  • A. M.
    Man könnte doch eigentlich noch vor der Residenz eine Würstchenbude aufbauen und an der Festung Marienberg eine Cocktailbar einrichten. Würde das Stadtbild noch zusätzlich aufwerten. Ironie off. grinsen
    Mal im Ernst, wer einen Schoppen trinken will soll doch bitte in die Gastronomie und Biergärten gehen und nicht die Brücke verstopfen.
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  • G. B.
    Die Masken Pflicht im Freien ist aber auch wirklich nicht notwendig.
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  • R. R.
    Voll die Arroganz vom Herrn Gagel . Die bekommen Geld vom Staat und dann is denen alle verbote egal, man erinnert sich auch das Terrassen (aussengastro) in einen geschlossenen Raum durch zeltplanen ohne Genehmigung und Pantomime angebracht worden ist vom Brücken Messias. Ich würde denen die Schank Genehmigung nehmen die setzen über alles hinweg und die Stadt glotzt dumm .
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