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Würzburg
Abriss: Jetzt verschwindet die US-Tankstelle am Hubland
Eine Baufirma setzt in diesen Tagen um, was der Würzburger Stadtrat im Februar beschlossen hatte: Die alte US-Tankstelle ist jetzt ein Fall für schweres Abrissgerät.
Mit schwerem Gerät: Die ehemalige US-Tankstelle am Hubland wird in diesen Tagen abgerissen.
Foto: Thomas Obermeier | Mit schwerem Gerät: Die ehemalige US-Tankstelle am Hubland wird in diesen Tagen abgerissen.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:51 Uhr

Monatelang war um sie gestritten worden, nun verschwindet sie von der Bildfläche: Seit dieser Woche wird die ehemalige US-Tankstelle am Hubland abgerissen. Wie im Rathaus zu erfahren war, soll der Abbruch noch in dieser Woche beendet werden. 

Fotoserie

Bereits seit mehreren Wochen war nach und nach die Innenausstattung des Gebäudes abgebaut worden. Seit Montag verrichten nun schwere Abbruchgeräte ihr Werk. Zunächst wurden die seitlichen Anbauten des früheren Verkaufsraums abgerissen, folgen werden der Verkaufsraum und der tiefer gelegene rückwärtige Teil, in dem während der Landesgartenschau 2018 (LGS) eine Ausstellung zur Geschichte des Hublands zu sehen war. Für die Ausstellung soll ein anderer Ort zur Präsentation gefunden werden, vermutlich das neue Stadtteilzentrum HUB 27+. 

Um die Tankstelle entstand kurz vor Ende der LGS eine Debatte

Um Erhalt oder Abriss der Tankstelle war im September 2018, kurz vor Ende der LGS, eine Debatte entstanden, ausgelöst durch einen offenen Brief der Architekturhistorikerin Antje Hansen, zugleich Vorsitzende des Vereins der Würzburger Gästeführer. Während der Gartenschau war die ehemalige Tankstelle als "American Diner" hergerichtet worden und hatte den Charme der bunten 1950er Jahre versprüht. Der Abriss war allerdings längst vor der LGS beschlossene Sache gewesen, nur für das halbe Jahr Gartenschau sollte der Bau mit den markant gebogenen Fenstern noch einmal eine Funktion erhalten. 

Mit der zeitweiligen Nutzung als Imbiss-Treffpunkt rückte dann jedoch das Gebäude plötzlich selbst in den Blickpunkt. Nach dem Appell Hansens organisierte sich in kurzer Zeit ein Aktionsbündnis, das für den Erhalt der Tankstelle eintrat. Auch Stadtheimatpfleger Hans Steidle, der in der Tankstelle ein "Denkmal im Sinne des Stadtgedächtnisses" sah, sprach sich dafür aus. Experten des Landesamtes für Denkmalpflege bescheinigten dann jedoch im Dezember dem 1952 errichteten Gebäude ausdrücklich keine Denkmaleigenschaft. Zum selben Ergebnis waren die Denkmalpfleger bereits bei einer ersten Begutachtung 2009 gekommen. 

Die US-Tankstelle während der Landesgartenschau als 'American Diner'.
Foto: Dita Vollmond | Die US-Tankstelle während der Landesgartenschau als "American Diner".

Stadtrat entschied sich klar für den Abriss

Das Tankstellen-Aktionsbündnis hatte unterdessen nicht nur eine Online-Petition für den Erhalt initiiert, sondern kurz vor der Entscheidung im Stadtrat noch Vorschläge für eine künftige Nutzung unterbreitet. Bei der Abstimmung am 21. Februar war das Votum dann jedoch klar gewesen: Nur zwölf von 33 Stadträten wollten, dass die Tankstelle stehen bleibt. Nach dem Abriss soll die Fläche nun wie geplant zur Erweiterung des "Grünen Bandes" dienen, mit dem  die zur LGS angelegten Sinnesgärten und Terrassengärten Richtung Stadtteilpark fortsetzt werden. 

In Würzburg unumstritten war und ist der ebenfalls laufende Abriss der Reste des ehemaligen amerikanischen Kaufhauses, von dem während der LGS noch der ehemalige Food Court als SB-Gaststätte genutzt worden war. Die Mall war für 18 Millionen US-Dollar gebaut und erst 1998 eröffnet worden. Bei früher in Würzburg stationierten Amerikanern ruft allerdings auch dieser Abriss wehmütige Gefühle hervor. Auf der Facebookseite "Leighton Barracks Würzburg" finden sich zum  Bericht dieser Redaktion über den Abriss 150 Kommentare mit teils persönlichen Erinnerungen an die Zeit der Amerikaner in Würzburg. Der Facebook-Post selbst wurde bis jetzt 225 Mal geteilt. 

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  • carolink
    @Redaktion: Warum wurde und wird mein Beitrag seit Tagen eigentlich ohne Begründung nicht veröffentlicht? 🤔
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  • Carolin.schulte@mainpost.de
    Hallo carolink,

    vielleicht haben Sie ihren Kommentar versehentlich nicht abgeschickt? Wenn Ein Kommentar gesperrt wird, erhalten Sie in jedem Fall eine Begründung.

    Herzliche Grüße aus der Online-Redaktion,

    Carolin Schulte
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  • carolink
    Hallo Frau Kreil, vielen Dank für den Hinweis, ich gebe das mal an die Entwickler weiter. Herzliche Grüße, Ralf Zimmermann
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  • to-mu@gmx.net
    Richtig so! Man kann halt nicht alle alten Gebäude und Einrichtungen, die jemals gebaut wurden, erhalten. Sonst wäre ja keinerlei Entwicklung und Raum für Neues mehr möglich. Verstehe den Aufriss, der hier um eine Tanke an der kein Würzburger jemals einen Tropfen Benzin getankt hat, überhaupt nicht.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    WÜ wird immer gesichtsloser!

    Das es auch anders geht sieht man in SW

    Die WÜer Stadträte & OB sollten mal eine ausführliche Exkursion dorthin machen:
    >Zürch/östliche Stadtmauer/östliche Wallanlagen
    >Quartier Krumme Gasse
    >Mainbastion mit Stadtstrand
    >Quartier um Schrotturm
    >Mainseite des Fischerrains (Quartier)
    >Kunsthalle
    >Willy-Sachs-Stadion

    Auch die Verbindung von Alt & Neu:
    >Ebracher Hof & Stadtbücherei (Architekturpreis)
    >Westliche Stadtmauer & Neue Hadergasse (Berliner Retrostil mit kreisrunder Gasse nach Vorbild der Londoner Regent Street)

    Auch die reinen Neubauten haben eine wesentlich besserer Qualität als in WÜ:
    >Museum-Georg-Schäfer (Architekturpreise)
    >Hauptzollamt (Architekturpreis)
    >Domicil Seniorenpflegeheim Theresienstr. (Berliner Retrostil)

    In WÜ sind hingegen Pfuscher am Werk: vgl. z. B. neue Mainpromenaden in WÜ & SW
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  • jebusara@web.de
    Gut so - weg mit diesem "historischen" Gebäude. Man muss nicht alles aufheben und verehren was an gestern erinnert, manchmal muss man auch Ballast abwerfen um nach vorne sehen zu können....
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  • info@softrie.de
    Es ist ein Nachkriegsbau und der ist noch nicht mal schön. Seltsamerweise wollten auch keine Bürger das Ding kaufen und privat erhalten. Der Schrei nach Geld ist immer laut, sofern man keinen müden eigenen Euro investieren muss.
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  • kej0018@aol.com
    @max2010

    Sie scheinen ja mal wieder mehr zu wissen als alle anderen... Wann stand der Bau denn zum Verkauf? Und was wäre denn der Preis gewesen?

    Ich finde es wirklich schade, denn aus dieser Tanke hätte man nicht nur was machen können, man hat ja schon etwas daraus gemacht, jedenfall zur LGS, die eigentlich ja auch eher eine Alibi-Veranstaltung zum Erhalt von Subventionen war und bei weitem nicht allen Besuchern zugesagt hat.

    Aber die Ausstellung in der Tankstelle war klasse!
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  • info@softrie.de
    Jetzt bin ich mal neugierig. Was hätte man aus dem Ding langfristig machen sollen?
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  • kej0018@aol.com
    @max2010

    Sie haben zwar meine Frage leider nicht beantwortet, aber ich besitze trotzdem soviel Höflichkeit es Ihnen nicht gleichzutun.

    Man hätte zum Beispiel die Ausstellung beibehalten und ergänzen können. Man hätte ein Diner draus machen können. Man hätte eine E-Ladestation mit Servicepunkt unterbringen können. Mit ein wenig Vorstellungsvermögen fällt vielleicht sogar Ihnen noch was dazu ein
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  • carolink
    Ja, die Nutzung der chicen US Tankstelle während der der LGS war eine reine Alibi Angelegenheit, damit man noch ein paar Highlights hatte und sich mit Geschichtsbewusstsein darstellen konnte. Im Vorfeld war ja viel Kritik am rüden Umgang mit dem ganzen historisch bedeutsamen Gelände laut geworden. Die sich jetzt, da man nur noch Abriss im Kopf hat ja vollends bestätigt hat. 🤦🏻‍♀️😰 Wenn man bedenkt wie selbst die deutsch-amerikanische Begegnungsstätte, der Officers Club, oder die Kirche einfach platt gemacht wurden ... das tat schon damals sehr weh und war völlig ignorant.
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  • diener
    Wenn die Stadt Würzburg nur sonst auch so schnell wäre grinsen
    Siehe Baustelle Nürnberger Strasse , Multifunktionshalle oder
    Verkehrsentlastung mit sinnvoller Ampelschaltung der Umgehungsstrassen
    ( Zeller Brücke usw. )
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  • Baetz_Johannes@t-online.de
    Kompliment an der Verantwortlichen der Stadt, wie hier wieder ein Stück historische Geschichte dem Erdboten gleich gemacht wird, aber wenn wunderts, das historische Gaswerk im Grombühl verschwand ja auch in einer Nacht+Nebelaktion, Tradition und historische Bauwerke ect scheinen in WÜ scheinbar keine Bedeutung zu haben. Bin daher total verwundert, dass die Residenz, Käppele und Festung noch existieren. Ok - dann würden ja auch keine Touristen mehr kommen. Diese Tankstelle lockt Touristen klar nicht an, aber einen kulturellen und historischen Hintergrund hat diese eigentlich verdient. Traurig, traurig, traurig wie Würzburg mit seiner bemerkenswerten und historischen Geschichte umgeht.
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  • Mainheini
    Eine Gruppe von Bürgern hat gekämpft, die Anlage zu erhalten, hat Nutzungsvorschläge gemacht. Sie waren doch sicher auch dabei? Mit Tankstelle und Mall sind nun die letzten baulichen Zeitzeugen der Amis weg.
    Die drei genannten Bauwerke gehören GottseiDank nicht der Stadt Würzburg...
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