
Die Würzburger Versorgungs und Verkehrs-GmbH erweitert im Rennweg auf Höhe des Residenzplatzes ihr Fernwärmenetz, daher wird es voraussichtlich ab Dienstagvormittag, 9. Mai, für den KfZ- und Radverkehr spürbare Einschränkungen geben. Zwischen Oeggtor und Kapuzinerstraße wird der Rennweg bis Ende August stadteinwärts zur Einbahnstraße. Ab September bis zum Jahresende muss die Straße in diesem Bereich für den Verkehr in beide Richtungen gesperrt werden.

Nicht betroffen sind Fußgängerinnen und Fußgänger, wie Stadtbaurat Benjamin Schneider jetzt im Stadtrat erläuterte. "Wir gehen davon aus, dass der Fußgängerverkehr an der Seite der Residenz weiter durchkommt." Schneider befürchtet, dass der schmale Kopfsteinpflaster-Gehsteig durch das Oeggtor dann auch von Radfahrenden stadtauswärts benutzt wird: "Sie sind dort nicht erwünscht, werden sich aber ihren Weg suchen."
Gesetzliche Änderungen sind Hintergrund für Sperrung
Die komplette Sperrung während der zweiten Bauphase der Rohrleitungsarbeiten sei aufgrund einer gesetzlichen Änderung erforderlich, so Schneider weiter. Zum Schutz von Bauarbeitern im Straßenverkehr müssen seit dem vergangenen Jahr größere Schutzräume vorgesehen werden: "Das bedeutet, dass auch bei zukünftigen Baustellen eine halbseitige Sperrung häufiger nicht mehr ausreichen wird." Welche Alternativrouten sich betroffene Auto- und Radfahrende suchen werden, soll laut Beschlussvorlage für den Stadtrat während der gesamten Bauphase fachlich begleitet und dokumentiert werden.
Fragen und Kritik an der halbseitigen Sperrung bis Ende August kamen von der CSU. Stadtrat Aron Schuster wollte wissen, ob und welche Alternativen geprüft wurden – zum Beispiel eine Nutzung der Nordseite des Residenzplatzes als Ersatz-Fahrspur stadtauswärts oder die Einrichtung einer Ampel für einen Einbahnstraßenverkehr in beide Richtungen. Die halbseitige Sperrung erscheine ihm "etwas kreativlos", sagte Schuster: "In der Vergangenheit haben Verkehrsgutachter immer vor den Auswirkungen gewarnt, wenn man den Rennweg sperrt."
Busse fahren bereits auf einer Ausweichstrecke
Benjamin Schneider versicherte, dass sich darüber "sehr viele Menschen sehr viele Gedanken gemacht haben". Eingebunden waren unter anderem Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste: "Dabei wird auch abgewogen, was für die Blaulichtorganisationen und den Busverkehr das Beste ist."
Bereits seit dem 4. Mai fahren die Busse der Linien 6, 29, 114 und 214 auf einer Ausweichstrecke, die Haltestelle "Rennweg" wird nicht angefahren. Ab der Ersatzhaltestelle "Luisengarten" fahren die Busse über Martin-Luther-Straße und Berliner Ring zur Haltestelle "Mainfranken Theater" in der Ludwigstraße, ebenso in der Gegenrichtung. Die auf der Umleitung liegenden Haltestellen "Hauptfriedhof" und "Berliner Ring" werden mitbedient.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels war davon die Rede, dass die halbseitige Sperrung bereits ab Montag, 8. Mai, erfolgt. Wie die Stadt Würzburg nun mitteilt, bleibt das Oeggtor am Montag noch in beiden Richtungen geöffnet, weil derzeit die Straße für die nötigen Markierungen noch zu feucht ist. Die halbseitige Sperrung erfolgt nun voraussichtlich am Dienstagvormittag.
Noch ist kein einziger Radfahrer durchs Oeggtor gerollt, aber der Aufstand ist schon so groß, als gäbe es auf einem Würzburger Festival keine Bratwurst mehr...😉
Sind es dieselben, die sich über die Bratwurstabstinenz beim Hafensommer aufregen, die hier auch -leicht vorurteilsbehaftet- über noch gar nicht geschehene Ordnungswidrigkeiten aller Radfahrer schimpfen?
Vermutlich würde das Raum-Zeit Kontinuum implodieren, sollte ein Radfahrer eine Bratwurst essend entgegen der Fahrtrichtung der PKW durch das Oegg Tor fahren.
Ich glaube, ich probiere das mal aus.
Sie sollten mal täglich dort laufen. Es vergeht kein Tag, ohne dass ein Radfahrer von hinten auf dem Gehweg stadteinwärts kommt. Und das bei der Enge. Es ist aber zuviel verlangt, abzusteigen. Außer Beleidigungen kommt nichts, wenn man auf den Gehweg hinweist.
Und das hat nix mit der Bratwurst zu tun.
Es ist halt leicht, als nicht Betroffener zu urteilen.
Das Fahren ist dort nicht erlaubt.
Aber das Freilaufen der Hunde auch nicht - und das scheint niemanden zu interessieren.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fährt man dann auch auch gut gelaunte Menschen mit Bierflasche in der Hand, die um den Brunnen sitzen, vorbei.
Die fahren schon immer auf der falschen Seite in die Stadt...da muss man sich nur einen Fußgänger aus dem Weg klingeln!
Wenn sich das Autofahrer herausnehmen würden, gäbe es eine Anzeige nach der anderen.
Für Fußgänger ist das Oeggtor ohnehin bisher ein Spießrutenlauf. Radfahrer gefährden regelmäßig Fußgängern.
Nichts dagegen, wenn der Drahtesel bei der Enge geschoben wird. Aber Vorschriftskonformes Verhalten geht anders.
Es ist sicher angebracht, dass der Ordnungsdienst hier massiv einschreitet. Und wenn es nichts nützt, dann auch die Polizei mit Verwarnungsgeldern.
Ich bestreite nicht, dass Radler sich schon immer an der Stelle stadtauswärts mit durchdrängeln. Ob dabei wirklich oft Fußgänger in Leib und Leben bedroht werden, wage ich zu bezweifeln.
Auf der anderen Seite ist es auch nicht lustig, wenn du als Radler auf dem Rennweg durchs Oeggtor fährst und Autos oder Omnibusse dich mit 20 cm Seitenabstand überholen, weil es ihnen zu langsam voran geht. Einmal sogar ein Stadtbus und ich hatte meinen Sohn auf dem Kindersitz hinten drauf. Da können wir dann wirklich mal über Gefährdung reden!
Danke für die Informationen zu Fuß- und Radverkehr.
@Herr Schneider: Gegen kurzzeitig schiebende Radfahrer dürften Sie hoffentlich nichts haben.