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WÜRZBURG
A3 bei Heidingsfeld: Brückenbau mit Maßarbeit
Die Endkappen der nördlichen Fahrbahn der neuen A3-Brücke bei Heidingsfeld werden derzeit gegossen. Zuvor werden die Bewehrungseisen für den Stahlbeton angebracht.
Foto: Thomas Obermeier | Die Endkappen der nördlichen Fahrbahn der neuen A3-Brücke bei Heidingsfeld werden derzeit gegossen. Zuvor werden die Bewehrungseisen für den Stahlbeton angebracht.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:42 Uhr

Schwere Lastwagen rollen heran, kippen Erde ab, ein Bagger mit breiter Schaufel verteilt die Brocken, anschließend wird der Boden mit einer großen Walze verdichtet. Am westlichen Ende der neuen Autobahnbrücke der A3 bei Heidingsfeld laufen die Arbeiten, um die künftige neue Fahrbahn auf das Niveau der Brücke zu bringen. Ab etwa Weihnachten soll der Verkehr dann über die neue nördliche Talbrücke rollen können, berichtet Wolfgang Thaler, als Losbauführer für die Brücke bei der Autobahndirektion Nordbayern verantwortlich.

Am anderen Ende der Brücke, zum Trog am Katzenberg hin, wird auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern eine etwa zehn Zentimeter dicke Oberschicht des Betons wieder ausgebaut. „Dort haben wir im Frühjahr als erstes betoniert“, erläutert Thaler.

„Das wurde zwar mit Wärmematten abgedeckt, aber bei minus acht Grad in der Nacht ist es uns dann reingefroren.“ Jetzt wird die oberste Schicht mit einem Hochdruckwasserstrahl mit 3000 Bar wieder abgetragen und anschließend erneuert. Mit Wasser gegen Beton? „So ein Strahl kann Füße abtrennen“, warnt Thaler, „das ist auch schon passiert.“

Keine Auswirkungen auf die Tragfähigkeit

Verzögern werde sich der Gesamtbau durch die Reparatur nicht, auch die Kosten für die Erneuerung der 500 Quadratmeter hielten sich bei 11 000 Quadratmetern Gesamt-Brückenfläche in Grenzen. Auch auf die Tragfähigkeit der Brücke habe das keine Auswirkungen. Entdeckt wurde das Problem bei routinemäßigen Prüfungen der Festigkeit des Neubaus. „So etwas bleibt nicht aus und kommt immer wieder einmal vor, das hier ist aber schon etwas größer“, sagt der Bauführer. Abtransportiert werden die herausgetrennten Betonteilchen mit einem großen Lkw, der mit einer Art Staubsauger für's Grobe ausgestattet ist. „Die Teilchen werden recycelt und sind dann ein hochwertiger Zuschlagstoff für neuen Beton“, sagt Thaler.

Zurück zum anderen Ende. Dort ist schon die sogenannte Brückenkappe betoniert. Was Kappe heißt, sieht aber nicht so aus. Vielmehr ist es eine Art betonierter Gehweg mit angegossenem Brückengeländer für Betriebsbegehungen und als Schutzbereich bei Unfällen. Denn hinzu kommt später noch eine Betonschutzwand zu den Fahrbahnen. 25 Meter der 630 Meter langen Brücke schaffen die Arbeiter pro Woche, verbaut werden etwa 210 Tonnen Bewehrungsstahl und 850 Kubikmeter Beton, berichtet Thaler.

Sechs Meter hohe Stützen der Lärmschutzwand

Dort, wo die Kappe bereits fertig ist, montieren Arbeiter die über sechs Meter hohen Stützen der Lärmschutzwand aus Polyacrylglas. Jeder einzelne Träger ist dabei in Handarbeit maßgefertigt und durchnummeriert. Hintergrund ist eine sogenannte „wandernde Kante“, die nach dem Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs gestaltet wird. Sie solle den Lärmschutz „dynamischer“ wirken lassen, hieß es, macht den Bau aber auch aufwändiger.

Mit einem Kran werden die feuerverzinkten und zweifach lackierten Stahlteile vom Lkw auf das Betongeländer gehoben und dort von den Arbeitern mit jeweils vier großen Bolzen mit der Brücke verschraubt. Zwischen jeweils zwei Trägern werden später fünf durchsichtige Platten montiert, alle ebenfalls auf Maß gefertigt.

Brückenschlag war im August vorigen Jahres

Baubeginn der nördlichen Brücke war im Juni 2014. Da wurde mit den Arbeiten für die neuen Pfeiler begonnen. Brückenschlag war im August vorigen Jahres, anschließend wurden Fertigteile oben auf den Stahlüberbau gelegt, die als Schalung dienten. Auf die gesamte Brückenplatte kam dann eine durchgehende 30 Zentimeter dicke Stahlbetonschicht, auf nun bald der endgültige Belag aufgebracht werden kann.

Wenn dies geschehen ist, wird der Verkehr von der bisherigen Brücke auf die neue Brücke und die bereits fertig gestellte Tunnelhälfte umgeleitet und der Abbruch der alten Brücke kann beginnen. Anschließend werden die südlichen Fahrbahnen gebaut – nach dem selben bewährten Prinzip.

Talbrücke Heidingsfeld

Die neue Talbrücke wird nur noch 630 Meter lang und 45 Meter hoch sein, anstelle von 665 Metern Länge und 60 Metern Höhe wie bislang. Sie besteht aus sechs Feldern mit Spannweiten zwischen 50 und 120 Metern und liegt rund acht Meter tiefer. Die größte Spannweite der alten Brücke beträgt 80 Meter. 5000 laufende Meter Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von bis zu 150 Zentimetern wurden in den Untergrund getrieben, 15 000 Kubikmeter Beton und 3300 Tonnen Betonstahl wurden verbaut. Für den Überbau werden 9600 Tonnen Konstruktionsstahl, 5200 Tonnen Betonstahl und 11 000 Tonnen Beton benötigt. Auf die Brücke kommen 6300 Quadratmeter Lärmschutzwände mit sechs Metern Höhe und fünf Schilderbrücken zur Verkehrsführung. Auch ein extra Besichtigungswagen mit einer eigenen Garage für Revisionsarbeiten in bis zu 45 Metern Höhe wird gebaut. Mit den Abbruchkosten beträgt die Auftragssumme für das Brückenbauwerk rund 70,6 Millionen Euro. ella
Auf die fertigen Endkappen mit Geländer werden die Träger für die Lärmschutzwand aufgeschraubt. Foto: Thomas Obermeier
Foto: Thomas Obermeier | Auf die fertigen Endkappen mit Geländer werden die Träger für die Lärmschutzwand aufgeschraubt. Foto: Thomas Obermeier
Ein Teil der Betondecke muss ausgetauscht werden. Mit einem großen „Staubsauger“ werden die herausgefrästen Betonteilchen abgesaugt und später recycelt. Foto: Thomas Obermeier
Foto: Thomas Obermeier | Ein Teil der Betondecke muss ausgetauscht werden. Mit einem großen „Staubsauger“ werden die herausgefrästen Betonteilchen abgesaugt und später recycelt. Foto: Thomas Obermeier
 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn man von Nürnberg in FR Frankfurt a.M. kommend an der Raststätte Würzburg abfährt und sieht (nicht) weit die Bauarbeiten sind, dort findet der Erdaushub für die Tieferlegung der A 3 statt (Nein! Keine Manta-Teststrecke grinsen grinsen grinsen ) dann können einem Zweifel kommen, ob die FR Frankfurt a.M wirklich bis Ende des Jahres unter Verkehr gehen soll.

    Auf der anderen Seite wird dort oben aber "im Schweinsgalopp" gearbeitet, so dass ich mal überraschen lasse ...

    Weiter so!!!
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