Es ist ein Ende abzusehen: Seit Dienstagmorgen läuft auf dem südlichen Teilbauwerk der neuen Talbrücke der A3 bei Heidingsfeld der Aufbau der rund 630 Meter langen endgültigen Fahrbahn. Nachdem im Vorfeld eine doppelte Kunstharzschicht auf den 30 Zentimeter dicken Beton des Brückenkastens aufgebracht worden war, folgen nun eine etwa einen Zentimeter dicke Bitumenschweißbahn, deren einen Meter breite Bahnen maschinell aufgebracht und verschweißt werden, und eine Schicht aus Gussasphalt, deren Einbau noch bis Freitag dauern wird. Dann folgt in der kommenden Woche die endgültige Deck- und Fahrbahnschicht aus sogenanntem Splittmasttixasphalt.
Zehn Spezialfahrzeuge aus dem gesamten Bundesgebiet sind auf der Brücke im Einsatz
Während die Lkw-Fahrer von der nördlichen Teilbrücke, die derzeit die Fahrspuren in beide Richtungen aufnimmt, aus der Höhe ihre Fahrerhäuser neugierig herüberspähen, stehen auf der südlichen Brücke die Lkw mit dem heißen Asphalt in Reih und Glied und warten auf ihren Einsatz. Zehn Spezialfahrzeuge aus dem gesamten Bundesgebiet sind es, die Ladung um Ladung der heißen, zähflüssigen Masse aus dem Asphaltwerk im Würzburger Neuen Hafen herankarren.
"600 Tonnen sind es pro Tag, rund 2200 Tonnen werden es insgesamt bis Ende kommender Woche sein, wenn der Fahrbahnaufbau fertig ist", erläutert Wolfgang Thaler, Losbauführer für die Brücke bei der Autobahndirektion Nordbayern in Nürnberg.
Auf den Ladeflächen der Spezial-Lkw stehen Aufbauten, die wie große, mit Edelstahl verkleidete Kochtöpfe aussehen. Darin wird die Asphaltmasse mit einer Heizung auf Temperatur gehalten und gleichzeitig gerührt, um die Konsistenz gleich zu halten. Ist ein Lkw an der Reihe, wird er rückwärts an eine Maschine gefahren, wo der Asphalt wie Kuchenteig über eine Schütte aus dem "Kochtopf" fließt. Dann wird er von der Maschine wie mit einem großen beheizten Teigschaber zu einer wenige Zentimeter dicken Schickt "glatt gestrichen".
Der Gussasphalt enthält wenig Zuschlagsstoffe und viel feine Anteile
"Der Gussasphalt enthält wenig Zuschlagsstoffe und viel feine Anteile, deswegen ist er wasserdicht", erklärt Thaler. "Er muss auch nicht verdichtet werden wie der Walzasphalt."
Ist fertig asphaltiert, müssen noch die Trennfugen zwischen den seitlichen Betonteilen und dem Asphalt verfugt, die seitlichen Betonschutzwände montiert und die Fahrbahnmarkierungen aufgebracht werden. Wenn dann noch die Verkehrszeichen an den Schilderbrücken über der Fahrbahn hängen, kommt die Probephase mit Tests für die Tunneltechnik und die Computersteuerung. Denn in der Zwischenzeit ist auch der südliche Teil des Trogs fertiggestellt worden. "Die Brücke ist bis Ende Oktober verkehrsbereit", sagt der Losbauführer.
Die Autobahndirektion rechnet mit der Fertigstellung der Strecke für den Herbst 2021
Was aber nicht heißt, dass dann schon der Verkehr auf beiden Bauwerken rollt. "Dann werden die Fahrspuren, die derzeit auf den nördlichen Fahrbahnen laufen, auf die südlichen umgeleitet", sagt Thaler. Denn dann wird auf der nördlichen Fahrbahn zwischen Trog und Mainbrücke bei Randersacker zur Lärmminderung der offenporige sogenannte Flüsterasphalt eingebaut.
"Wenn alles gut läuft, wird diese Umlegung der Spuren noch in diesem Jahr geschehen", bestätigt Alexander Leis, Leiter der Würzburger Dienststelle der Autobahndirektion. Nachdem es Kritik an der ABDN gegeben hatte, weil im Mai 2018 bekannt geworden war, dass sich der ursprüngliche Fertigstellungstermin der Maßnahme um zwei Jahre bis zum Herbst 2021 verschieben würde, ist Leis nun zuversichtlich, dass der damals genannte neue Termin gehalten werden kann: "Spätestens im Herbst 2021 werden wir fertig."
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass dies dort oben so schnell geht.
Ein großes Lob an alle Beteiligten!!!
Wobei, ich schaue jetzt mal in meine Glaskugel ...
... nicht alle werden sich über diesen Fortschritt freuen ...
... wer dass wohl ist ...