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WÜRZBURG
A3-Ausbau bei Würzburg: Kritik an Autobahndirektion
Die sechsspurig ausgebaute A3 bei Würzburg mit der neuen Heidingsfelder Talbrücke. So soll die Autobahn nach Abschluss aller Arbeiten einmal aussehen. Visualisierung: ABDNB
Foto: Visualisierung ABDNB | Die sechsspurig ausgebaute A3 bei Würzburg mit der neuen Heidingsfelder Talbrücke. So soll die Autobahn nach Abschluss aller Arbeiten einmal aussehen. Visualisierung: ABDNB
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:37 Uhr

Der sechsspurige Ausbau der Autobahn A 3 bei Würzburg verzögert sich um mindestens zwei Jahre bis 2022: Diese Ankündigung der Autobahndirektion Nordbayern (wir berichteten) stößt auf Unverständnis und teils scharfe Kritik.

Ursprünglich sollte die Baumaßnahme 2019 abgeschlossen sein. Nun geht die Autobahndirektion davon aus, dass die zweite Fahrtrichtung (Nürnberg) erst im Herbst 2021 freigegeben wird – danach folgen noch Arbeiten an Gelände und Lärmschutz.

Autobahndirektion macht Baufirmen verantwortlich

Sowohl beim Abbruch und Neubau der Talbrücke wie auch beim Streckenbau hinkt man dem Zeitplan drastisch hinterher. Die Autobahndirektion macht drei Baufirmen für den zeitlichen Verzug verantwortlich, „erhebliche bauvertragliche Auseinandersetzungen“ hätten dazu geführt. Dagegen sehen Kritiker Fehler und gar eine Täuschung in der Planung.

Jahrelang hatte eine Bürgerinitiative für den Bau eines echten Tunnels durch den Heuchelhofberg gekämpft– anstelle der so genannten Troglösung auf bestehender Trasse mit der nun zur Hälfte fertiggestellten Einhausung (Katzenbergtunnel). Zwar hatten die Würzburger im April 2014 in einem Bürgerentscheid noch für eine Umplanung Richtung A3-Tunnel votiert – doch zu spät: Der Bund als Bauherr blieb bei seiner Trog-Variante.

Kritik: Bauzeit war schöngerechnet

Nun fühlen sich die Ausbaugegner von damals in ihren Befürchtungen bestätigt. Die Bauzeit bis 2019 sei für die Öffentlichkeit schöngerechnet worden, heißt es von der Umwelt- und Gesundheitsinitiative Würzburg-Tunnel.

Die lange Bauzeit mit möglichen Staus und Durchgangsverkehr in Würzburg war eines ihrer zentralen Argumente im Kampf für den Tunnel. „Hier wurde in jeder Beziehung Kleinrechnerei betrieben, nicht nur bezüglich der Bauzeit, sondern auch im Hinblick auf die Umweltbelastung und die Kostenrechnung“, so Sprecherin Johanna Paul.

Hätte Verzögerung eingeplant werden müssen?

Von einem „Armutszeugnis für eine planende Behörde“ spricht Stadtrat Wolfgang Baumann (Zukunft für Würzburg), der die Ausbaugegner als Verwaltungsjurist bei ihrer gescheiterten Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht vertreten hatte. Die Autobahndirektion hätte Bauverzögerungen von Beginn an einkalkulieren müssen, kritisiert Baumann.

Die so gescholtene Behörde weist die Vorwürfe zurück. Man plane für eventuell auftretende Streitigkeiten üblicherweise einen Puffer ein. Aufgrund der „außergewöhnlichen Probleme und Differenzen“ habe er allerdings nicht gereicht, so die Autobahndirektion auf Anfrage. Es handele sich um einen „absoluten Ausnahmefall“, wie er aus der Vergangenheit nicht bekannt sei.

Verteuerung auf Kosten der Baufirmen?

Dass sich der im Jahr 2013 auf 221 Millionen Euro taxierte sechsspurige Ausbau nun deutlich verteuern dürfte, will die Autobahndirektion weder bestätigen noch dementieren. Die Kosten könnten erst mit Ausschreibung der letzten Gewerke 2020/2021 genau überprüft werden.

Ohnehin geht die Behörde davon aus, dass für etwaige Mehrkosten durch die Verzögerung die Baufirmen aufzukommen hätten. Details zu den Auseinandersetzungen will man nicht preisgeben, weil die Verhandlungen mit den Firmen noch laufen. Gerichte seien zumindest im Hauptverfahren (noch) nicht damit befasst. Lediglich ein Beweisverfahren für eine Baustraße sei beim Landgericht Nürnberg/Fürth anhängig.

Verwaltungsjurist Baumann sieht Unfallschwerpunkt durch Baustelle

Rechtsanwalt Baumann geht in seiner Kritik noch einen Schritt weiter. In einer Mitteilung verweist er auf „zahlreiche Tote und Verletzte, welche die Baustelle verursacht hat“ und fordert eine Entschuldigung der Autobahndirektion bei Angehörigen und Verletzten.

„Nicht nachvollziehbar“, heißt es dazu von der in Nürnberg ansässigen Behörde. Man habe von der Polizei keine Hinweise auf auffällige Unfallzahlen. Gleichwohl werde man die Unfallsituation noch einem überprüfen. Die Autobahndirektion rechnet für die restliche Bauzeit mit weniger Staus und besserem Verkehrsfluss, nachdem die Richtungsfahrbahn Frankfurt seit März freigegeben ist.

 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Allein bei Kassel auf der A 7 und bei Nürnberg auf der A 3 gab es heute je einen schweren Verkehrsunfall, bei dem Lkw's involviert waren, der bei Nürnberg verlief für einen Fahrer sogar tödlich.

    Unfallursache: dass Stauende übersehen.

    Warum, darüber kann sich jeder mal seine Gedanken machen.

    Und deshalb ist es eine bodenlose Unverschämtheit, wenn jetzt einige "Unverbesserliche" hingehen und hier in Würzburg die ABDNB für die Toten und Verletzten verantwortlich machen, die es hier in letzter Zeit bei vergleichbaren Unfällen gegeben hat.
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  • holle4es
    Sie berichten über die Arugmente der beiden Seiten. Schön. Und wo bleibt der neutrale Blick eines Journalisten?
    1.) Gibt es ja kein Problem mit der Trasse an sich, sondern mit den ausführenden Baufirmen und den Verträgen. Kann genauso beim Tunnelbau geschehen, dort wurde aber niemals eingeräumt, dass es gerade beim Tunnelbau unvorhergesehene Hindernisse geben kann, wenn der Untergrund doch nicht so beschafffen ist, wie gedacht.
    2.) Kritisieren die Tunnelfreunde, dass kein Puffer eingeplant wurde in die Bauzeitangaben. Geschah das betwa bei deren Aussage zur Tunnelbauzeit? Nein.
    Klar freut sich keiner über 2 Jahre mehr Autobahnbaustelle, aber Leuten ohne detaillierte Sachkenntnis hier so eine Plattform zu bieten, ist ein starkes Stück.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Mal so ganz nebenbei bemerkt, für "kleine Tunnel-Sektierer" und solche, die noch gross
    werden wollen:

    Zur Zeit ist die A 3 Passau-Regensburg kurz vor Regensburg nach einem Unfall mit 3 Lkw gesperrt.

    Auch dort wird (im weiteren Verlauf) die A 3 ausgebaut.

    Warum sich solche Unfälle immer wieder ereignen, brauch ich den "Gläubigen" aber jetzt wohl nicht erklären ...
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  • holle4es
    Was soll dieser Artikel? Von der Überschrift her, dachte ich, dass nun über Kritik seitens der Stadt, der Regierung oder anderen offiziellen Stellen steht. Stattdessen wird mal wieder über die Privatmeinung der "Wir habens Euch ja gesagt"-Tunnelgräber berichtet, ohne dass diese wirklich ihre Kritik mit Fakten belegen können. Und Unfalltote nun der Autobahndirektion in die Schuhe zu schieben, ist sehr pietätlos. Ihr habt trotz massiver Lügen in Eurem Bürgerentscheid verloren, seht das endlich ein.
    Und liebe Mainpostredaktion: Objektiver Journalismus geht anders!
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  • lukaswill@yahoo.de
    Hallo,

    wo genau sehen Sie ein Abweichen von Objektivität in dem Artikel?

    Freundliche Grüße
    Lukas Will
    Digitales Management
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  • holle4es
    Indem hier mal wieder breit über die Meinung der Leute der Gesundheitsinititive berichtetet wird, aber keinster Weise deren Quellen hinterfragt werden oder zumindest kritisch angemerkt wird, dass sie keine Fakten kennen. Schon bei deren Behauptungen im Bürgerentscheid (Kein Stau mehr, Kein Feinstaub mehr, Tunnel in 4 Jahren Bauzeit,..) habe ich in dieser Zeitung kaum faktenbasierte Recherche oder eine Überprüfung der Aussagen feststellen können. Ich finde Ihre Berichterstattung im Zusammenhang mit der Gesundheitsinititive immer sehr wohlwollend und leicht unkritisch. Allein schon, dass so ein großer Artikel zu dieser unbedeutenden/ obsoleten Gruppierung erscheint, finde ich fragwürdig und mache mir Gedanken inwieweit hier Mitglieder der Redaktion vielleicht Beziehungen zur Initiative oder deren Zielen haben.
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  • lukaswill@yahoo.de
    So unbedeutend ist die Initiative nicht, immerhin hat sie einen erfolgreichen Bürgerentscheid angestoßen und es sitzen Vertreter im Stadtrat. Macht also diese Initiative der Behörde schwere Vorwürfe, berichten wir darüber und natürlich über die Antwort der Behörde. Dabei teilen wir in dem Bericht weder die Meinung des einen, noch des anderen - sondern berichten sachlich über die vorgebrachten Argumente beider Seiten.
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  • jebusara@web.de
    Eine Zeitung sollte sowohl sachlich als auch neutral sein!

    Man kann sich sachlich sowohl wohlwollend als auch negativ ausdrücken. Die deutsche Sprache versteht das wunderbar zu meistern. Man merkt immer wem die MP eher wohlwollend gesinnt ist oder der "Sache" (dieses Wort soll alles einschliessen, also auch Parteien) abgeneigt ist. Haben Sie aus diesem Grund das Wort "neutral" lieber nicht erwähnt?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Was in diesem Fall auch geschehen ist ...
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  • chrihand
    Würden die ganzen Kritiker und Meckerer mit der Schaufel in der Hand auf der Baustelle mithelfen wäre die Autobahn längst fertig...
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Da muss ich Ihnen aber massiv widersprechen.

    Denn die würden nach kurzer Zeit schlapp machen und somit den ganzen Bauablauf noch mehr in die Länge ziehen
    ...
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  • Laien mit Schaufel auf einer Autobahnbaustelle? Die würden eher im Weg rumstehen und noch mehr verzögern. zwinkern
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ob die ABDNB die Bauzeit von Anfang an schön gerechnet hat, kann und mag ich nicht beurteilen:

    Fakt ist aber:

    Herr Baumann selbst hat im Frühjahr 2014 die Bevölkerung bewusst belogen, als er im Vorfeld des Bürgerentscheids bei einer Veranstaltung in Grombühl behauptet hat, der 3 km lange Tunnel kann man innerhalb von 4 Jahren Planen und Bauen. Ich selbst habe es gehört.

    Dieser Zeitraum war an den Haaren herbei gezogen gewesen!

    Und zynischer und Menschen verachtender geht es nicht mehr, wenn dieser Baumann jetzt auch die ABDNB für die Toten und Verletzten verantwortlich macht, hervor gerufen durch Verkehrsunfälle.

    Schuld sind die, die sich nicht an Verkehrsvorschriften halten oder mit irgendetwas beschäftigt sind, aber nicht mit Autofahren. Zahlreiche Unfälle an anderen Stellen belegen dies!

    Pfui Deibel, Baumann + Tunnel-Truppe!!!
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  • Fr-goetz@t-online.de
    @Catweazle6847,
    Da haben sie mal die Wahrheit rausgehauen!
    Ich muß Ihnen auch mal ein Lob aussprechen!
    So gingen die ganzen Wanderprediger des Katzenbergtunnels durch die Stadtteile, mich wollten Sie auch zur Unterschrift nötigen, das habe ich aber gelassen!
    Waren da nicht sogar Leute aus Karlstadt dabei? Was hätten die mit Würzburg und Heidingsfeld zu tun?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Na dann kann ich mich ja jetzt bis an mein Lebensende freuen, dass wir wenigstens diesmal einer Meinung sind ...
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Anmerkung:

    Man muss sich nur einmal auf der A 3 den Zulauf zur Baustelle anschauen, also die Abschnitte Würzburg/Kist - Würzburg-Heidingsfeld in FR Nürnberg und Rottendorf -
    Würzburg-Randersacker in FR Frankfurt a.M., wie massiv dort gegen Vorschriften verstoßen wird.

    Dort gilt jeweils für die Fahrtrichtung ein absolutes Überholverbot für Lkw´s.

    Fairerweise muss ich sagen, dass die meisten sich auch daran halten.

    Aber ein geringer Teil eben auch nicht. Gerade die Fahrer aus Südosteuropa fahren da teilweise wie die Bekloppten auf der mittleren Spur bis zum Beginn der eigentlichen Baustelle um sich dann regelrecht auf die Spur reinzuprügeln.

    Und wenn dann einer falsch reageirt, ist der Unfall vorprogrammiert.

    Und daran soll dann die ABDNB Schuld sein? Zumal diese Unfälle überall in Deutschland passieren.

    "Prophet" Baumann und seine "Tunnel-Sektierer" sollten sich lieber einmal an die Autobahnstellen stellen und diese Verstöße zur Anzeige bringen anstelle hier rum zu krakelen!
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