"Bilanz einer verpassten Chance", so überschreibt die Umwelt- und Gesundheitsinitiative Würzburg-Tunnel e.V. (BI) ihre Pressemitteilung, in der sie bekannt gibt, dass sie nach zwölf Jahren ihre Tätigkeit einstellt. Dies sei in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23. Juni beschlossen worden, heißt es darin. Als Grund wird angegeben, dass angesichts der Fertigstellung des Trogbaus im Zuge der Sanierung der A3 im Würzburger Stadtgebiet eine realistische Chance der Verwirklichung eines echten Tunnelprojekts nicht mehr gegeben sei.
Vorwurf: Lärmbelastung für die Anwohner hat sich kaum verbessert
Denn unter anderem habe sich die Lärmbelastung für die Anwohner vor allem im westlichen Siedlungsbereich des Heuchelhofs kaum verbessert, schreibt die BI. Lediglich für die Anwohner oberhalb und unterhalb der 500 Meter langen Einhausung am Katzenberg sei dies der Fall. Dies hätten eigene, von Ende 2015 bis Ende 2021 fast täglich durchgeführte Lärmmessungen ergeben. Deswegen solle sich die Stadt im Bereich Heidingsfeld – Randersacker für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 Kilometer pro Stunde einsetzen.
Gefahr: BI sieht Handlungsbedarf beim Abwassermanagement für den Heigelsbach
Wegen zusätzlicher Versiegelungen und der nunmehr vollständigen Fahrbahnentwässerung der A3 in den Heigelsbach sieht die BI auch hier noch Handungsbedarf. Ebenso im Bereich der Radwegeführung. Weil der "neue" Weg den Kaulberg hinab zu steil sei, möchte die BI einen Radweg bergab entlang der Heuchelhofstraße, wie es ihn in der Gegenrichtung bereits gebe.
Vorwurf: Ein Tunnel wäre weitaus günstiger gewesen als der Trog
Auch die Kosten von rund 363 Millionen Euro für den rund 5,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Heidingsfeld und Randersacker inklusive der neuen Talbrücke bei Heidingsfeld kritisiert die BI. Diese Zahl hatte der Würzburger Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder in einer Pressemitteilung vom März veröffentlicht, in der die Fertigstellung des Streckenabschnitts bekannt gegeben worden war. Auf eine offizielle Feier war wegen der Corona-Pandemie verzichtet worden. Nach Berechnungen der BI wäre ein Tunnel weitaus günstiger gekommen.
Das Fazit der BI: Mit etwas mehr Sachverstand und politischem Willen hätte man eine bessere Lösung finden können. Zurück bleiben würden enttäuschte Bürger mit einem unnötigen monströsen Bauwerk an der Backe, schließt die Mitteilung
Klage gegen Planfeststellungsverfahren wurde abgewiesen
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte im Jahr 2011 eine Klage gegen das Planfeststellungsverfahren der Regierung von Unterfranken zur Streckensanierung als unbegründet zurückgewiesen. Einen Bürgerentscheid für einen Tunnelbau, den die BI 2014 initiiert und gewonnen hatte, hatte letztlich keine Auswirkungen mehr gehabt.
... schließlich haben die ja einen "Tunnelblick" ...
... hauptsache etwas mit Tunnel, egal was ...
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