
Sehr still ist es an diesem Dienstagmorgen in der Bayernstraße in der Lindleinsmühle. Und das, obwohl dort gerade zwei neue Wohnhäuser an der Ecke Frankenstraße – Bayernstraße in die Höhe schießen. Im Halb-Stundentakt werden per Kran fertige Wände in die Luft gehoben und ein Stockwerk auf das nächste gesetzt – und das ohne großen Lärm und viel Tamtam.
"Da wird nichts gehämmert, nichts gebohrt, kein Beton gemischt"
Und das nicht ohne Grund, berichtet Stadtbau-Bereichsleiter Entwickeln und Bauen, Matthias Schubert: "Da wird nichts gehämmert, nichts gebohrt, kein Beton gemischt." Die Akzeptanz des Bauprojekts sei unter diesen Umständen in der Nachbarschaft deutlich besser, meint er. Dass es so leise vonstattengeht, liegt an der Bauweise: modulares Bauen. Dabei werden die Wände inklusive Fenster und bereits verbauten Stromleitungen angeliefert und zusammengesteckt.

Dass diese Bauart sinnvoll ist, zeigte ein Pilotprojekt der Stadtbau Würzburg GmbH in der Zellerau. In der Frankfurter Straße ist ein ähnliches Projekt 2021 entstanden. "Durch die Vorfertigung haben wir eine hohe Präzision und extrem wenige Mängel am Bau", erklärt Projektleiter Kilian Ulsamer.
Der Bau gehe auch extrem schnell – und vergleichsweise leise und kostengünstig. Circa 17 Millionen Euro investiert die Stadtbau GmbH hier in der Lindleinsmühle. "Es macht einen Unterschied, ob hier 40 oder vier Menschen arbeiten", sagt Ulsamer. "Wir versuchen, an allen Stellschrauben zu drehen: Zeit, Personal und Kosten."
Das Thema Nachhaltigkeit wird bei diesem Projekt mitgedacht: Der große Anteil des Baumaterials Holz ermöglicht das "Binden von insgesamt 420 Tonnen Kohlenstoff", erklärt Ulsamer. Das Holz an den Fassaden wirke ebenso kühlend auf die Umgebung wie das Flachdach der Gebäude: Dort saugen Granulat und Bepflanzung Wasser auf und geben es bei Hitze durch Verdunstung wieder an die Umgebung ab.
Sozialer Wohnungsbau in der Bayernstraße soll Lücke schließen
Die beiden würfelförmigen Bauten werden jeweils sieben und fünf Stockwerke hoch und bieten Platz für insgesamt 43 neue Sozialbauwohnungen à ein bis drei Zimmern. Ziel des Ganzen ist es, "einen breiteren Mix an Wohnungen zu gestalten", sagt Schubert. Der Stadtteil sei bisher vor allem durch ein Angebot an größeren Wohnungen mit drei bis vier Zimmern geprägt.

Ein Mehr an kleinen Wohnungen in der Umgebung soll älteren Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit geben, "für einen neuen Lebensabschnitt" eine an die Lebenssituation angepasste Wohnung zu finden. Und das "ohne aus der Nachbarschaft und dem gewohnten Umfeld herausgerissen zu werden", sagt Lars Hoffmannn, Geschäftsführer der Stadtbau Würzburg GmbH.
Neuen Wohnraum schaffen heißt laut Hoffmann nämlich auch: Ältere Menschen, die in geräumigen Wohnungen leben, bewohnen kleinere Wohnungen. Dadurch entsteht Raum für beispielsweise Familien, die mehr Platz benötigen.

Die neuen Wohnungen seien außerdem im Vergleich zu bereits bestehenden, die aus den 60er und 70er Jahren sind, barrierefrei. Aber auch für kleine Familien oder Singlehaushalte sollen die beiden Häuser "preisgerechten Wohnraum für alle Schichten" bieten, sagt Schubert.
In den Erdgeschossen zieht eine Kindertagesstätte ein. "Wir haben in der Lindleinsmühle viele Familien mit Kindern", betont Schubert. In der Bayernstraße entstehe so Platz für rund 40 Kinder, "die auch zu Fuß in die Betreuung gebracht werden können", sagt er. Es geht auch um die Aufwertung des Stadtteils, gibt Hofmann zu verstehen: "Wir wollen die Lindleinsmühle wieder aus der angestaubten Ecke herausbringen."
Ab 2026 kann eingezogen werden: Was neue Mieterinnen und Mieter sonst noch erwartet
Im Sommer wird es eine Informationsveranstaltung geben, bei der auch schon Interesse an einer der Wohnungen bekundet werden kann. "Anwohnerinnen und Anwohner aus der Lindleinsmühle haben dabei Vorrang", beteuert Hoffmann. Ab 2026 können die Wohnungen bezogen werden.
Auch außerhalb der Wohnung gibt man sich größte Mühe, den Anwohnenden etwas zu bieten: Rund um das Gebäude wird es eine großflächige Außenanlage mit Sitzmöglichkeiten, einen Spielplatz und viel Grün geben. Ebenso wie Carsharing-Angebote und ausreichend Platz für Fahrräder und E-Bikes sowie Lastenräder.
Parkdeck soll Parkplatzsituation entzerren
Als drittes Bauprojekt wird eine Parkgarage errichtet. Knapp 90 Parkplätze auf 900 Quadratmeter Fläche soll das Gebäude in Zukunft bieten und damit auch die Parkplatzsituation entlang der Häuser entlasten. "Es wird eher eine Quartiers-Parkgarage", betont Hoffmann, dient also allen Anwohnerinnen und Anwohnern der umliegenden Wohnhäuser.
mit dem Parkhaus verhält es sich wie folgt:
die Stellplätze gehören zu den Wohnungen der Stadtbau Würzburg und bilden einen Teil des Stellplatznachweises für deren Wohngebäude .
Es sind also ausschliesslich Stellplätze für die Mieter der Stadtbau und können von diesen angemietet werden.
Es sind also weder öffentliche Parkplätze noch handelt es sich um Anwohnerparken.
Hans Sartoris
Anwohnerinnen und Anwohner aus der Lindleinsmühle haben dabei Vorrang", beteuert
Herr Hoffmann. Wen ja dann bleiben etliche Interessenten aus der Bayernstraße auf Grund der "zu hohen Rente"wohl wieder auf der Strecke,da sie keinen Wohnungschein erhalten!
Im besten Fall Kosten für einen Anwohnerparkausweis 30,50 Euro pro Jahr.
Ist aber eher mit steigenden Kosten zu rechnen
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/bayern-ueberprueft-parkgebuehren-kostet-das-anwohnerparken-in-wuerzburg-bald-360-euro-art-10781709